Montag, 31. Dezember 2007

BLOG aktuell ARCHIV Dezember 2007

Nachstehend findet Ihr die Kommentare aus dem BLOG Aktuell aus dem Monat Dezember 2007.

1 Jahr Blog - und warum?

Was bitte ist ein Blog? Diese Frage stellten wir uns auch vor etwas mehr als einem Jahr.

Heute kann die Antwort fast jeder Windsheimer und jede Windsheimerin geben - wenn auch mit unterschiedlichen Gefühlen.

Wolfgang Eckardt, der Bürgermeister dieser Stadt und Namensgeber unseres Pseudonyms "Bomfis Freunde" kündigt bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit einen Blick hinter die Kulissen des Blogs an. Wir nehmen ihm diesen Schritt ab und geben heute diesen Einblick.

Was waren die Beweggründe, kurz vor Silvester 2006 einen Blog einzurichten und allen Usern aus Bad Windsheim und aus der Umgebung ein Portal zum Meinungsaustausch zu geben, das aber gleichzeitig über Missstände informieren sollte? Was bewegte die Gründer des Blogs, einen Großteil ihrer Freizeit zu opfern, um den Blog zu betreiben?
Anlass und Ursache sind wie so oft nicht identisch. Vereinfacht gesprochen: Irgendwann lief das Fass der Verfehlungen dieses Bürgermeisters über. Die Anzahl der von ihm gedemütigten, gemobbten, schikanierten und lächerlich gemachten Bürger hatte ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Schleimspurkriecher wurden belohnt, Kritiker sollten mundtot gemacht werden. Die Liste Land wurde durch Pöstchen belohnt, die SPD grenzte man aus.

Der Stadtrat war offensichtlich nicht in der Lage, dem entgegen zu wirken, eine außerparlamentarische Opposition schien deshalb dringendst erforderlich.

Hätte Bad Windsheim über eine Presse verfügt, die ihre Redakteure frei arbeiten ließe und die sachlich und kritisch zugleich berichtet hätte, wäre ein Blog nicht notwendig gewesen.

Für eine Stadt wie Bad Windheim ist eine Tageszeitung à la Windsheimer Zeitung im Prinzip völlig ausreichend. Doch hier lief man Gefahr, dass die vielen großen und kleinen Schweinereien immer hübsch unter dem Teppich blieben. Eckardts System der menschenverachtenden Demontage politischer Gegner und solcher Menschen, die einfach nur nicht bedingungslos diesem Bürgermeister folgten, zog immer größere und perfidere Kreise.Also machte sich eine kleine Gruppe auf, - heute darf man getrost sagen, es waren 7 Personen -, eine Möglichkeit zu suchen, ein Gegengewicht zu gründen. Man wollte vermeiden, dass es eines Tages zu russischen Verhältnissen kommen würde und kritische Berichterstattung überhaupt nicht mehr möglich sein würde.

Das Ziel dieses Blog war es zunächst ausschließlich, die Taten und Untaten des Bürgermeisters zu beleuchten und aufzuklären.

Zu unserer großen Überraschung kam es sehr schnell zu einem - nennen wir es mal neudeutsch - Kollateralschaden. Der Blog entwickelt sich hin zu einem Schauspiel in unzähligen Akten mit verschiedenen Darstellern:

Hauptdarsteller, godfather of Blog ist und bleibt Wolfgang Eckardt. Aber es kommen immer mehr Schauspieler und Laiendarsteller hinzu. Das war in dieser Form nicht geplant. Der Blog sollte einzig Wolfgang Eckardt begleiten und plötzlich wurde Gerhard Gerhäuser zum ungeplanten Nebenbuhler um die Gunst der Blogleser.

Es wurden von Monat zu Monat mehr und wir müssen eingestehen, dass wir diesen massiven Erfolg niemals erahnt haben. Aber wir müssen auch sagen, dass es zwei Faktoren waren, die diesen Blog zum kommunalpolitischen Ereignis 2007 machen:
1. Die ständigen Angriffe des nervös gewordenen Wolfgang Eckardts
2. Die überregionale Werbung durch die Medien.

Wolfgang Eckardt hat diesen Blog zu seinem Wahlkampfgegner gemacht. Man kann aber einen Wahlkampf nur gegen politische Gegner führen und gewinnen. Man kann versuchen, Vertrauen beim Wähler zurück zu gewinnen. Aber ein Wahlkampf, in dem man ein Presseorgan des 21. Jahrhunderts als Verbrechervereinigung bezeichnet, ist verloren, ehe er beginnt.

Die überregionale Werbung war für diesen Blog die Basis für den Durchbruch. Wie der Blog überhaupt bekannt wurde, ist nicht geklärt. Angeblich gab es ein paar anonyme Hinweise. Fakt ist jedenfalls, dass schon nach ca. 3 Wochen mehrere hundert Besucher täglich diesen Blog lasen. Und mit den Hasstiraden anlässlich des Faschings 2007 brachen alle Dämme. Die WZ lehnte Annoncen für die Webadresse nicht länger ab, sondern berichtete vielmehr regelmäßig und schürte Neugierde. Fast gewann man den Eindruck, als ob die WZ so unglücklich nicht war. Und als dann die Süddeutsche Zeigung über den Blog berichtete, da fühlten wir uns fast ein wenig geehrt.

Von Eckardts pauschalen Beschimpfungen abgesehen war seine einzige Reaktion: einen journalistischer Gegenschlag in Form der von ihm beherrschten Postille. Dass dieser Versuch fehlschlug, hatte zwei Gründe: ein Medium des 16. Jahrhunderts kann gegen ein Medium des 21. Jahrhunderts nur schwer bestehen. Und falls es doch eine Chance haben sollte, dann nicht mit einem fraglichen Niveau und einem Stil, der ein Abbild der im Blog erhobenen Vorwürfe ist.

Es ist sinnlos, den Blog an ein paar einzelnen ins politische Kalkül passenden Personen festmachen zu wollen, die Basis des Blogs ist mittlerweile so groß, dass auch die "Enttarnung" einer einzelnen Person absolut nichts bringen würde.

Vor uns liegen zwei Etappen: Der Wahlkampf und die Zeit danach.

Und egal wie sich diese beiden Etappen entwickeln, die gemütliche Zeit für Potentaten in einer Kleinstadt wie Bad Windsheim sind vorbei. Dieser Blog schließt am 16.03.2008, aber er wird Nachfolger haben. Der Blog hat Webgeschichte geschrieben und so oder so die Stadtpolitik beeinflusst, mehr als eine ganze Generation von Stadträten. Ob dieser Einfluss positiv oder negativ ist, das ist Ansichtssache. Aber rückgängig kann man das nicht mehr machen. Und jeder Versuch, mit fragwürdigen Methoden den Blog zum Schweigen zu bringen, ist zum Scheitern verurteilt.
Wer glaubt, im 21. Jahrhundert das Internet um die freie Meinungsäußerung zu bereinigen, scheitert heutzutage sogar in 3-Welt-Staaten mit Diktatoren. In einer freien, aufgeklärten Gesellschaft wie unserer ist es aussichtslos.

Freitag, 28. Dezember 2007

Satire - Weihnachtsansprache und Neujahrwünsche des Bürgermeisters

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
lieber Gerhard, lieber Siegfried,lieber Johann!

Anlässlich des bevorstehenden Heiligen Festes wünsche ich Ihnen und Euch alles nur erdenklich Gute.

Seit 2007 Jahren gab es kein derart erfolgreiches und ereingisreiches Jahr auf Erden. Was wir alles gemeinsam geschultert haben, davon wird man noch in 2000 Jahren sprechen.

Da meine Erfolge in der Öffentlichkeit viel zu kurz kommen, hier eine kurze Zusammenfassung.

Im Januar haben die bösen Blogger sogar zugeben müssen, wie engagiert ich bin. Dabei haben die keine Ahnung, wie viele Nebenjobs ich wirklich habe. Immerhin wurde die Diskussion um meinen Park-Persilschein schnell eingestellt. Und wir hatten wieder viele Besucher in der Therme. In meiner Therme.

Im Februar hat sich herausgestellt, was für ein feiner Mensch der Johann ist. Seine Mitarbeiter haben sich geweigert, eine Anzeige im Minimarkt für diesen unsäglich gemeinen Blog einzustellen. Ich hatte schon Zweifel, weil in den Nürnberger Nachrichten
doch explizit auf den Blog hingewiesen wurde - und das gerade mal 5 Wochen nach Gründung.

Haarig wirds jetzt um meinen lieben Freund Gerhard. Den haben die gehörig am Wickel. Dabei habe ich doch, wie ich es auch sonst immer mache, auf den Tisch geklopft und meinen Kreistagskollegen 5 Jahre Steineklopfen in Sibirien angedroht, wenn die das Maul nicht halten.
Was ich total unfair finde ist die Tatsache, dass die bei der Zeitung meinen,der Blog wäre wegen Gerhard eingerichtet worden.

Der Blog existiert doch ausschließlich wegen mir. Und wegen meines Schießwasens. Mal ehrlich, ohne den Schießwasen hätten die doch keinen Stoff zum Schreiben, diese Schmierfinken. Und wir hatten wieder viele Besucher in der Therme. In meiner Therme.

Der März war so erfolgreich, das ist schon kaum auzuhalten. Man sollte mir eine eigene Zeitung widmen. Mein Freund Gerhard hat es dem Hummel ordentlich besorgt. Nur schade, dass die anderen Weicheier eingeknickt sind und den Putsch ins Leere haben laufen
Lassen.

Weit erfolgreicher bin ich da mit der Therme. Die bringe ich am einen Tag fast in die Insolvenz, am nächsten Tag schreib ich halt ein paar Rechnungen hin und her und habe ein besseres Ergebnis als unter Günter, der roten Brut. Der Kerl hat uns eh viel zu viel Geld gekostet. Mein Jahrhundertwerk "Schießwasen" sorgt weiter für Gesprächsstoff. Nur gut dass die Bürger dumm sind und nicht checken, wieviel Geld das kostet. Wir hatten wieder viele Besucher in der Therme. In meiner Therme.

Der April raubte mir am ersten Tag gleich den Schlaf. Berichtete doch die WZ, dass die Sozis, die Schwarzen und die Heckel-Sippschaft einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen würden. Das grenzt ja an Majestätsbeleidigung.

Im Internet gehen diese Verbrecher jetzt auch noch meinen Freund Rainer Volkert an. Der arme, den haben die doch fast überall schon entsorgt. Aber die Wähler sind dumm. So wie die ihn wieder wählen, wählen die auch mich wieder.

Die Leiche vom Günter Wagner stinkt schon wieder. Jetzt wurde publik, wie viele Mitarbeiter die Therme verlassen. Die sprechen von Fluktuation. Was soll ich mit dieser roten Brut nur noch machen.

Dafür habe ich die nächste Leiche zur Bestattung freigegeben. Diesmal trifft es den ausgemusterten schwarzen Braun. Der ist nicht mehr im Stadtrat, also hat er den Mund zu halten und das Amt des Chefs vom TV an meinen Freund wilden Hans abzugeben. Was sind die auch so blöd und glauben, ich würde meinen Informantenpool nicht intensiv einsetzen. Das hat der Erich mit schon vorgemacht.

Immer frecher werden diese Blogger. Jetzt berichten die auch noch über Hansi Wild. Gemein, wie die sich über seine arrangierte, plötzliche Genesung zwecks Entsorgung von Spieler aus dem Thermenaufsichtsrat auslassen. Das ist doch ungeheuerlich. Ich brauche mich vor niemandem rechtfertigen, ich bin der König. Eins gibt mir zu denken: Die schreiben, dass der Hans eine Basis hat mit seinem Fliesenladen. Was wird wohl aus mir, wenn ich in 40 Jahren nicht mehr Bürgermeister bin? Ich schlafe schlecht.

Noch schlechter schlafe ich, wenn mir diese Dingfelder erscheint. Diese blonde Inkarnation des Sozis. Dieses pseudo-schlechtes Gewissen. Was die in der WZ vom 21.4. von sich gegeben hat, vereint Majestätsbeleidigung mit Rufmord. Ich werde den Johann gleich mal anrufen. Solche Artikel hätte es früher nicht in der WZ gegeben. Ich werde doch noch einen Götterboten brauchen. Hinterfotzigkeit und Niedertracht - treffend formuliert, aber sowas darf sogar der Johann nicht berichten. Ich hätte mich charakterlich verändert. Frechheit! Diese Dingelder ist erstens nur eine Frau, zweitens hat sie keinen so schönen Bart, wahrscheinlich war die sogar mal von Natur aus blond, sie ist nicht hier geboren, spricht kein gescheites Fränkisch und überhaupt: Hat die schon mal jemand im Blaumann mit einem Kasten Bier gesehen, wenn es darum ging, das zweite Hexenhaus des Plasterstein-Sammelvereins von Bad Külsheim einzuweihen? Eben nicht, die kneift immer. Ich bin doch der einzige, der auch mal betrunken von der Bütt fällt und gleichzeitig dem roten Günter vorhalten darf, dass der einen Bocksbeutel im Büro gelagert hat. Was der Jupiter darf......

Der Johann soll lieber schreiben, was die Leute wirklich interessiert: Die Therme hat viele Besucher. Schon wieder. Mindestens 10 Mehr, obwohl die Wagner-Sippschaft weg ist. Meine Therme.

Überhaupt komme ich kaum zur Ruhe. War der Blog in den ersten zwei drei Monaten noch ein subversiver, kleiner Haufen, so nimmt die Dichte der Berichte über mich zu. Jetzt dokumentieren die auch noch, wo ich parke. Wo Parkverbot ist, sage ich! Hat jemand schon mal dem Weihnachtsmann gesagt, wo er landen darf? Eben! Und was geht es diese anonymen Schmierer im Internet an, wer welches Gift in welchem Boden rund um den Schießwasen abgeladen hat?

