Dienstag, 31. Juli 2007

BLOG aktuell - ARCHIV Juli 2007

Nachstehend findet Ihr die Kommentare aus dem BLOG Aktuell aus dem Monat Juli 2007.

„Der Sonnenkönig“ - oder: Le protocole, c‘est moi!

Regelmäßige Blogleser wundern sich sicher, dass an dieser Stelle noch keine interessanten Informationen über die Sitzung des Aufsichtsrats der KKT vom 23. Mai zu lesen waren.
Der Grund dürfte sein, dass es bis zum heutigen Tag schlichtweg kein Protokoll über diese Sitzung gibt.

Nun sind Protokolle solcher Sitzungen nicht unbedingt sonderlich interessant zu lesen. Eine Abfolge von Regularien und Beschlüssen. Da ist es doch viel interessanter, wenn es kein Protokoll gibt.

Nachdem nun fast zwei Monate vergangen sind, seitdem diese letzte Sitzung statt fand, wurde der Bürgermeister offenbar von verschiedenen Stellen mit der Nachfrage nach einem Protokoll konfrontiert. Denn, dass ein Protokoll geführt wurde, gilt als gesichert.

Doch statt dass Eckardt das Protokoll den Aufsichtratsmitgliedern aushändigt, eröffnet der Bürgermeister und Vorsitzende des Aufsichtsrats von Therme und KKT einen neuen Kriegsschauplatz. In einer kleinen Abwandlung des bekanntesten Spruches von Ludwig XIV., dem „Sonnengott“: Le protocole, c‘est moi!

Er verteilt in der Stadtratsitzung vom vergangenen Donnerstag eine Rechtfertigung, warum er noch kein Protokoll ausgehändigt hat: Er muss es nach seiner Auffassung nicht aushändigen - nicht jedenfalls innerhalb bestimmter Fristen, so die vereinfachte Zusammenfassung seines Schreibens an die Stadträte.

Mit anderen Worten: Ein Protokoll gibt der Sonnenkönig, Bomfi der Erste, schon eines Tages heraus - Nur wann, das entscheidet er ganze alleine. Nun mag sich der geneigte Leser fragen:

Warum windet sich der Bürgermeister so vehement vor einem völlig üblichen Vorgang?

Warum gibt es von dieser Sitzung kein Protokoll?

Was gilt es nun schon wieder zu vertuschen?

Was wurde in der Sitzung erörtert, dass es unbedingt von der Öffentlichkeit geheim zu halten gilt?

Vermutlich hätte sich kein Mensch für das Protokoll interessiert, wäre es wie sonst üblich innerhalb von zwei Wochen versendet worden. Also, was wurde am 23. Mai abgehandelt:

Der Hochseilgarten-Vertrag wurde aufgelöst (zwischen KKT und der „Projektentwicklungsgesellschaft„ - und das offenbar sogar einstimmig!). Da dieses Thema schon vorab von Eckardt in der Presse angekündigt wurde, wohl kein Grund für diese Verschleierungstaktik.

Der Geschäftsführervertrag für Siegfried Heger wurde besprochen und beschlossen. Auch „olle Kamellen“.

Auffällig ist die gründliche Verschwiegenheit der Aufsichtsräte. Keine Details werden bekannt, trotz intensiver Recherche.

Die Bürger sollten wachsam sein, denn ganz offenkundig ist das wieder was im Busch. Wir wissen noch nicht was, aber der Sonnenkönig wird seine Geheimdiplomatie nicht auf Dauer durchhalten können.

Vielleicht rafft sich eine der politischen Fraktionen zum Vorstoß auf und fordert Bomfi den Ersten heraus, die Fakten auf den Tisch zu legen. Erinnerung: Sonnenkönige haben in der Vergangenheit stets ein unrühmliches Ende genommen.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus

Bei der morgendlichen Lektüre der Windsheimer Zeitung vom 24. Juli verging einem fast der Appetit. Es ging abermals um die höchst unappetitliche, hinter verschlossenen Türen gewährte städtische Bürgschaft für die mehrfach beleuchtete Stadtentwicklungsfirma.


Laut WZ hat die Stadt eine Stellungnahme des Landratsamts eingeholt, die sich auch mit der Möglichkeit der Aufhebung und den sich daraus eventuell ergebenden Folgen dieser gewährten Bürgschaft durch die Stadt Bad Windsheim und somit durch uns Steuerzahler auseinandersetzt. Weiterhin geht es um die Beurteilung der persönlichen Beteiligung einzelner Stadtratsmitgliedern als Gesellschafter und die Rolle des Bürgermeisters als faktischen Geschäftsführer in dieser Firma.