Und dann muss ich im April schon wieder im Stadtrat wegen diesen gescheiterten Immobilienmakler diskutieren. Dingfelder behauptet, es gäbe einen Zusammenhang zwischen meinem Führungsstil und einem Krebsgeschwür. Ungeheuerlich. Was ist mit diesem Supermarkt-Frischeisen? Immer reitet der auf den gleichen Sachen rum. Am liebsten würde ich mit dem ein Bier trinken gehen und das Kriegsbeil begraben. Aber der ist sowas von geradlinig. Das bin ich nicht gewohnt. Außer von meiner Therme, die hat wieder viele Besucher. Meine Therme.

Und zu guter letzt hauen die noch auf meinen guten, lieben Freund und treuen Weggefährten, mein kommunalpolitisches Vorbild, kurz gesagt, auf den Muster-Christen, den besten Handwerker, eben auf meinen Gerhard Gerhäuser ein. Hätte der sich mal geschickter angestellt und die Therme bauen dürfen. Dann wäre Ruhe im Karton. Denn dann wäre in meiner, von Gerhard erbauten, Therme immer viel los.

Aber bevor ich Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, hier weiter im Detail schonungslos und unvoreingenommen berichte, möchte ich nicht vergessen zu betonen, dass wir schon wieder Besucher in der Therme hatte. Und das trotz der schlechten Vorzeichen, weil auch noch Feuerwehrfeste waren. Mein Schatz (ich meine hier natürlich meine Frau, weil ich die Therme ja nicht heiraten darf) ist schon böse, weil ich für die Therme, die ja nur und ausschließlich meine Therme ist, einen eigenen Zahnputzbecher zu Hause habe. Die Therme hat sogar schon ein eigenes Handtuch, so sehr habe ich meine Therme ins Herz geschlossen. Das tröstet mich über den schrecklichen Mai, der doch so erfolgreich begonnen hat.

3 Geschichten im Internet über die Bürgschaft der Stadt für meine selbstlose, uneigennützige Abschreibungsfirma. 3 Geschichten über diese Erfolgsstory und nur 1 Bericht über einen Amigo.

Sigfried, mein treuer Vasall, mein ganz persönlicher Josef, der mit mir gemeinsam bis zum Untergang kämpfen wird, wird von diesen gemeinen Bloggern zu Beginn des Mais unter Beschuß genommen. Die behaupten doch ausgerechnet, Siegfried würde Verträge rückdatieren. Einfach nur gemein, wie die im Internet mit Siegfried umgehen, wo der doch so erfolgreich ist.

Aber der Reihe nach: Ich verstehe nicht, was diese undankbaren Sozis einfällt: Wollen einfach die Bürgschaft für die Abschreibungsfirma widerrufen. Was soll das denn? Man stelle sich nur vor was passieren würde, wenn Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, erfahren würden, wohin unsere Stadtwerke die Kohle pumpen, die sie Ihnen mit erhöhten Energierechnungen aus der Tasche gezogen haben. Statt dass man sich dankbar vor mich und meine ehrenwerten Stadtratskollegen hinstellt und uns dankt, nichts dergleichen. Man stelle sich nur vor, welch erhebliches Defizit diese Stadt hätte, wenn wir z.B. keinen Wohnmobilhafen hätten. Und dass der teuerer wurde, weil man den Untergrund falsch berechnet hat - sowas kommt ja überall am Bau vor. Mein Geld, pardon, Ihr Geld und Ihre Bürgschaft ,sind sicher und gut angelegt. Keine Angst, mein Steuervorteil ist sicher.

Dann hat im Mai noch der Günter Wagner-verseuchte KKT-Morast wieder einmal gestunken. Da ging es um diesen genialen Hochseilgarten, den auch die Reservisten und ungedienten Weicheier prima nutzen können. Bloß war der Ralf Emig zu blöd zu kapieren, dass man rückdatierte Verträge stillschweigend zu unterschreiben hat. Also habe ich Josef gebeten, ein paar Dinge auszudenken und den Emig rauszuwerfen. Und über meinen treuen Siegfried kann man ja sagen, was man will. Aber der hat gleich erkannt, dass er mit dem Knebel-Pachtvertrag, der nur positiv für meine Abschreibungsfirma war, keinen Profit machen konnte. Und so habe ich mit Hubert Schwarz persönlich einen Vertrag gemacht. Der ist ein verdienter Mann, das können Sie sich nicht vorstellen. Und der hat jetzt auch meinen Freund aus der Zeit der Bundeswehr fest eingestellt. Und dessen Frau hat dann auch gleich einen schönen Leserbrief geschrieben. Brav, diese Ertels. Die merke ich mir für weitere Karrieremöglichkeiten in meinem privaten Wahlverein vor. Sie könnte meine Cheflektorin werden und er auf die Liste. Oder umgekehrt. Na, mal sehen.

Ein wenig Sorgen machte mir das Land. Das ist da, wo ich stark bin. Da wo ich Maibaumsaufen machen kann. Da verdreht mir ein Querulant das Wort im Munde. Na warte nur, mein Arm ist länger. Das mit Original und Kopie ist genauso wie mit dem Parkverbot: Wo man nicht parken darf, sage ich. Und wer wo ein Original braucht und wo nicht, sage auch ich. Das versteht doch auch ein Landwirt, nicht wahr?

Neben des erfreulichen Besucherzahlen in der Therme, in meiner Therme, baut mich doch recht auf, dass die Sozis mal wieder einknicken und die Bürgschaftsgeschichte im Sande verlaufen lassen. So wenig ich diese rote Brut mag, hier hat die Sozialdemokratie Recht: Wegen der paar Hunderttausend Euro macht man keinen Staatsakt. Schön, Ekkehardt, dass Du die Ismene endlich ruhig gestellt hast. Wenn Du magst, darfst auch beim Altstadtfest mit mir zusammen einlaufen.

Juni: Seit einem halben Jahr gibt's nun diesen blöden Blog. Ich bin sauer. Ich werde den Friseur wechseln müssen. So geht das nicht weiter. Denen im Blog wird auch langweilig. Jetzt präsentieren die schon meinen geliebten und bescheidenen Bruder als meinen Amigo. Das ist irgendwie beschämend. Hat Stefan doch auch seine sauer verdiente Kohle in die Abschreibungsfirma und in viele andere Projekte gesteckt. Anzeige habe ich erstattet, weil die im Internet doch die Frage gestellt haben, wer jetzt wo Gründstücke gekauft hat. Soll sich die Polizei mit denen herumschlagen.

Dann kam im Landkreis ein neues Problem dazu: Jetzt schreibt sogar das rote Kampfblatt aus München, daß wir ein braunes Netz hätten. Wenn nicht langsam Gras über die Sache wächst, gründe ich noch einen runden Tisch. Aktionismus kommt beim Volk immer gut an. Aber nicht Dilettantismus. Und das nur, weil das Volk den Dilettanten per se nicht kennt, sondern nur umgangssprachlich. Die fänden es negativ, würde ich meinen Helden Siegfried mit seinem sicher schrottreifen Prospektständer, den diese bösen Blogger auch entdeckt haben, aufs Korn nehmen und als Laienschauspieler bezeichnen.

Ganz vergessen habe ich, liebe Bürgerinnen und Bürger, dass die Therme auch im Juni Besucher hatte. Ich bin so stolz auf meine eigene Therme. Diese Erfolgsstory tröstet mich darüber hinweg, dass mich diese Internetschmierer wieder überführt haben. Freilich habe ich früher am Land gesagt, dass es keine Kongreßhalle geben würde. Aber mal ehrlich, liebe Bürgerinnen und Bürger, unterwegs am Land da sagt man halt sowas. Schließlich sagt man in Wahlkampf vieles, mas man so eigentlich gar nicht meint. Das haben doch der Schröder und die Merkel auch nicht anders gemacht. Die Wähler, besonders die am Land, glauben so was und gut ist.

Jedenfalls mischen sich diese Blogger jetzt auch noch in meine eigene FWG ein. Klar brauche ich den Laue als Vorsitzenden. Denn der muss ja in den Stadtrat, wenn die Christiane nicht mehr drin sitzt und sich das undankbare Volk wieder über den angeblichen Geruch der Gießerei beschwert. Und außerdem geht das keinen was an.

Genausowenig wie es keinen was angeht, welche Nebenjobs ich mache. Es ist doch mein gutes Recht, im Amtszimmer im Rathaus noch andere Geschäfte zu machen. Dass Gerry und Krebelder mehr Kohle bekommen, weil ich weniger Zeit habe, ist doch nur fair, oder? Der arme Gerry, der jetzt nicht mal mehr Geschäftsführer ist, braucht doch das Geld. Und wenn meine Sekretärin noch ein wenig Arbeit für meine Abschreibungsfirma erledigt, ist das doch auch im Sinne der Steuerzahler. Wenn die dafür Geld von mir bekommen würde, wäre die Abschreibung ja noch höher. Das ist soziales, das ist volkswirtschaftliches Handeln. So sind Bürgermeister, die fit fürs 21. Jahrhundert sind. Wir sind selbstlos, aber nicht mittellos.

Dann muss ich mir auch noch frühmorgens diesen dahergelaufenen, zweitklassigen Sozi-Kandidaten anschauen, wenn mir meine Frau das Notebook ans Bett bringt. Hat der doch dem Blog ein Interview gegeben. Also stecken sicher die roten Stadträtinnen dahinter, hinter diesem Schmierentheater.

Total unfair fand ich, dass man über mich herfällt, wenn ich einmal zu einer Person in Führungsposition stehe. Ich habe nacheinander so viele Leute entsorgt, dass ich vor lauter Namen den Durchblick verloren habe. Und da stehe ich einmal ausnahmsweise und ganz uneigennützig zu einer Person, die zugegebenermaßen nicht gerade den besten Weg von Ickelheim nach Windsheim gebaut hat, und schon ist es wieder nicht recht. Gemein. Ich meine, ich verstecke mich nicht unter einer Decke oder in einem Schrank, sondern stelle mich vor die Bauhofchefin. Und alle fallen über mich her.

Immerhin kommen wieder viele Besucher in die Therme. Und zu guter Letzt hat die Internet-Brut Wind von meiner ganz besonderen Art der Jobbeschaffung bekommen: Mein minijobbender Leiharbeiter und Geschäftsführer Siegfried. Undankbar, wie man im Internet mit diesem Menschen umgeht. Dabei nachattraktiviert (ich habe von ihm gelernt!) man damit nur sein karges Beamtengehalt. Das müssen doch auch diese begriffsstutzigen Querulanten in den Aufsichtsräten verstehen.

Für Sie, liebe Wählerinnen und Wähler: Der Herr Heger bekommt nach wie vor sein Beamtengehalt, von Ihnen als Steuerzahler bezahlt. Daß er damit noch attraktivere Rentenleistungen, pardon, Pensionen bekommt, als Sie, die Sie tagein normal arbeiten gehen, sehen Sie ihm bitte nach. Sicher, er bekommt schneller einen Arzttermin, weil er ja privat versichert ist. Aber das ist auch gut so, das weiß ich selbst aus eigener Erfahrung. Die Ärzte wollen ja auch was verdienen. Nur weil er ja jetzt so unendlich viel arbeitet und so erfolgreich ist - habe ich Ihnen schon gesagt, dass die Therme auch wieder viele Besucher hatte ? - bekommt dieser Held auf Abruf noch zusätzlich Geld. 200 Euro sind doch für einen solch erfolgreichen Menschen ein Witz. Das bekommen erfolgreiche Manager in der Stunde. Fragen Sie mal einen Scheidungsanwalt. Und mein Siegfried ist damit im Monat zufrieden.

Er selbst freut sich, die im Aufsichtsrat winden sich und im Internet schreiben diese Schmierer wieder was von sozialer Kälte. Nur keiner hat kapiert, welch kapitalen Hirsch ich da erlegt habe. Für schlappe 200 Euro im Monat den besten aller Manager für die Therme. Und für 200 Euro im Monat den besten aller Manager für die KKT und somit das ganze Sigfried-Paket von locker 80 Stunden Wochenarbeit für insgesamt nur 400 Euro. Gut, ich muss ihn ab und zu auf ein Bild mit drauf lassen und auch manchmal schreiben, wie erfolgreich die Therme, meine Therme ist. Aber dem fällt nicht auf, dass ich das zu Wagners Zeiten auch schon gemacht habe. Na ja, im Gegensatz zu mir hat er ja auch nicht auf der Uni studiert. Und nur Studierte sind die echten Chefs hier in der Stadt. Der Gerry war ja auch nur auf der FH. Und wen haben sie erwischt? Mich nicht, siehste!

Nun zum Juli. Mein Altstadtfest beginnt sowas von perfekt. Ein Feuerwerk, das meine guten und sozialen Freunde bezahlt haben, strahlender Sonnenschein nachts um halb 11, eine gigantische After-Show-Party und ein leckeres Bier. OK, vielleicht waren es zwei Bier und dafür doch kein Sonnenschein. Aber viele Leute waren da. Die sind erst zum Feuerwerk gekommen und haben das Spiel mit "Wir altstadtfeiern schon am Freitag" nicht mitgespielt. Dafür habe ich denen auch keine After-Show-Party gegeben, sondern mit Sigfried ganz alleine gefeiert. Der wilde Hans im Mönchskostüm weiß gar nicht, warum der Heckel, dieser Quälgeist, unbedingt darauf besteht, dass es seine Idee war. Das mit dem Feuerwerk, war ja auch so. Aber der hätte das niemals so perfekt hinbekommen. Dieser Heckel-Nerv, warum kann ich den nicht in die Grabanlage sperren, bis die Wahl gewonnen ist.

Der Juli war übrigens, meine lieben und geschätzten Wählerinnen und Wähler, insbesondere am Land, wo ich mich so wohlfühle, ein ausgesprochen erfolgreicher Monat für meine Therme. Die Erfolgsmeldungen darüber kommen viel zu selten an die Öffentlichkeit. Wir haben jeden Tag Besucher.

Was dagegen viel zu oft an die Öffentlichkeit kommt, hat mich im Juli wieder arg genervt: Diese Internet-Schmierer und die Opposition. Wie soll man das auseinanderhalten?

Gut, es war vielleicht nicht ganz richtig von mir, von Bandenkriegen auf St. Pauli in diesem Zusammenhang zu sprechen. Mein neuer Kommunikationsbeauftragter hat mich in diesem Zusammenhang schlecht beraten. Ich weiß jetzt auch, wo St. Pauli liegt und überhaupt mag den Namen Pauli dieses Jahr keiner mehr hören. Aber was erwarten diese roten Schmutz-Schmierfinken auch von mir. Dauernd reiten die auf dieser, auf meiner Therme rum. Jetzt soll ich mich rechtfertigen, warum ich dort wen rausgeworfen habe. Das ist doch lächerlich. Das ist meine Therme, ganz alleine meine. Und wir haben jeden Tag ganz viele Besucher, sagt der Siegfried. Und der ist ja immer vor Ort.

Eines gebe ich ja zu: meine Therme ist so perfekt, besser geht nicht. Nur die Bauarbeiten waren nicht perfekt. Mein Freund Gerry hat den Auftrag ja nicht bekommen. Also müssen wir schon renovieren. Nur das sage ich keinem. Das machen wir dann kurz vor Weihnachten, da ist eh Nebensaison sagt der Siegfried.

Aber immer wieder dieser blöde Wagner. Freilich hatten wir keinen echten Grund, den roten Heini rauszuwerfen. Aber was solls. Die Amis führen seit Jahren Krieg im Irak. Denen hat ihr Geheimdienst auch nur was gesagt, was nicht stimmt. Und so ist es bei mir eben auch. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Nur höre ich den Hussein nicht mehr alle paar Tage reden. Diese ewiggestrigen Sozis preisen ihren Wagner dagegen ja heute noch. Dabei weiß jeder, dass die Therme heute so super läuft. Und vor sagen wir mal 5 oder 6 Jahren, als der Siegfried noch nicht Thermenchef war, waren es viel weniger Besucher.

Einmal muss ich die Blogger schon loben: Sie haben meine Tricks mit dem Wasser bislang nicht ausgeplaudert. Ich fürchte nur, dass die das noch im Wahlkampf tun werden. Ich habe da so ein blödes Gefühl. Gut, wir schweifen vom Thema ab. Es ist ja meine Weihnachtsansprache mit dem Rückblick und kein Plaudern aus dem Nähkästchen.

Im Juli gibt es nicht nur das Altstadtfest, nein, auch die Kerwa steht vor der Türe (neben den vielen Besuchern der Therme, meiner Therme). Und da fallen diese Blogschmierer schon wieder über mich her. Und mein guter Freund Siegfried fällt mir in den Rücken. Der lässt sich doch schriftlich geben, wo die Kerwa 2008 stattfindet. Das macht der kein zweites mal, versprochen. Gut, es war zwar gelogen, als ich sagte, die Kerwa am Freilandmuseum geht klar. Aber wer regt sich heute noch über den Bush und seine verschiedenen Notlügen auf. Gerecht ist das nicht.

Liebe Wählerinnen und Wähler, glauben Sie mir, ich will nur Ihr Bestes. Und das ist neben Ihrem Geld, das ich mit der Straßenausbaubeitragssatzung holen werde, Ihr Vermögen. Und das gehört Ihnen in Form städtischen Eingentums. Und dazu zählt das Schießwasenareal. Ich habe jetzt fast 12 Jahre so erfolgreich gearbeitet, mich aufgeopfert, bin von Fest zu Fest gezogen, habe sogar den Dengscherz posthum heilig gesprochen. Jetzt habe ich es auch verdient, dass Sie mich nicht im Stich lassen.

Zu guter Letzt und ehe ich mich über den August und neue Erfolgszahlen aus der Therme, meiner Therme, freuen konnte, kam nochmal das Thema "Bürgschaft" auf den Tisch. Meine Freunde vom Landratsamt haben mir geholfen und meine private Abschreibungsfirma, die ich auch noch in meiner Dienszeit manage (einen Vorteil muß ja auch bitteschön ein Bürgermeister haben), als bemerkenswerte Geschäftsidee beworben.

OK, ich bin schon ein wenig rot geworden. Denn so toll war die Idee ja erst einmal nicht und drum macht den Job am Hochseilgarten jetzt ein anderer. Aber bemerkenswert war schon, wie die alle im Stadtrat geschlafen haben, als sie dieser Bürgschaft zugestimmt haben. Ich meine, ich investiere sagen wir mal 50.000 € (die genauen Zahlen stehen ja seit Monaten im Blog oder neuerdings auch auf meiner aktuellen Homepage) und im Gegensatz zu anderen "AfA"-Firmen habe ich kein Risiko. Weil die Stadt haftet. Die Bank hat auch kein Risiko. Ich
nicht, mein Bruder nicht. Wenn es in die Hose geht, dann gibt es die Stadt. Das war doch genial, oder?

Die Investoren zahlen in Zukunft weniger Steuer an die Stadt und zur Belohnung für die geringere Steuerlast bürgt die Stadt noch. Das ist quasi so, als ob ich dem EInbrecher erst Geld leihe, damit der sich die Knarre kaufen kann, die er mir an den Kopf hält. Nur haben es die von der SPD nicht geschnallt. Ätsch! Ich war besser als Ihr! Schlauer! Ich war auch auf der Universität. Das steht auch groß auf meinem Türschild im Amt. Da steht es groß in Klammern: (univ.). Bei Ekke, dem Vorzeige-Sozi, habe ich das noch nie gelesen, dass der auf der Uni war. Ich meine, ich weiß, dass der studiert hat, sonst wäre er ja kein Arzt. Aber bei mir liest es jeder. Wenn ich das nächste mal beim Autowaschen bin, lasse ich mir das UNIV noch in die Türen lasern.

Ich schweife ab, aber im Sommer ging es halt hoch her. Und man muss sich ja als Bürgermeister und Ideengeber dieser Therme, meiner Therme, aufregen, wenn dieses undankbare Pack auch noch der Meinung ist, dass es Fristen einzuhalten gäbe. Müssen muss ich gar nichts! Das habe ich dem Stadtrat auch schriftlich ausgeteilt, damit es diese Blogger schwarz auf weiß haben. Und schon stand es wieder im Internet. Ich lasse mich davon nicht beeindrucken, das sage ich Ihnen. Wo kommen wir denn hin, wenn Protokolle zeitnah sind? Am Ende kann sich noch jeder erinnern, um was es ging. Dann braucht es erstens kein Protokoll und zweitens fällt ja dann auf, wenn ich die Wahrheit noch ein Stück wahrer mache.

Der August selbst begann erfolgreich. Erstens gab es am 02. August mehr Besucher in der Therme als am 30. Februar und zweitens haben die es wieder nicht geblickt, wie toll ich das mit der Kerwa hinbiege. Mein besonderer Dank gilt unserem Stadtbaumeister! Dessen Geist hat es geschafft, einer verblüfften Jury doch echt für 145.000 Euros einen neuen Festplatz zu versprechen. Genial, der ist nicht einmal rot geworden! Er gehört auch in meiner dritten Regentschaft zu meinem Team. Obwohl, diese Jury war eh deppert. Bis auf die schwarze Henne haben alle geglaubt, sie dürften jetzt selbst ein Areal finden. Wie gutgläubig die doch sind. Als ob mich jemals schon interessiert hätte, was so ein Arbeitskreis ausgearbeitet hat. Wenn ich nur an die Stadtkonzeption, die Innenstadtverkehrstruppe etc. denke. Die sind da engagiert wie 5-jährige und schnallen nicht die Bohne, dass mich das nicht interessiert. Aber schöne Presse gibt es immer.

Gute Presse hatte auch mein Freund Horst nötig. Der hat sich etwas verrannt. Hat er doch in der WZ gesagt, dass es ohne neues FSV-Areal in Zukunft sozusagen keinen FSV mehr gibt. So gehts ja auch nicht. Das würde mir gerade noch fehlen, dass die vom TV mit diesem furchtbaren Vorsitzenden auch noch für meinen Fußball zuständig wären. Wie soll ich denen klarmachen, dass in diesem Falle der wilde Hans der größte Fußballexperte nördlich der Sahara ist und den Laden übernehmen müsste. Das kann ich dem Hans jetzt echt nicht zumuten.

Diese Bloggerschmierer regen mich so auf. Erst tanzen sie auf meinen Freunden rum, weil sie sich die letzten Monate ruhig verhalten haben. Der arme Krebi, der Rainer, mein Freund Hansi, der Gerry, der Dieter und mein neues Ass, der Laue. Aber denen geht es jetzt sowieso ans Eingemachte. Die Polizei hat im Stundentakt Delinquenten vorgeladen. Ich gebe Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern von Bayern, mein Ehrenwort, ich wiederhole, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass ich keine Ahnung habe, wie die Polizei auf diesen Personenkreis gekommen ist.

Die Gerüchte, wonach ich u.a. auch städtische Mitarbeiter und Stadträte genannt habe, sind, wie wir hier bei uns im Süden sagen, erstunken und erlogen. Ich war noch im August überzeugt, dass im September die ersten zu mindestens 10 Jahren Arbeitslager veruteilt werden. Dessen völlig ungeachtet erdreisten sich diese Schmutzfinke, doch ausgerechnet eine Anzeige gegen Eckardt, also gegen mich, wegen einer Lächerlichkeit zu erstatten.

Was war geschehen: Ich war immer noch wild entschlossen, gegen den roten Günter, der meinte, meine Therme sei auch seine und der ständig in der Zeitung stand mit vielen Besuchern, endlich Futter zu finden. Also musste ich doch sichergehen, dass mich keiner anschwindelt. Drum habe ich dieser kleinen Gewalt etwas juristische Gewalt angedroht - ein herrliches Wortspiel. So, wie wenn ich sage, ich kenne Seuchen aus dem FF. Weiß auch jeder, was ich meine und kein Staatsanwalt kann mir was. Ich bin eben schlau. Ich habe ja auf der Uni studiert.

In einen gewissen Argumentationsnotstand bringen mich diese Schmierfinke dann noch zum Ende des Monats. Die sind wohl nicht eingeschüchtert durch die umfangreichen Vernehmungen. Werde denen mal ein SEK schicken. Oder gleich die GSG 9. Siegfried, ruf mal den, wie heißt der, der immer bei den Filmen über die erfolgreiche Befreiung der Landshut den Chef gibt mit der chicken Kappe? Genau, Siegfried ruf den Wegner an und sag denen, die sollen die Blogger mal überraschen. Nicht dass die wieder belegen, dass ich bei der Notwendigkeit für diesen Schießwasen selbst nicht mehr weiß, was grade en vogue ist.

En vogue, das hat mir der Siggi vom letzten Seminar mitgebracht. Tantra und Kaffeetasse. Muss toll gewesen sein. Auf alle Fälle wollten wir doch erst alle den Schießwasen, dann nur noch fürs Entree der Stadt und jetzt, wo die Blogger zeigen, dass kein fremder Gast da langfährt, weil der ja über die Umgehungsstraße fährt, haben wir uns darauf geeinigt, dass das nur noch den Vereinen zuliebe das gemacht wird. Kommt eh besser, falls da doch mal Kohle quer verschoben wird. Kann ich immer sagen: Ich wollte den Schießwasen schon lange nicht mehr. Damit Sie mal lesen, wie diese Blogger argumentieren, hier mal ein Zitat aus dem August:

"Man kommt dabei als Thermen- oder Kuranlagenbesucher sowieso nicht am "Filetgrundstück" Schießwasen raus. Vielmehr wird man mit der Umgehungsstraße "Ost" ums Niemandsland ins Niemandsland geleitet. Man kommt nach Bad Windsheim über die Hofmannstraße. Das ist die Straße, in der die großen Gönner dieser Stadt ihre Firmen und Grundstücke besitzen. Man passiert nach dem Hinterhof des ASB zur Linken das - nennen wir es- aufgelassene Grundstück eines örtlichen Bauunternehmers. Anschließend kommt das Betriebsgelände einer heimischen Gießerei. Nun wird der Gast harsch gebremst – er möge doch an einer Wäscherei rechts abbiegen in die Straße „Im Häspelein“. Hier fühlt sich der Besucher, der doch keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck hat, endgültig nach Bitterfeld der Zeit von 1989 versetzt: Eine insbesondere am Wochenende mit LKW zugeparkte, innerörtliche Kleinstraße. Zur linken die Rückseite eines Baumarkts und das mehr oder weniger verwaiste Gelände eines ehemaligen Getränkebetriebs. Rechts die Seitenansicht der Gießerei. Und sozusagen als Vorgriff auf die Ankunft im Kurgebiet: Ein „Schnäppchenmarkt“ der baulich einfachen Variante und der Blick auf einen unvollendeten Lärmschutzwall – andere mögen von einer Erddeponie sprechen."

So schreibt man das nicht, hat mir der Siggi gesagt. Der war jetzt auch auf einem Marketingseminar bei der Volkshochschule. Klar, die haben ja Recht, aber das kann ich doch nicht sagen. Die am Land müssen doch weiter meinen, ich hätte die Umgehungsstraße nur für sie gebaut, damit sie schneller in und um BW sind. Die in Berolzheim und Unterntief glauben sowas einfach. Und die wählen mich. Die wissen nicht, dass ich dafür so viele Zuschüsse bekommen habe. Brauchen die aber auch nicht wissen. Die WZ lesen die eh nicht.

Eines macht mich fertig: Die Blogger wußten vor allen anderen von der negativen Wasserwirtschaftsamtstellungnahme, kannten Details zum zweiten Casus Bauskandal. Die wissen mir zuviel. Nicht dass die einen eigenen Knast bauen müssen und wir dann 2.000 Bewohner weniger haben. Wo haben die nur ihre Informanten? Im Rathaus sicher nicht! Ich bin so nett zu all meinen Mitarbeitern. Sogar der glücklich geschiedene Ex meiner geliebten Vorzeige-Rothenne Ismene darf mit mir in aller Öffentlichkeit auftreten. Das zeigt Größe. Und wo doch die Therme im August schon wieder Besucher hatte. Unverständlich.

Zum September fallen mir nur zwei Themen ein, die diese hemmungslosen Blogger aufgegriffen haben. Sich selbst und dieses überflüssige Bürgerbegehren. Was die Blogger betrifft, so sage ich nur: Ich habe Recht. Mein Hauptgegner ist dieser Blog. Wer soll mir sonst auch das Wasser reichen? Der Blaumann-Hummel? Den hält der Gerry im Schach. Die LiLa frisst mir aus der Hand. Einen Sozi nehme ich nicht ernst, drum habe ich mich auch mit dem ehemaligen SPD-Kandidaten fürs Bürgermeisteramt, diesem Wagner oder so ähnlich, noch nie beschäftigt. Beim Heckel warte ich ja nur, dass der selbst antritt und über seinen Aktionismus stolpert.

Bloß diesen Blog bekomme ich nicht in den Griff. Es war falsch, liebe Bürgerinnen und Bürgern, dass ich die beachtet habe. Das hat denen nur noch mehr Aufmerksamkeit gegeben. Hätte ich die einfach ignoriert, niemals wäre aus dem Blog ein oppositionelles Forum geworden. Wenn ich also jemals einen Fehler gemacht habe, dann den, dass ich diese Heinis nicht einfach ignoriert habe.

Wie hat mir neulich einer erzählt: Der liest in der Früh erst den Blog und dann die WZ. Pfui Teufel. Drum mache ich auch was, was ich aber noch nicht sagen darf. Oder wie ist das, bei einem Rückblick. Weil, Ihnen kann ich es ja erzählen: ich drucke jetzt meine eigene Zeitung. Aber nicht weitersagen. Die kommt dann einmal im Monat oder so ungefähr. Den Rythmus bestimme ich. Ich bin ja der Chef. Ich werde aber nicht müde, meinem beruflichen und persönlichen Umfeld Mut zu machen, diesen Blog bald mit Hilfe der Staatsanwaltschaft zu beenden. So erstattete ich Anzeigen wegen Verleumdung, ohne jedoch vorher die Löschung angeblich verleumdender Passagen im Blog einzufordern. Dies versuche ich, um die am Blog mitwirkenden Personen schließlich zu diskreditieren, wie ich dies gezielt mit all meinen politischen Gegnern mache. Schließlich weiß ich selbst am besten, daß im Blog keine Verleumdungen zu finden sind. Und mal ehrlich: Keiner wird merken, dass ich jetzt einfach vom Blog abgeschrieben habe. Das stand das nämlich im September so Wort für Wort drin.

Was ich echt total unfair finde, sind die immer wieder erhobenen Vorwürfe, dass ich soviele Anwälte beschäftigen würde. Ist doch kein Wunder: Erstens habe ich ja so viele Besucher in meiner Therme. Zweitens geben manche Gegner halt keine Ruhe. Dieser Wagner oder wie der heißt ist nicht ruhig zu bekommen. Ich meine, es ist doch wirklich nett von mir, dass ich Anwälte nehme. Denken Sie mal an andere Herrscher! Wenn die anderer Meinung waren, nehmen die einfach einen Folterbeauftragten. Der würde der roten Ismene dann schon auf der Streckbank die Rechtslage aufzeigen. Ich bin da ganz anders. Meine christliche Prägung, die besonders seit meinen vielen gemeinsamen Kirchenbesuchen mit meinem persönlichen Pater Gerhard noch intensiver wurde, verbietet mir sowas. Also - ich beschäftige soviele Anwälte, wie ich will. Und wem das nicht passt, der braucht doch nicht in einen Aufsichtsrat zu gehen. Ich verstehe nicht, was diese Motzkis wollen. Denen passt nichts. Mein Führungsstil nicht, meine Information nicht - ja, dann sollen sie doch gehen. Einen Putin stört sowas auch nicht.

Genau das gleiche mit diesem bescheuerten Bürgerbegehren. Verstehen Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, da hat man so ein friedliches Jahr 2007. Ich habe nicht einmal einen Geschäftsführer rausgeworfen. Und was machen meine undankbaren Gegner? Sie planen einen Zwergenaufstand. Freilich wussten es diese Blogger vorher. Aber nix haben die geschrieben! Hatte extra nochmal am Freitag spät in der Nacht nachgesehen. Und dann steht es in der WZ am 08.09.: Diese Ignoranten machen ein Bürgerbegehren. Dabei bin doch ich der Bürger. Also quasi der Meister von allen Bürgern. Was soll das?! Wenn ich mir nur anschaue, wer das organisiert. Das erinnert mich ja fast schon an den Themenabend in der Geisterbahn. Mir wird ganz schlecht.

Und eines sage ich dem Hans Wild: Der Braun gehört weggehaun. Punkt! Lustig war für mich ja nur, wie ich die vorgeführt habe wegen eines Formfehlers. Jawohl! Ich, der Mann der unkonventionellen Entscheidungen, den Form und Fehler sonst nicht interessieren, zähle diesen Kasperverein an. OK, ich gebe ja zu, dass das den Willen der Bürgerinnen und Bürger nicht verändert. Ups, das sind ja Sie. Äh, also, tut mir leid. Ich hätte gerne den Fehler übersehen. Aber dieses böse Landratsamt wollte nicht. Von mir aus hätten wir die Unterschriften akzeptiert. Ich bin doch Euer Wolfgang, ich liebe Euch doch alle. Der Erich hat mir versprochen, dass er am Abstimmungstag dann dafür sorgt, dass halt nicht alle zur Wahl können. Faschings-Sonntag oder so wäre doch ein schöner Termin.

Inhaltlich mag ich mich überhaupt nicht an dieses Bürgerbegehren erinnern. Weil, es gibt keinen Inhalt! Die Lage ist doch ganz einfach: Wir verschenken ein Grundstück, schieben einen Haufen Kohle rüber und bekommen dafür ein Fußballstadion, eine neue Schützenhalle und endlich einen Supermarkt. Das brauchen wir. Ich meine, wir brauchen ganz dringend einen Supermarkt. Die Schützen sind mir doch egal und der Horst mit seinen Fußballern, von mir aus.... aber der Supermarkt ist mir wichtig. Oder doch nur das Entree? Das Wort habe ich dem Siggi neulich erklärt. Der hat es nicht so mit Fremdwörtern. Jedenfalls, was wollte ich sagen: Ich brauche einen Supermarkt. Und zwar einen bei meinem Vater vor der Haustüre. Das bin ich ihm schuldig. Einzige Alternative wäre, dass dieser Querulant Frischeisen jeden Tag persönlich einkaufen geht und meinem Vater die Sachen nach Hause liefert. Dann könnte ich auf den Supermarkt verzichten. Und weil der Frischeisen das niemals macht, kommt der Supermarkt.

Die Leute gewöhnen sich dran. Was haben die sich eine Zeit lang über Atomkraftwerke aufgeregt. Kein Mensch beklagt sich heute noch. Oder, was war das für eine Hysterie mit dem Braunbär? Die Leute gewöhnen sich dran. Die haben sich doch sogar schon an mein Freibad gewöhnt, auch wenn da ganz im Gegensatz zu meiner Therme kein Erfolg rüberkommt. Aber das ändert sich nach der Wahl. Ihnen verspreche ich mich, also, ich will sagen, Ihnen vertraue ich mich an: Der Heger wird nach der Wahl auch noch fürs Freibad und die Stadtwerke zuständig. Der Fischkopf von Wolf hat sich unbeliebt gemacht mit den Stromerhöhungen. Der fliegt, ich weiß nur noch nicht, was ich mit dem machen soll.

Aber lassen Sie mich nochmal zurückkommen auf den September. Was mich geärgert hat, war die Tatsache, dass die im Internet so tun, als könne ich nicht rechnen. Ich, der ich den Leuten seit 11 Jahren Schulden zu Guthaben umrechne? Lächerlich! Ein Mathelehrer war der gleichen Meinung. Aber dazu sage ich nichts. Nein, da rechnen die doch meinen Erfolg runter. 48,6 % der Wahlberechtigten hätten 2002 nur für mich gestimmt. Das waren aber Männer, Frauen, Zugereiste und Einheimische. Verstehen Sie, da muss man ja alles mal 4 nehmen. Verstehen Sie nicht?


Dann kommen wir zum Oktober. Der Monat beginnt grau. Ich verstehe diese Blogger nicht mehr. Da hat mein Freund Dehner im Stadtrat mal wieder die Sozis indirekt beschuldigt, Informationen an die Öffentlichkeit gegeben zu haben. All die Aufregung nur, weil ich den Sozis mal wieder keine Karten habe gegeben. Erst schon nicht für die Aufzeichnung meiner Jetzt-Red-I-Sendung und dann keine für die Fahrt nach München. Oder vielmehr: Karten haben sie schon bekommen, aber halt einfach weniger und weniger einfach als meine echten Freunde. Schwamm drüber: Die Sozis sind schon in grauen Vorzeiten immer benachteiligt und diskriminiert worden. Den Artikel an sich über die Opfer-Täter-Theorie habe ich nicht verstanden und der Reiner konnte ihn mir auch nicht verständlich erklären. Immerhin haben wir wieder sensationelle Besucherzahlen in der Therme. Meine Therme eben.

Diesmal habe ich einen echten Coup gelandet. Ich habe meine eigene Zeitung. Mein Wolfgang-Eckardt-Verkündungsblatt. Das ist super geworden. Keiner hat vorher was gemerkt. Dem Johnann Delp habe ich es gezeigt. Drucken lassen habe ich das informative, überparteiliche, unabhängige Blatt nämlich in Neustadt. Nicht dass die linke Presse hier noch Geld daran verdient. Und erst mein handverlesenes Redaktionsteam. Mit Gerhäuser und Volkert, das ist der Knaller. Ich meine, ich habe von der Konkurrenz ausgerechnet die zwei schillerndsten Figuren zur Mitarbeit in meinem Kampfblatt überzeugt. Dass man sowas normal nicht darf, ist doch egal. Die Windsheimer Wähler sind so harmoniesüchtig, die wählen die zwei Putschisten trotzdem wieder.

An der Schießwasenfront herrscht einfach keine Ruhe. Ich verstehe das nicht. Jetzt dürfen Allraun und Hendel sogar in meinem Götterboten Propaganda verbreiten und doch bekomme ich den Aufruhr nicht weg. Was müssen diese zwei Kasperl auch schreiben, dass sie ohne das Projekt Schießwasen nicht überlebensfähig sind. Das sagt man nicht. Wir haben uns doch längst darauf geeinigt, dass wir den Schießwasen eigentlich alle nicht wollen und nur wegen des Entrees machen. Die Gegner des Schießwasen machen bestimmt bald einen runden Tisch, bei dem alle anderen Vereine auch Forderungen stellen dürfen. Ob der Schießwasen den Steuerzahler jetzt 2 Mio kostet oder 2,2 Mio - das ist doch egal. Das muss drin sein. Was sind schon 0,2 mehr oder weniger. Peanuts. Nichts. Ich habe es doch bis jetzt auch geschafft, dass alle Büger zusammenhalten und z.B. den Marktplatz finanzieren. Da fällt mir schon was ein, wie ich dem Volk die Kohle aus der Tasche ziehen kann. Der Siegfried bastelt schon an einem Konzept.

Was mich richtigt ärgert ist die Tatsache, dass diese Blogger schon wieder die längst toter als tote Person Wagner ausbuddeln. Das ist gemein. Ich habe dem Gerry versprochen, dass ich den roten Günter entsorge und er ihn tief einbuddelt. Und alle paar Wochen kommt dieser wieder raus. Ich bin ratlos. Jetzt nerven diese Blogger die überforderten Bürger schon wieder mit Details. Es weiß doch eh jeder, dass die Bilanzen aktiv beeinflusst waren. Ich kann es nicht mehr hören. Schon wieder diese Trafostation, die ich dem Wagner aufs Auge gedrückt habe. Wann kapieren die endlich, dass ich einen verkommenen Politikstil habe und z.B. einzelne Aufsichtsräte vom Entscheidungsfluß ausschließe? Die werden es nie verstehen. Der Wagner ist ein Sozi, er ist nicht in Bad Windsheim geboren, er hat gegen mich kandidiert, er hat sich mit meinem Freund Gerhäuser verkracht - also musste der einfach weg. Und wenn Zahlen nicht für einen Rausschmiss reichen, dass muss ich eben Dossiers anlegen und anfordern, so haben die es früher auch gemacht. Dann habe ich eben Gerüchte gestreut, mein Freund Hansi hat ein paar Beschwerdebriefe geschrieben. Das hat doch beim Emig auch schon funktioniert.

Ich will den ganzen Mist nicht mehr hören. Der Wagner ist mein Hauptfeind im Wahlkampf. Das steht für mich fest. Den mache ich fertig. Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, helfen mir bitte dabei: Geben Sie dem Wagner keine Stimme!Wählen Sie diesen Mann nicht mehr in den Stadtrat, äh, nicht zum Bürgermeister. Äh, der ist ja, ich meine, der war ja schon 2002 kein Kandidat. Ja, was soll das jetzt. Ich verstehe das nicht. Warum befasse ich mich dann seit über einem Jahr nur noch mit diesem roten Hund? So kann man doch keinen Wahlkampf machen. Da ist doch feige von diesem Wagner, einfach nicht mehr anzutreten. Er ist doch mein Erbfeind.

Im November, meine lieben Wählerinnen und Wähler, hatten wir sehr viele Besucher in der Therme. Meiner Therme. Und eine großen Preis haben wir gewonnen. Den Deutschen Tourismuspreis. Super, ok, den gibt es erst seit 2 Jahren und keiner kannte den. Aber zum Werben ist das prima. Was brachte der November sonst noch? Mein Freund Gerhard kam wieder arg unter Beschuß. Die haben herausbekommen, dass es doch noch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht gegen das Unschuldslamm gibt. Diese Zecken von Presse und Blog. Überhaupt bestand der November fast nur aus der CSU und deren Skandalen. Die mussten ja noch ihren Bürgermeisterkandidaten und die Stadtratsbewerber nominieren. Und eines war mir klar: Der Hummels Dieter hatte keine Chance, den Gerry und meinen Bundeswehrfreund Volkert abzusägen. Da half auch das Störfeuer von diesem abgehalfterten Ex-Stadtrat Braun und der neuen Freiheitskämpferin Strauß nicht. Die hat das System CSU nicht kapiert: Die Inge darf gerne die Frauen-Union leiten. Die Querulanten aber gehören - wenn überhaupt - in die Geriatrie-CSU. Aber in der echten CSU hält Gerry die Fäden in der Hand.

Außerdem muss eines mal gesagt werden: Nur wenn die CSU von der stärksten Fraktion zu einer Splitter-Lachnummer wird kann sichergestellt werden, dass Hummel kein Bürgermeister wird und ich der Chef im Ring bleibe. Und das ist ja wohl das Ziel aller Bürgerinnen und Bürger. Stellen Sie sich mal vor: Was sollte ich denn machen, wenn ich kein Bürgermeister mehr würde? Ich müsste wieder selbst einen Parkschein lösen, ich könnte keine Jobs mehr nach Gutsherrenart verteilen. Was wird aus Krebelder? Wie soll ich Siegfried helfen, wenn die den im Aufsichtsrat rauswerfen. Ich habe schlaflose Nächte gehabt, bis klar war, dass ich dank der Selbstzerstörung der CSU mit Gerrys Hilfe wieder Bürgermeister werden kann.

A propos schlaflose Nächte: Diese bösen Blogger hören einfach nicht auf, auf mir herumzuhacken. Ich finde schon, nur wer in Bad Windsheim geboren ist, kann und darf Bürgermeister werden. Dass ich damals die Wahl gewonnen habe, weil ich gesagt habe, mit mir gibt es keine Strassenausbaubeitragsstzung, war doch keine Lüge. Ich bin 1996 gewählt worden und bis 2002 gab es keine Satzung. Ja, ich bin sogar der ehrlichste aller nur vorstellbaren Bürgermeister: Auch bis 2008 gibt es keine Satzung. Man muss dem dummen Wähler nur noch klarmachen, dass die Sozis schuld sind, wenn jetzt die Bürger für meine kaputten Straßen zahlen müssen. Da fällt mir schon was ein. Die Dingfelder zum Beispiel mit ihren hochhackigen Schuhen oder der Gröbel mit seinem Übergewicht, der immer noch nicht ganz tote Wagner mit seinem italienischen Straßenkreuzer: Die machen doch die Straßen kaputt. Ilka muss deshalb schon einen ökologisch wertvollen Geländewagen fahren. Und meine 255er Walzen auf meinem BMW brauche ich nicht fürs Ego, sondern damit ich nicht in den kaputten Straßen einsinke.

Und ich kann es nicht mehr hören: Dauernd muss ich mir die blöde Geschichte anhören, dass ich die Sozis 2002 betrogen habe. Ja, und? Wo ist das Problem? Die sind doch selbst schuld! Und immerhin habe ich keinen verhaftet. Ich drohe maximal mit dem Staatsanwalt, ich habe kein eigenes Sanatorium für SPD-ler. Was wollen diese Sozis von mir?

Und diese Scheiß KKT. Wenn ich diesen Schaller nur noch mal sprechen könnte. Was hat der mir da eingebrockt. Ich muss andere Leute an meinem Tisch dulden, die dauernd dumme Fragen stellen. Ich will endlich aus KKT und Therme zusammen mit Stadtwerken und Stadtbetrieben die WolfangEckardt AG machen. Eine Firma, ein Chef (ich!). Da kann ich Kohle hin- und herschieben. Der Siegfried wird mein Verschiebebahnhofsbeauftragter. Und was passiert jetzt? Der Siegfried hat sich so unbeliebt gemacht, dass die einen Betriebsrat gebildet haben. Und wen wählen die da rein? Gehwald, Schürlein, Wagner. Das liest sich wie das Who-is-Who der Geisterbahn. Lauter Zugehörige einer halbtoten Seilschaft. Alles Überlebende der Wagner-Dynastie. Sozusagen fossile Funde:

Die Gehwald, reicht es der nicht, dass ihr Mann dank der Nichtmehrbeschäftigung in meiner KKT arbeitslos wurde? Und diese Wagner? Das ist doch Provokation! Als Frau eines Schwerverbrechers, eines Gerhäuser-Gegners, als nicht in Bad Windsheim geborene. Und dann erst dieser Schürlein. Dieser provinzielle Gerechtigkeitsquerkopf. Was haben wir dem nicht für Brücken gebaut. Haben ihm sogar scheinheilig zum Prokuristen ernannt, obwohl er ein Vertrauter von Wagner war. Er hat als einziger bis dato unbeschadet weiterleben dürfen. Aber nein, er muss ja Sozi sein, keine Veranstaltung der SOZIS verpassen. Und jetzt noch Betriebsrat. Undankbares Pack. Die einzige, die verdient Betriebsrätin wurde, ist die Ackermann. Die sollte schon der Emig rauswerfen. Dann hat es der Heger bis jetzt nicht geschafft. Aber nach der Wahl wäre die fällig gewesen. Und jetzt, was soll ich nur tun. Mal sehen, was mir so einfällt. Na jedenfalls haben wir viele Besucher in der Therme.

Schlussendlich habe ich mir etwas für den Dezember überlegt: Nachdem mein Götterbote schon keinen Inhalt hat und ich ja zur Zeit weder über den kriminellen Wagner noch über die kriminellen Blogger was schreiben kann, lasse ich die Leute warten. Ich drucke einfach später. So hat das der Honecker auch gemacht. Die Ossis mussten so lange auf ein Auto warten, dass sie gar nicht bemerkt hatten, dass der Trabbi schon bei der Auslieferung Schrott war. Und so mache ich das jetzt mit dem Götterboten. Den liefere ich nicht aus. Ich warte. Im Internet spekulieren die schon dauernd, wann er kommt.

Mein Freund Gerry hat dagegen bei der CSU alles im Griff: Ein demontiert aussehender Kandidat für das Bürgermeisteramt und keine besonders aussichtsreichen Kandidaten für die Stadtratssitze. So ist's Recht. Wer kommt schon rein von denen: Der Gerry und sein Zwillingsbruder, der intrigante Rainer. Die sind gesetzt. Von mir aus noch der Hummel, der sich ja jetzt um sein schönes Schwiegerelternaus kümmern kann. Und die
Elisabeth. Die hat mir immer aus der Hand gefressen, auch wenn sie jetzt die letzten Wochen so tut, als ob sie eigenständig wäre. Aber der fahre ich schon noch eine über den Mund: Die soll nur aufpassen, sonst zeige ich der mal, wie unsozial soziale Projekte sein können. Leiharbeit, Mindestlohn etc. Mein persönlicher Erich schreibt schon ein Dossier, wenn die nochmal mault. Und dann noch als aussichtsreicher Kandidat mein Fast-Nachbar Brummbrumm. Der wohnt ja schon so nahe am Neumühlenweg, den nehme ich notfalls unter Dauerbeobachtung. Also die CSU habe ich unter der Kontrolle.

So wie auch meine Therme. Wir haben schon wieder viele Besucher. Und das obwohl es die Therme schon 2 Jahre gibt. Genauer gesagt seit Oktober 2006. Da habe ich nämlich den Wagner..... das hatten wir ja schon.

Richtig geärgert habe ich mich so kurz vor dem Jubiläum in meiner Therme über den Artikel dieser Internetschmierer über meine Andeutungen. Was bilden die sich eigentlich ein. Ich kann doch meine Gegner nicht öffentlich beleidigen. Das macht man mit Andeutungen. So habe ich das gelernt. Den Frischeisen, die SPD, den Wagner, die Querulaten aus der KKT, diese Oberland-Eier, dann diese aufmüpfigen Bauern - die macht man gezielt fertig. Man konstruiert was, der eine habe mit dem anderen ein Verhältnis, mancher trinkt zu viel und so wird man die los. Von mir aus sollen die alle nach Lummerland fahren. Sicher, fair ist sowas nicht. Aber das ist eben Politik. Das funktioniert jetzt seit Jahren gut.

Eines ist nur dumm: jetzt merken die im Internet, dass der Ertel mit mir verwandt ist. Und eigentlich sollte man Verwandte nicht protegieren. Aber die Wähler vergessen das. Wenn ich jetzt so aufs neue Jahr blicke, dann sehe ich neben diesem Blog und den bösen Sozis nur ein großes Problem, nein, zwei: Schießwasen und Gestank. Und dann noch ein drittes Problem: Meinen Politikstil.

Aber der Reihe nach: Die im Blog machen Druck wegen des Gestanks. Ich habe damit natürlich ein Problem: Mein Parteichef arbeitet bei einer Firma, der man unterstellt, sie wäre für den Geruch verantwortlich. Das sind haltlose Behauptungen. Ich meine, freilich stinkt es, dass es ein Wunder ist, dass Bad Windsheim noch Bad ist. Aber die Gießerei ist da unschuldig. Das hat mir die Christiane so oft bestätigt. Und selbst wenn ich wollte, ich könnte nix machen. Der Gerry, mein Freund und Wegbegleiter, ist Anteilseigner in der Gießerei. Was soll ich da tun? Selbst wenn ich es Schwarz auf Weiß hätte: Ich habe doch unterstützt, dass die den ganzen Laden vom Süden der Stadt direkt ins Kurgebiet verlagert haben. Die Bürger wissen das ja nicht mehr. Aber die Sozis werde es wieder ausgraben. Und da haben die ja Recht: Das war der städtebaulich dümmste Fehler aller Zeiten. Schwerindustrie verstärkt ins Kurgebiet holen. Ich weiß, aber was soll ich denn machen.

Ach es ist alles so schwierig geworden. Man muss den Leuten was bieten, die wollen plötzlich Erfolge. Dauernd diese Enthüllungen im Blog, die WZ spurt nicht mehr.

Was wünsche ich Ihnen, liebe BÜrgerinnen und Bürger, fürs neue Jahr? Gesundheit oder einen anhaltenden Schnupfen, damit Sie den Gestank nicht mehr riechen? Ich bin einfach zerrissen. Warum tu ich mir das alles an!

Trotzdem wünsche ich Ihnen, liebe Wählerinnern und Wähler, ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr! Aus meiner Weihnachtsansprache ist ein etwas längerer Jahresrückblick geworden. Dafür muss ich mich entschuldigen. Aber ich verspreche
Ihnen: Wenn es nächstes Jahr einen anderen Bürgermeister gibt, gibt es keine Blog mehr und ich muss mich nicht mehr aufregen!

Dann ist Frieden in der Stadt. Und das ist doch schön!

Samstag, 22. Dezember 2007

Die Bavaria-Connection.....Politleben mitten im schwarzen Kontinent

Sicher hat fast jeder unserer Leser schon einnmal eines dieser Schreiben erhalten, in denen einem unter dem Betreff eines Confidential Business Proposals oder ähnlichem eine Menge Geld versprochen wurde. Die Geschichte dazu spielt sich meistens in Nigeria ab und nachdem aus einem Geschäft oder einer Erbschaft Geld übrig geblieben sein soll, braucht der Absender/Erbe/Regierungsbeamte einen Treuhänder für die viele Kohle - und der soll nun unser geneigter Leser sein. Als Belohnung winkt ein satter Anteil an der Transaktion - bei unverzüglicher Angabe der Bankdaten würde der geballte Geldfluss schon so fliessen.

Diese Schreiben gelten als Hoaxe und sollen in erster Linie Kontodaten ausspähen. Sie stammen überwiegend aus dem afrikanischen Nigeria. Unter dem Namen Nigeria-Connection wurden sie weltweit bekannt (nicht schmunzeln: Trotz der offensichtlichen Durchsichtigkeit des eigentlichen Motivs fallen jedes Jahr ein paar Tausend Menschen auf den Trick herein). Leider hat sich in Nigeria viele Jahre keiner um diese betrügerischen Aktionen gekümmert und daher kommt allein bei der Nennung des Staates vielen Menschen erst einmal das Hoax-Problem in den Sinn. Selbst schuld, nicht wahr?

Nun, wir schweifen etwas ab. Denn eigentlich wollten wir unseren Lesern die uns viel näher liegende Bavaria-Connection vorstellen. Sie hat ihren Namen deshalb, weil sich in Bayern offensichtlich ein guter Nährboden für dieses recht aktuelle Problem befindet. Der Öffentlichkeit wird dabei suggeriert, daß man in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten Arbeitsplätze schützen müsse, auch wenn man dabei etwas, sagen wir, mauscheln müsse. Seit 1962 regiert in Bayern die CSU mit absoluter Mehrheit und daher lässt es sich heutzutage mit dem "richtigen" Parteibuch im Rücken oder mit einer Spendenbescheinigung für die "richtige" Partei wirtschaftlich und politisch natürlich besser leben als aus jeder anderen politischen Gruppierung heraus. Nicht umsonst wird man hierzulande am Stammtisch nach der Wahl gefragt, ob man(n)/frau denn "richtig" gewählt habe und meint damit unausgesprochen die politisch schwarzen Kandidaten.

Gibt es daher also ein Unternehmen wie Siemens, als Beispiel für eine weltpolitisch Kreise ziehende Bestechungsaffäre, oder einen zweiten Bürgermeister wie Gerhard Gerhäuser (CSU), als Beispiel für einen lokalpolitischen Tsunami, die jeweils auf ihre Weise unter dem Deckmantel der Arbeitsplatzsicherung handfeste Skandal-Schlagzeilen verursachen, dann wird man im Gegensatz zur Öffentlichkeit und zur deutschland- und weltweit erscheinenden Presse in Bayerns Amts- und Richterstuben nicht gerade Worte der Empörung vernehmen.

Siemens wird gerade von einem der größten Korruptionsskandale erschüttert, die jemals auf diesem Planeten registriert wurden. Arbeitsplätze im Raum Erlangen und München und einer der größten Spendengeber der CSU. Das sind gewichtige Argumente für unsere bayerischen Politiker, zwar demonstrativ die Nase zu rümpfen. Aber an Kritik und Konsequenzen daraus wird es aus dem schwarzen Bayern heraus weltweit sicher am wenigsten geben. Auch wenn sich nun bereits die halbe Welt über die Lachnummer kugelt, daß der Staat Nigeria Siemens Aufträge entzogen hat, weil Deutschland und dieses Unternehmen nicht konsequenter gegen Korruption vorgehen. Selbst schuld, oder?

So kurz vor Weihnachten würden auch wir Blogger, wie die meisten Windsheimer mittlerweile reichlich lebkuchenabgefüttert und glühweingeschwängert, lieber versöhnliche Worte zum gestrigen Urteil anstimmen. Aber das Thema ist viel zu ernst, denn durch den Abrechnungsbetrug wurden zwar die Arbeitsplätze der Firma des zweiten Bürgermeisters gesichert, gleichzeitig aber andere Arbeitsplätze von seriösen Mitbewerbern aus dem Landkreis im Umkehrschluss gefährdet. Man muss sich darüber im klaren sein, daß man als Amtsträger, Ausschussvorsitzender, Bauinnungs-Obermeister, Kirchenvorstandsmitglied u.s.w. dann bei Anwendung solcher Methoden für die anderen Bürger nicht mehr tragbar ist.

"Er hat das Vertrauen der Öffentlichkeit noch nicht endgültig verloren" erklärte Richter Hugler bei der Urteilsverkündung vor dem Verwaltungsgericht Ansbach und sprach Gerhard Gerhäuser gestern frei. Wie hat er das gemessen, der Richter Hugler? Das würde uns interessieren. Denn: Wer will dem zweiten Bürgermeister eigentlich noch guten Gewissens ein neues Projekt, ein Problem in der Branche oder einen anderen Sachverhalt antragen, wenn jedem bewusst sein muss, daß dieser Mann im Zweifel seine geforderte Neutralität über Bord wirft und Eigennutz aus seinem Wissen ziehen könnte - unter dem Deckmantel der Existenzsicherung der Mitarbeiter seines Familienbetriebes? Wir vermuten, das "richtige" Parteibuch und das "richtige" politische und wirtschaftliche Netzwerk sind mehr dafür entscheidend, wie ein Richter das Vertrauen der Öffentlichkeit misst, als die Öffentlichkeit selbst.

Wir fürchten, mit diesem Urteil macht uns Bad Windsheimer das Anbacher Verwaltungsgericht auch ein wenig zur Lachnummer. Jedenfalls hat die Entscheidung sicher keinem Bürger das Gefühl vermittelt, daß Betrug kein Kavaliersdelikt ist und ein politisches Amt und eine Vorstrafe wegen Betruges unvereinbare Dinge wären. Sebst schuld, oder?

Nun, wir treffen die vorweihnachtlich besinnliche Einschätzung, daß wir Wähler bereits am 2.März 2008 dem Richter Hugler auf dem Wahlzettel demonstrieren können, was wir als "Öffentlichkeit" von der Sache halten. Dabei wollen wir es für heute bewenden lassen und gehen jetzt noch schnell zum Hartmann, ein neues Telefon kaufen. Nein, diesmal kein Siemens, danke schön.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Bad Külsheim.... Wellness und Gesundheit, Auge in Auge mit der Schwerindustrie!

Seit Wochen erreichen uns regelmäßig Zuschriften von Bad Windsheimer Bürgern aus den Bereichen Külsheim, Thermen- und Kurgebiet und Krankenhaus-Areal. Meistens geht es darin um Dinge, die den Anliegern der genannten Gebiete ziemlich stinken.

Damit wären wir schon beim Thema. Denn: Es riecht! Nicht immer, aber immer häufiger. Fast immer und das dazu noch recht lang anhaltend und störend. Bereits auf der Durchfahrt von Külsheim zieht es den Autofahrern durch die mehr oder minder empfindlichen Nasen. Es erinnert ein wenig an die smogbeladenen Tage bei der Autobahn-Durchfahrt durch die Industriezonen des Ruhrgebietes. Auch das wenig rühmliche Bitterfeld aus den Zeiten kurz nach der Wende schiesst einigen in den Kopf, die damals die Region besuchen durften oder mussten.

Die Anwohner haben das Pech, daß sie eben nicht eben mal durchfahren, sondern diesen Gestank fast täglich geniessen dürfen. Gute Bad Windsheimer Luft verbunden mit dem Duft von erfolgreicher Schwerindustrie: Verschmorte Platinen oder anderer Elektronik-Schrott, ein wenig faulig und bei allem Emissionsschutz unterschwellig subjektiv giftig, so wabert es zu allen möglichen Zeiten durch den sonst so frischen Windsheimer Wind, von dem die Stadt üblicherweise mehr als genug aufweisen kann.

Seit 20 Jahren besteht dieses Anwohner-Ärgernis. Die Versuche, die Beeinträchtigung der Mitbürger zu lindern waren bislang in ihrer Wirkung eher kosmetischer Natur. Es hagelt seit langen Zeiten kontinuierlich an Beschwerden von Kurgästen, Krankenhauspersonal, Thermenbesuchern (tolle Sache, im Salzsee Gießereiabgase zu schnüffeln!) und nicht zuletzt von entnervten Külsheimer Bürgern, die nun bald auch dem Kurgebiet angehören sollen (und von diesem Umstand mehrheitlich aus der Tageszeitung erfuhren). Klar, Bad Windsheim ist kein Luftkurort. Aber ein Kurort. Und der sollte es zumindest seinen Bürgern und Besuchern ermöglichen, ein weitgehend beschwerdefreies, normales Leben zu ermöglichen. Weit gefehlt!

Schäden sogar am Autolack, Fensterbrettern etc. werden mit so lächerlichen Argumenten abgetan, es komme angeblich vom Abrieb der Eisenbahngeleise! Das Drehbuch folgt einem immer gleichen Ritual: Bürger beschweren sich, schreiben hin und wieder verzweifelte Leserbriefe. Es folgen große Zeitungsberichte, in denen die Firma Heunisch (ups, da ist uns doch der Name entglitten) lang und breit und in aller Ausführlichkeit beteuert, wie viel sie schon getan hätte (Filteranlagen usw.), um die Belastung der Anwohner zu mindern. Doch meist gipfelt dies in Argumenten wie z.B. "Es ist gesundheitlich völlig unbedenklich" oder "da haben sich wohl einige getäuscht und es mit Kompostgerüchen verwechselt".

Die Krone setzte eine Aktion vom Bürgermeister Eckardt auf: Er rief persönlich eine "renitente" Anwohnerin an, um ihr die Frage zu stellen, ob sie da nicht etwas mit "ländlichen Gerüchen" verwechsle?

Für wie dumm halten uns diese Leute? Als Landbewohner ist man tagtäglich mit Güllegerüchen oder dem Kompost- bzw. Misthaufen des Nachbarn konfrontiert und weiß ganz genau, wie das riecht! Es ist ein Hohn, wenn man in einer Kurstadt im Auto die Umluftschaltung einschalten muss, weil man sonst Angst hat, gesundheitsschädliche Emissionen zu inhalieren.

Die Interessenslage ist doch völlig klar: Da ist auf der einen Seite ein großer Industriebetrieb mit gewissen Investoren, mit einer Menge von Arbeitsplätzen und einem gewissen Steueraufkommen (?) - auf der anderen Seite "lästige" lokale Quertreiber, die nicht einsehen wollen, das man das bisschen Abgas doch gefälligst tolerieren soll, da es doch dem "Gemeinwohl" der Stadt dient. Das ganze erinnert stark an die "Farm der Tiere" wo es heißt, alle Tiere sind gleich und daneben (gleich durchgestrichen) manche sind eben "gleicher".

Es ist doch ein Witz, wenn auf der einen Seite Solaranlagen in der Altstadt verboten werden und gleichzeitig eine Schwerindustrieanlage die Luft einer Kurstadt(!!) verpesten darf - mit dem Segen der Stadtoberen.

So fragen wir uns:

Welche Interessen werden hier geschützt? Welche Verpflichtungen bestehen in diesem Zusammenhang?

Wieso finden keine unangemeldeten Emissionsschutz-Kontrollen statt, sondern nur solche mit langfristiger Voranmeldung ?

Wieso ist der Bürgermeister persönlich so engagiert und ruft Leute an, um kritische Bürger-Nachfragen im Keim zu ersticken?

Fragen über Fragen! Die Külsheimer aber werden in der Zwischenzeit weiter veräppelt, hingehalten getäuscht... und müssen den Dreck einatmen. Wohl bekomm’s!

Man muss sich echt wundern, mit welcher Engelsgeduld unsere Bad Külsheimer Mitbürger diese Zustände bisher hingenommen haben!

Freitag, 14. Dezember 2007

Die Feigheit der Andeutungen

Die WZ vom 08.12.2007 brachte wieder einmal zu Tage, welche Agitation dieser Bürgermeister betreibt.
Derselbe Bürgermeister, der sich über die angeblichen Feiglinge im Blog beschwert, die anonym schreiben, diffamiert Personen dieser Stadt – freilich immer hübsch juristisch sauber, ohne Namen zu nennen.

Zitat WZ: „Das Heilbad brauche einen Repräsentanten, der sich für die Stadt und Ortsteile gegenüber den Behörden und politischen Akteuren auf Landes- und Bundesebene einsetzt. „Stets sachlich, aber auch konsequent und mit Nachdruck“, so die Selbsteinschätzung Eckardts, der andererseits feststellte, das(s fehlt, die Red.) es im Stadtrat immer noch „Eskimos“ gibt, die „den Afrikanern sagen wollen, was sie zu tun haben – nämlich Iglus zu bauen“. Er lasse sich dadurch nicht beeindrucken, so Eckardt, genausowenig wie von Leserbriefschreibern, die lediglich Eigeninteressen verfolgen.

Dieses Zitat ist symptomatisch für Bürgermeister Eckardt. Er unterstellt Stadträten - vermutlich nur nicht denen seiner eigenen Fraktion - missionarischen Eifer und Dummheit. Namen nennt er freilich nicht. Wir unterstellen ihm jetzt mal keinen Rassismus, weil er von „den Afrikanern“ spricht, denen man offenkundig sogar sagen könne, sie bräuchten Iglus.

Gleiches gilt für Leserbriefschreiber: Diesen unterstellt Eigeninteresse, ohne zu sagen, wen er damit meint. Tunlichst verschweigt er, daß er ja selbst fleißig in eigenem Interesse tätig ist.

Eigeninteresse - überhaupt ein Synonym für die Regentschaft dieses Noch-Bürgermeisters. Wolfgang Eckardt deutet freilich nur auf Leserbriefschreiber, die nicht in seinem Sinne schreiben. Denn wie soll man dann Leserbriefe bezeichnen, die von den Ehepartnern seiner Parteifreunde geschrieben werden?

Da gibt es einen Thorsten Ertel, laut WZ vom 08.12. Kandidat für die Liste der FWG und zugleich Trainer am Hochseilgarten und der unter dem Ex-KKT-Chef Emig nicht den besten Stand hatte. Dessen Frau hat jüngst einen Leserbrief (freilich ganz aus eigenem Antrieb) geschrieben. Sie warf dem SPD-Kandidaten Ledertheil einige Dinge an den Kopf. Aus Eigennutz? Na so was!

Wenn wirtschaftlich vernünftiges Handeln als Eigennutz diffamiert wird, dann muss dem letzten Gleichgültigen in dieser Stadt klar werden, dass Eckardt aus dem Bürgermeisteramt wählt werden muss. Wenn es schändlich ist, einen bestehenden Betrieb erweitern zu wollen, dann wären die erfolgreichen Unternehmer dieses Landes allesamt eigennützige Verbrecher. Man stelle sich den berechtigten Aufschrei in diesem Land vor, wenn Politiker eines Formats dieses Bürgermeisters der Wirtschaft Knüppel zwischen die Beine werfen würden. Ist es berechtigt, die Wirtschaftsordnung dieses Landes ad absurdum zu führen, nur weil Eckardt z.B. einen kritischen Leserbriefschreiber nicht zu seinen Amigos zählt?

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Stromwechsel – Ist die Flucht vor 25 % überhöhten Preisen unpatriotisch oder Notwehr?

In den letzten Tagen erreichen uns unzählige Anfragen bezüglich unseres Artikels vom 21.11.2007 mit dem Titel „Energiepreise der Stadtwerke Bad Windsheim – So viel Teuer muss nicht sein“.

Viele von unseren Lesern wollten wissen, wo man auf einfache Weise billigeren Strom erhält. Andere monierten, dass ein regionaler, gar ortsansässiger, Anbieter auch seine Vorteile hätte. Kundennähe statt Callcenter.

Wie so oft gibt es nicht nur schwarz oder weiß.

Doch eine Frage muss man sich stellen: wollen wir unnötig viel Geld für Energie ausgeben? Wollen wir Stadtwerke unterstützen, deren oberste Dienstherren (Stadträte) erneuerbare Energien wie Photovoltaikanlagen in der Altstadt allen Ernstes verbieten lassen? Ist uns der „patriotische“ Gedanke so viel Wert, dass wir es zulassen, dass mit dem uns zu viel abgenommenen Geld Investitionen in Abschreibungsfirmen erfolgen (€ 50.000 in die Gemeinsam zum Erfolg Entwicklungsgesellschaft)? Überspitzt formuliert: wollen wir mit unserem täglichen Licht einen Hochseilgarten oder gar einen Stellplatz für Luxuswohnmobile subventionieren?

Wenn Sie die Fragen mit „Ja“ beantworten, dann brauchen Sie nicht weiterzulesen.Diejenigen unter uns, die nicht nur nichts zu verschenken haben, sondern auch ein ökologisches Gewissen haben, die sollten weiterleiten.

Wie so oft haben die Götter den Schweiß…Natürlich „surrt“ der günstigere Strom nicht einfach so durch unsere Leitung. Ein paar Klicks im Internet sind nötig – und das war es dann auch schon. (natürlich könnten Sie auch ein Gutachten in Auftrag geben, wie es die öffentliche Hand machen würde….)Unseren Tarifrechner auf unserer Startseite kennen wir ja bereits. Wir brauchen nur den Jahresverbrauch als Meßlatte. Einfach die letzte Jahresabrechnung zur Hand nehmen. Und ab zum Tarifrechner.

Der wirft nach wenigen Sekunden diverse Anbieter aus.

Wir haben mal mit 3.600 kw/h als Basis recherchiert. Hier unser Ergebnis (wie heißt es beim Lotto-Jackpot immer so schön: natürlich ohne Gewähr, Stand 11/2007):

Anbieter:TelDaFax Energy 200J1
3600 kwh Gesamt 564,40 €
Vorauskasse + 200 € Kaution - Preisgarantie 12 Monate –

Anbieter: stromistbillig.de - Ökostrom
3600 kwh Gesamt 600,00 €
Strompaket - Vorauskasse - Preisgarantie 12 Monate - Stadtwerke Pforzheim

Anbieter: 1-2-3energie Privat 360
3600 kwh Gesamt 643,31 €
Vorauskasse - Preisgarantie 12 Monate - Pfalzwerke AG

Anbieter : Stadtwerke Bad Windsheim Franken-Privat
3600 kwh Gesamt 747,24 €
monatlicher Abschlag - keine Preisgarantie

Möglichkeit zum Sparen: 182,84 € - selbst bei Ökostrom noch 147,24 €

Mit ökologischem Gewissen fast € 150,00 im Jahr gespart – und das mit Preisgarantie. Das sind gerundete 20 %! Und wer den TelDaFax Tarif mit Preisgarantie ohne Ökostrom wählt, spart gar fast 24,5 %.

Was Sie mit diesem Geld machen, ist uns Bloggern egal.
Wer fast ¼ zuviel für seinen Strom zahlen möchte, kann gerne bei den Stadtwerken bleiben.

Ehe Sie jetzt gleich wechseln, noch ein paar gut gemeinte Tipps:
Vertragslaufzeit: je kürzer, desto besser
Zwölf Monate ist sie bei den exemplarischen Tarifen. Länger sollte sie derzeit auch auf gar keinen Fall sein. Kein Experte kann seriös sagen, wie sich der Strommarkt entwickelt. Verbraucher sollten möglichst flexibel bleiben.

Kündigungsfrist:
Der jetzt günstige Tarif kann in 2 Jahren teuer sein. Dumm, wenn dann eine Kündigungsfrist von 6 Monaten oder mehr einem neuen Wechsel im Weg steht. Darum gilt: höchstens drei Monate Kündigungszeit.

Preisgarantie:
Wer wechselt, will Sicherheit. Daher auf eine der Vertragslaufzeit entsprechende Preisgarantie achten.

Vorauskasse:
Wer mit den Stadtwerken keinen Ärger hatte, bekommt den Strom ohne Vorauskasse geliefert (sog. Vorinkassozähler). Wenn Sie Ihrem neuen Stromanbieter also eine Vorauszahlung in Höhe eines Jahresverbrauchs leisten, so wäre eine Sicherheit ganz nett. Einen „Sicherungsschein“ wie bei unserer Pauschalreise auf die Balearen gibt es (noch) nicht. Aber Anbieter mit günstigen Preisen, die z.B. „Töchter“ von anderen Stadtwerken sind, dürften kein großes Insolvenzrisiko haben.

Ökostrom:
In einer Stadt, in der es, Leserbriefen zufolge, stinkt, in der Photovoltaik von Stadtratsfraktionen verbannt wird, kurz gesagt: in einer Stadt mit ökologischem Nachholbedarf wäre Ökostrom ein gutes Zeichen gegen diese ignorante Politik.

Und damit sind wir schon beim Kompromiss: wechseln Sie unpatriotisch (aus Sicht der Stadtwerke), aber ökopatriotisch von den teuren Stadtwerken zu einem Ökostromanbieter.So sparen Sie Geld und die Stadtwerke können weniger von dem Ihnen „abgenommenen“ Geld in fragwürdige Projekte pumpen. Und eine neuerliche Strompreiserhöhung der Stadtwerke, die ja keine Preisgarantie abgeben, möchten wir eh nicht ausschließen. Denn nach der Wahl, na – ihr wisst schon.

Und Umweltschutz, das wissen nicht nur BMW-7er-Faher, ist patriotisch und noch dazu politisch korrekt da neutral.

PS: Wenn die Stadtwerke die Strompreise doch nicht erhöhen, weil die Gelder nicht in artfremde Projekte investiert werden, dann können wir alle gewinnen.

Sonntag, 2. Dezember 2007

CSU auf Karambolage-Kurs - Strategie aus dem Rathaus oder dummer Zufall?

Mittlerweile sind ein paar Tage nach der Nominierungsveranstaltung der CSU vergangen und noch immer sind die Ergebnisse der Sitzung ein heisses Stadtgespräch. Die Windsheimer Zeitung hat in ihrem Artikel und in ihrem Kommentar am Samstag offensichtlich die gleiche Erkenntnis wie wir gewonnen: Was die CSU da abgeliefert hat, kann als Thema nicht fertig sein. Dieter Hummel hat Bomfis langen Arm an seinen Kragen gelassen und zum Abschütteln wird es nun recht knapp, so wenige Wochen vor der Wahl.

Wenn man die Kandidatenliste der CSU für die Stadtratsswahl betrachtet, fallen einem sofort zwei Punkte auf:

Erstens das fehlen prominenter Namen, nach dem Heunisch-Grotz, Rauch, M. Gerhäußer und B. Malcher nicht mehr zur Verfügung standen.

Zweitens die Nominierung Gerhard Gerhäusers und Rainer Volkerts auf Plätzen zwei und drei, bei gleichzeitigem Fehlen von Braun und Helga Strauß. Als stellvertretende Ortsvorsitzende musste insbesondere Helga Strauß fast zwingend auf der Liste erscheinen.

Man kann davon ausgehen, dass Hummel, Döbler-Scholl, G. Gerhäuser und Volkert mit großer Wahrscheinlichkeit einen Stadtratssitz erreichen werden. Dahinter schaut es schon deutlich weniger gut aus. Hier können sich wohl Gurrath und Helm noch berechtigte Hoffnungen machen, danach sieht es eher zappenduster aus.Die CSU hatte bisher 8 Sitze und wir schätzen mal, wenn sie im neuen Stadtrat 6 Sitze erreicht, wird sie ihr Potenzial wohl ausgeschöpft haben.

Es verwundert einen schon, dass man nicht eine einvernehmliche Lösung finden konnte. Die Firma Gerhäuser hätte ihren Einfluss doch fast genauso mit der Nominierung von Georg Gerhäuser sichern können. In diesem Fall hätten wohl auch Braun und H. Strauß keine Probleme gehabt zu kandidieren. Volkert hätte sich demonstrativ mit dem letzten Platz zufrieden geben können, und an der Nominierungsversammlung hätte eitel Sonnenschein herrschen können.

Mittlerweile ist ja bekannt, dass Gerhard Gerhäuser noch nachträglich und mit weiterem erheblichen Gesichtsverlust von der Liste fliegen würde, falls er verurteilt wird und sein Amt als Zweiter Bürgermeister abgeben muss.

Warum versuchte man es also nicht mit dieser durchaus machbaren, einvernehmlichen Lösung? Ganz einfach: Mit einer solchen, einvernehmlichen Lösung wären die CSU und Dieter Hummel eben nicht beschädigt worden und gleichzeitig hätten sich auch die Wahlchancen von W. Eckardt nicht erhöht. Man kann also Gerhard Gerhäuser und W. Eckardt zu dieser strategischen Meisterleistung vorerst durchaus gratulieren.

Der offenbar zwecks Demontage Hummels vorgeschickte Lehmann sollte wohl noch weitere Negativeffekte auslösen. Das von ihm kritisierte Fehlen von Visionen wurde wohl durch die Befürchtung ausgelöst, dass unter einem eventuellen Bürgermeister Hummel wohl der Informationsfluss zum Vorteil bestimmter Amigos gekappt werden könnte?!

Was ist nun wohl, falls Gerhard Gerhäuser wegen Verurteilung von der Liste fliegt? Nimmt damit der Gerhäusersche Einfluss rapide ab? Eigentlich auf den ersten Blick doch eine Fehlplanung, die man durch eine Nominierung Georg Gerhäusers ausschließen hätte können. Stimmt doch, oder???? Aber halt, da sind ja noch die Ersatzleute, die im Falle des Falles nachrücken, ...und wer rückt dann in diesem Fall nach???

Exakt, erraten, genau der Georg Gerhäuser, na so ein Zufall aber auch! Durch die Hintertür dann also wieder einer aus der Firma Gerhäuser. Als weitere Möglichkeit bleibt noch ein organisierter "freiwilliger" Verzicht eines anderen Kandidaten, und es wären dann im Extremfall gleich drei Gerhäuser auf der Liste.

Die Strategen haben glänzend gearbeitet, Dieter Hummel und die CSU-Vorstandschaft haben sich erst mal nach Strich und Faden austricksen lassen. Ein wichtiger Etappensieg für Bomfi, zumindest vorläufig!

Letztendlich wird es diesem lupenreinen Demokraten Bomfi nichts nützen. Spätestens bei einer Stichwahl wird er deutlich unterliegen. Packen wir es an, es gibt viel zu tun!

Freitag, 30. November 2007

BLOG aktuell ARVCHIV November 2007

Nachstehend findet Ihr die Kommentare aus dem BLOG Aktuell aus dem Monat November 2007.

Hummel Kandidat einer zerrissenen CSU - Gerhäusers Schatten unübersehbar

So manch einer, der sich am Mittwoch Abend auf den Weg zur CSU-Nominierungsveranstaltung gemacht hat, dürfte wohl schon im Vorfeld das Gefühl gehabt haben, daß diese einen munteren und spannenden Verlauf nehmen könnte. Wer immer das nicht ins Kalkül gezogen hatte, musste dann mittendrin erkennen, daß er oder sie wohl glatt rechts überholt wurde.

Im Mittelpunkt stand die Nominierung von Dieter Hummel zum Kandidaten der CSU für die Wahl ins Bürgermeister-Amt und die Nominierung der mit ihm in den Wahlkampf ziehenden Kandidaten für den Stadtrat. Die Frage des Abends lautete: Würde Dieter Hummel mit der vollen Unterstützung seiner Partei rechnen können und möglichst einstimmig auf den Schild gehoben werden, was nach den Vorkommnissen der letzten Monate dringendst nötig gewesen wäre?! Würden Gerhard Gerhäuser und Rainer Volkert, die auch 2008 lieber den jetzigen Amtsinhaber Wolfgang Eckardt (FWG) unterstützt hätten, auf eine Liste hinter Hummel gehen oder nach den Querelen und Putschversuchen von der CSU auf die Hinterbänke geschickt werden?

Nach einer passablen Vorstellungsrede Hummels glaubte ein wie bestellt klingender Diskussionsredner, fehlende Visionen festgestellt zu haben. In einer kurzen Erwiderung definierte Hummel die Überwindung der durch Eckardt verursachten Spaltung der Bürgerschaft als seine wichtigste Aufgabe. Es müsse wieder Ruhe einkehren in der Stadt, das Klima der Angst müsse verschwinden.

Ein deutlicher Schwerpunkt in seinem Programm war auch die eindeutige Ablehnung einer Strassenausbaubeitragssatzung

Nun, Dieter Hummel hat seine Hausaufgaben offensichtlich nicht gemacht und wurde mit nur 41 Stimmen nominiert. 9 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen sprechen eine deutliche Sprache. Einige CSU-Mitglieder wollten offenbar dem Bad Windsheimer Metallbaumeister Prügel zwischen die Beine werfen. Vielleicht wäre auch ein anderer Wahlausgang möglich gewesen, wenn eine Wahlkabine vorhanden und auch benützt worden wäre. Sicher muss eine solche Nominierung nicht einstimmig erfolgen und es handelt sich ja letztlich nicht um eine hauchdünne Mehrheit. Gerade aber die Signalwirkung dieses Ergebnisses als Auftakt in den Kommunalwahlkampf dürfte jedoch nicht zu unterschätzen sein: Die CSU geht als zerrissene Partei in das Jahr 2008.

Der CSU- Ortsvorsitzende und neue Spitzenkandidat hat es nicht geschafft, die beiden Putschisten auf Distanz zu halten. Nach Drohungen von Gerhard Gerhäuser, im Falle seiner Nicht-Nominierung auf der CSU-Liste mit einer eigenen Liste zur Stadtratswahl antreten zu wollen, konnte er sich parteiintern gegen seine maulenden Kritiker durchsetzen und belegt nun vor seinem innigsten Verbündeten Rainer Volkert den 3.Platz auf der Liste der CSU.

Ganz offensichtlich ist Dieter Hummel also noch nicht der neue starke Mann in der Bad Windsheimer CSU, während sich Gerhard Gerhäuser auf seine jahrelang aufgebauten politischen Seilschaften stützt, aus der er die Kraft schöpft, trotz zahlreicher politischer Niederschläge und ungerührt von seinen eigenen Skandalen weiterhin mit Hochmut in den Wahlkampf 2008 zu ziehen. So wird am 21.12.07 per Verhandlung entschieden, ob Gerhäuser weiter sein Amt als 2.Bürgermeister der Stadt ausüben darf. Dies war sogar der Nürnberger Abendzeitung einen Artikel wert, der in ganz Franken herumgereicht wird.

Sollte die Bad Windsheimer CSU also dem Spitzen-Amigo nach dessen Sturz aus der Kreis- und Bezirks-CSU - neben seinem Platz im Kirchenvorstand - die Ruhebank für die letzten Jahre seines Funktionärsdaseins gewähren wollen? Arme CSU und armer Dieter Hummel! In diesem Fall dürfte sich "GG" wohl als graue Eminenz und permanenter Störsender im konservativen Lager einrichten. Dem ebenfalls von den Realitäten ungerührten Bürgermeister Eckardt jedenfalls kann es recht sein. Warum soll er sich demnächst im Kommunalwahlkampf mit Dieter Hummel herumschlagen, wenn dies doch schon Hummel's politische Freunde auf den Spitzen-Listenplätzen erledigen werden?

Schlimmer noch, hält Gerhäusers Präsenz doch auch einige gute, bekannte und konservativ orientierte Bürger von der CSU-Liste fern. War es schon schwer genug, die Liste mit Namen zu füllen (nur am Rande wollen wir erwähnen, daß ein Kandidat sogar während der Veranstaltung noch absprang), so ist nun damit zu rechnen, daß die anderen beiden Herausforderer Ralf Ledertheil (SPD/UB) und Albert Regel (WiR) noch mit dem einen oder anderen interessanten Namen auf ihrer Liste rechnen könnten.

Da half es Dieter Hummel auch nicht, daß Helga Strauss am Schluß der Veranstaltung den Mut hatte, Tacheles zu reden und Gerhäusers Sünden aufzählte. Für eine klare Linie und klare Mehrheiten zu sorgen, wäre im Vorfeld sicher möglich gewesen, auch gegen größere Widerstände. Persönlich mag sich Dieter Hummel noch stärker profilieren können, aber die Liste wird ihr Gesicht bis zum 2.März nicht verändern. Wir haben den Eindruck, die CSU hat im Wahlkampf 2008 noch eine dicke Bremse drin. Die politischen Gegner wird es freuen.

Ein glaubwürdiger Kandidat Hummel macht nur Sinn, wenn mit dem vorherrschenden Amigosystem radikal gebrochen worden wäre. Diese Gelegenheit wurde versäumt, Dieter Hummel darf mit seinen Partei-Putsch-Freunden in den Wahlkampf ziehen.

Wenn Hans Herold Pech hat und ihm einige Stimmen zur Landratswahl fehlen, wird er es seinen Bad Windsheimer Parteifreunden zu verdanken haben.

Mittwoch, 21. November 2007

Energiepreise der Stadtwerke Bad Windsheim - So viel Teuer muss nicht sein!

Überall sorgen die steigenden Energiekosten für ein Stöhnen bei den Verbrauchern. So wie die Tankstellen im seltsamem Gleichklang Preise (häufig) erhöhen und (selten) reduzieren, nutzen die Energieanbieter rundum die Gunst der Stunde, ihre Abgabepreise für Strom, Gas und Wasser auf ein neues Niveau zu hieven - auch wenn dieses dann nicht selten höher liegt, als die gestiegenen Kosten rechtfertigen würden.

Die Stadtwerke der Stadt Bad Windsheim, ein 100 %iger Eigenbetrieb der Stadt Bad Windsheim,
beliefern die Bürgerinnen und Bürger mit Strom, Gas und Wasser. Das Abwasser, ohnehin besonders teuer durch unsere überdimensionierte Kläranlage, berechnet die Stadt an sich.

Gab es noch vor einigen Jahren Bestrebungen, die Stadtwerke einem großen Energielieferanten anzuschließen, so entschloss man sich von Seiten der Stadt, die Stadtwerke in der bisherigen Form beizubehalten. Sozusagen als heimisches Bollwerk gegen die Energie-Riesen. Dass Energie an sich teurer wird, ist bekannt und vielleicht auch nicht mal so verkehrt. Wer würde sonst sein Haus dämmen, wenn das Gas billig ist? Ein hoher Wasserpreis verhindert vielleicht das eine oder andere unnötige Gartenwässern im Hochsommer. Und wer hätte schon Energiesparlampen im Einsatz, wenn der Strom (fast) nix kosten würde.

Doch man sollte sich Augen führen, daß die Energie, die wir von den Stadtwerken Bad Windsheim beziehen nicht teuer wird, denn sie ist es schon. Es ist also kein erzieherischer Effekt, wenn jetzt die Preise angezogen werden nach dem Motto: Baut Energiesparlampen ein und Ihr zahlt unterm Strich nicht mehr.

Die Stadtwerke verfolgen grundsätzlich ein ganz anderes Ziel. Es geht darum, Gewinne zu erwirtschaften. Gewinne als Quasi-Monopolist unter dem Deckmantel mit lokalpatriotischer Tarnfarbe. Bad Windsheimer Strom und Bad Windsheimer Wasser für Bad Windsheimer Bürger und Unternehmen.

Da liegt die Frage nahe, was die Stadtwerke Jahr für Jahr mit ihren Gewinnen machen: Mal fliessen Gelder ins städtische Freibad (löblich), mal werden Gelder für städtische Dienstautos verwendet (fragwürdig) und dann, wie im letzten Jahr geschehen, werden € 50.000,00 in eine Abschreibungsgesellschaft namens "Gemeinsam Zum Erfolg GmbH & Co. KG" gesteckt (in unseren Augen skandalös). Ja ist es denn Aufgabe der Stadtwerke und somit - da die Stadtwerke ein Eigenbetrieb sind - Aufgabe der Stadt, Geld in eine solche private Gesellschaft zu pumpen? Wir meinen: Uns Bad Windsheimern wird das Geld aus der Tasche gezogen, um es in wesensfremde und fragwürdige Firmen zu investieren.

Wir sagen: Schluß damit! Solange ein Geschäftsführer mit dem sicher bestehenden Rückenwind des Werkausschusses, dem Kontrollorgan des Stadtrats, unser aller Geld ausgibt, besteht kein Anlass, aus lokalpatriotischen Gründen Kunde dieser Stadtwerke zu bleiben.

Wir werden Ihnen in den nächsten Tagen detailiert eine Übersicht über die Energiekostenentwicklung der letzten Jahre liefern und Ihnen zeigen, dass wir als Kunden keinesfalls ohnmächtig gegen Preiserhöhungen sind.

Geschenkt bekommen wir Strom und Gas woanders natürlich auch nicht. Aber wenn ein Wechsel zu einem anderen Anbieter nur dazu führt, eine Preiserhöhung von 10% auszugleichen, so haben wir 10% gespart. Und davon können wir viele Energiesparlampen kaufen.

Schon wiederholt wurde im Blog moniert, dass die Stadt Bad Windsheim bzw. der Noch-Stadtrat allen ernstes Photovoltaik-Anlagen in der Altstadt verbietet. Ist doch klar: Jeder selbst erzeugte Ökostrom schmälert den Gewinn der Stadtwerke. Und außerdem sind die zwei Sozi-Stadträte, Lunz und Gröbel, in diesem alternativen Energiesektor tätig. Und die dürfen ja nicht auch noch Geld verdienen. Eine solche zukunftsfeindliche Einstellung zu erneuerbaren Energien finden wir völlig inakzeptabel. Ein weiterer Grund, sich über Alternativen schlau zu machen. Dazu werden wir beitragen!

Montag, 19. November 2007

Der Betriebsrat - oder: Erster Abgesang auf den Interimsgeschäftsführer?

Am Donnerstag, 5. November fanden in der KKT GmbH die Wahlen zu einem Betriebsrat statt. Dieses Ereignis wirft doch einige Fragen auf, die nicht nur die Zukunft des - mit dem Gehalt eines geringfügig beschäftigten Angestellten dotierten - Doppelgeschäftsführers „Super Siggi“ Heger betreffen.

Die größte Überraschung, die Namen der gewählten Betriebsräte, ist zwar keine mehr. Doch sprechen diese Namen Bände und haben bei der Bekanntgabe wohl kein Lächeln auf das Gesicht von Super-Siggi gezaubert. Die gewählten Damen und Herren sind:

1. Frau Ruth Ackerman
2. Frau Britta Gehwald
3. Herr Philip Schürlein
4. Frau Karin Wagner (Ersatzfrau)

Welche Gründe kann es geben, dass sich gerade diese vier Personen bereiterklärt haben, sich aufstellen und wählen zu lassen?

Ruth Ackermann: Gerüchten zufolge hatte schon der ehemalige und später von Heger beerbte Geschäftsführer Emig die Aufgabe, Frau Ackermann aus der KKT zu entfernen. Ihm ist allerdings seine eigene Entlassung dazwischengekommen, ehe er diesen dringend zu erledigenden Punkt aus seiner Aufgabenliste abarbeiten konnte. Aber kann man wissen, ob dieser Punkt nicht auch nach wie vor auf der "To-do"-Liste von Heger steht, welche von Bomfi vorgegeben wurde und die dieser nun nach und nach abarbeiten muss? Ihre später zugedachte Rolle: Einfach nur Opfer. Kündigungswahrscheinlichkeit: 80 %

Britta Gehwald: Die Ehefrau des ehemaligen FWG-Vorsitzenden Jürgen Gehwald wurde nach dem Rausschmiss von Wagner aus der Therme ebenso entfernt wie ihr ehemaliger Kollege, der Haustechniker Alfred Höfner. Nur liess man Ihr noch die Wahl, ob sie nicht lieber in die KKT zurückgehen mochte. Warum sie nicht ebenfalls gekündigt wurde, weiß wohl nur Bomfi alleine. Anders als bei der Kündigung von Wagner war wohl selbst Eckardt klar, dass er in ihrem Fall nicht die geringste Chance haben würde, eine Kündigung durchzuziehen. Nur welche Zukunft sie in der KKT auf Dauer besitzt, wissen wohl ebenfalls nur Heger und Bomfi. Wenn man allerdings die bisherige Personalpolitik in der Therme als Referenz für Hegers Stil der Mitarbeiterführung nimmt, kann sie sich wohl keine allzu großen Hoffnungen machen. Als Ehefrau eines in Ungnade gefallenen Parteichefs der FWG und langjährige, enge Mitarbeiterin von Günter Wagner gehört sie zum Feindbild schlechthin. Kündigungswahrscheinlichkeit: 90 %

Karin Wagner: Zur Person der Ehefrau des ehemaligen Gschäftsführers Günter Wagner muss man wohl keine weiteren Worte verlieren. Dass sie in der Frankentherme auch nach dem Rauswurf ihres Mannes geblieben ist, grenzt an ein Wunder. Wurde doch von manchem der aktiven „Hinweisgeber“ an Eckardt auch die Person Karin Wagner ins Visier genommen. Sie ist trotzdem geblieben, was Größe zeigt. In der KKT ist sie als Stadtführerin neben dem Geschäftsführer Heger eine Minijobberin. Sie in beiden Firmen zu entlassen wäre wohl selbst für Eckardt & Heger zu abenteuerlich. Kündigungswahrscheinlichkeit: 30 %

Die Wahl von „p.p.a.“ Philip Schürlein zum Betriebsrat stellt uns vor das größte Rätsel dieser neuen KKT-Posse. Denn ein leitender Angestellter kann solch einen Posten laut Betriebsverfassungsgesetz nicht besetzten. Am 10.03. veröffentlichte die Windsheimer Zeitung jedoch folgende Mitteilung: „Philip Schürlein, einer der Stellvertreter von Geschäftsführer Siegfried Heger, wurde die Prokura für die Kur-, Kongress- und Touristik Gmb H übertragen. Den entsprechenden Beschluss fasste der Aufsichtsrat am Donnerstag“. Wozu Heger einen Prokuristen braucht, hat uns eh noch niemand erklären können. Schürlein muss also aus uns noch nicht bekannten Gründen die Fronten gewechselt haben und seinen sicher gut dotierten Prokuristenposten gegen den eines „normalen“ leitenden Angestellten getauscht haben. Hierfür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder will der Prokurist das Spiel seines Geschäftsführers und seines Aufsichtsratsvorsitzenden nicht länger mitspielen und stellt sich bewusst auf die Seite seiner Kollegen. Oder aber die Messer gegen ihn waren bereits gewetzt und sein Job in akuter Bomfi-Gefahr. Also gibt es nur eine Einschätzung: Kündigungswahrscheinlichkeit: 100 %

Unabhängig von der individuellen Kündigungswahrscheinlichkeit:

Warum wurde es eigentlich nach 15 Jahren ohne Betriebsrat nötig, solch eine Institution in der KKT einzurichten. Nicht einmal unter Emig wurde dieser Schritt vollzogen und dieser wurde wegen massiven Beschwerden aus der Belegschaft damals entlassen. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass unser allseits beliebter Super-Siggi am Ende eine noch schlechtere Mitarbeiterführung besitzt, als damals Emig? Wenn man die Personalfluktuation in der Therme als Maßstab nimmt, sprich wohl einiges dafür. Auch dort wurde erst ein Betriebsrat etabliert, nachdem Geschäftsführer Wagner entlassen wurde. Wenn man sich dort einmal umsieht, wer von den Initiatoren noch in der Therme arbeitet wird man wohl niemanden mehr finden. Denn entweder gingen diese „freiwillig“ oder wurden entlassen.

Oder liegen die Gründe nicht ausschließlich bei der Geschäftsführung des Interims-Managers Heger, sondern vielmehr in der Tatsache, dass Bürgermeister Wolfgang Eckardt den Posten eines Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem eines operativ arbeitenden Geschäftsführer verwechselt und die Mitarbeiter von Seiten des eigentlichen Geschäftsführers keine Unterstützung erhalten?

Oder ist es auch schon eine Vorsichtsmaßnahme für die Zeit ab März, wenn Eckardt nicht mehr Bürgermeister und somit nicht mehr Aufsichtsratschef ist, sein 2. Bürgermeister nicht mehr in den Aufsichtsräten die Strippen zieht und Heger, ob freiwillig oder nicht, seine beiden Schreibtische geräumt hat? Die Wahrscheinlichkeit, dass Heger auch im Sommer nächsten Jahres noch Chef dieser beiden Firmen ist, bedarf einer mathematischen Grenzwertbetrachtung - so gering schätzen wir diese ein.