Was uns den Kaffeegenuss verdarb, war das Zitat der WZ, wonach das Landratsamt von einer „bemerkenswerten Geschäftsidee“ spricht. Freilich ist es eine gute Idee, einen Hochseilgarten zu bauen und einen Wohnmobilstellhafen anzulegen. Nur wollen wir doch eines festhalten: So toll war die Idee ja wohl offensichtlich nicht. Warum sonst sind die Betreiber der beiden Einrichtungen nach kürzester Zeit ausgetauscht worden? Hat nicht die Frankentherme GmbH die ersten Monate nach Öffnung des Stellplatzes diesen betrieben? Und ging es nicht kürzlich erst groß durch die Presse, wonach die KKT mit wehenden Fahnen aus dem Betreiber-Pachtvertrag des Hochseilgartens ausgestiegen ist, da bislang kein Gewinn erwirtschaftet werden konnte?

Nun, wenn es eine „bemerkenswerte Idee“ ist, warum müssen wir Steuerzahler dann dafür geradestehen? Und alles geheim halten, wenn die Idee doch so toll ist? Das ist mehr als widersprüchlich!

Konnte man vor dem nicht wirklich überraschenden Austausch der Betreiber noch davon ausgehen, dass die Stadt Bad Windsheim über Therme und KKT zumindest sicherstellen konnte, dass in den Firmen die Projekte ordentlich betrieben und gepflegt werden, um eine möglichen Schaden durch die Inanspruchnahme der Bürgschaft auszuschließen, ist dies durch die ‚Privatisierung‘ unmöglich geworden. In diesem Punkt setzt auch die SPD an. Denn wenn die Stadt jede Einflussnahme aus der Hand gibt, dann kann sie auch nicht bürgen. Bravo, SPD; Ihr habt Euch zwar vor den Bürgschafts-Karren spannen lassen, aber ihr seid mittlerweile offenbar aufgewacht.

Besonders hervorgehoben werden zudem „die hohe private Beteiligungsquote und die unentgeltliche Übernahme des Geschäftsführerpostens durch den Bürgermeister“, so die Windsheimer Zeitung weiter. Allerdings: „Bomfi“ ist de jure nur Geschäftsführer der GmbH, die in der Firma, die die Rechtsform einer KG im ursprünglichen Sinne hat, die persönlich haftende Komplementär-GmbH darstellt. Ergo eine reine Haftungs-Firma, damit von den feinen Investoren keiner privat belangt werden kann; Zahlen tun dann nur wir. Die Bürger!!!
Sieht man mal von den Stadtwerken ab, die uns als Quasimonopolisten das Geld aus der Tasche ziehen und es dann offenbar großzügig in eine rein privatwirtschaftliche Gesellschaft steckt, so kann über die Motive einiger der „engagierten“ Bürger, Stadträte und Unternehmer einmal intensiv nachgedacht werden.

Einen Tiefschlag versetzt das Landratsamt aber den anständigen Bürgern, wenn es die „unentgeltliche Übernahme des Geschäftsführerpostens“ durch Bürgermeister Eckardt lobt. Sind da schon Wahlkampf-Sicherungen umgelegt? Nur mal zum Verständnis: Der Bürgermeister (und sein Bruder und sein Fliesenleger und viele andere) investieren in eine Abschreibungsgesellschaft. Da investiert man, um Steuern zu sparen. Das ist legal aber nun wirklich nicht selbstlos. Die Damen und Herren (bzw. diese Firmen) sparen Steuern, die dann wieder der Stadt Bad Windsheim und somit uns Bürgerinnen und Bürgern fehlen. Unser Vorzeige-Selbstlosigkeits-Bürgermeister spielt also entgegen seiner Überzeugung auch noch den Chef. Will heißen, hier ist er mal nicht der Aufsichtsratsvorsitzende mit regelmäßigem Einkommen (Therme, KKT etc.) und nimmt kein Geld dafür. Na herzlichen Glückwunsch, Landratsamt: wo übt dieser Bürgermeister denn den Job des Geschäftsführers aus? Im Rathaus. Und wer bezahlt ihn dafür? Wir Bürgerinnen und Bürger. Wessen Räume und Telefon nutzt er? Der Firmensitz ist doch noch ganz offiziell im Rathaus. Was ist da bitte unentgeltlich? Eben nichts! Purer Etikettenschwindel. Es muss einem Angst und Bange werden, wenn man diese Tatsachenverdrehung durch die Rechtsaufsicht am Landratsamt betrachtet. Wer von solch einer Rechtsaufsicht abhängig ist, der kann nur hoffen, dass er sein Recht nie in Neustadt durchsetzen muss.

Sollte in Neustadt gar der Wahlkampf begonnen haben? Ganz nach dem Motto, wenn die CSU den Landrat jetzt schon öffentlich kritisiert, dann stellt sich Schneider doch lieber hinter Bomfi? Schweißt die Angst um den Verlust des Landratsamtes gar Schneider und Bomfi wieder zusammen?

Wir fordern daher: Raus aus der Bürgschaft, Raus aus diesem grauen Kapitalmarkt auf Kosten der Bürger! Und den Landrat bitten wir, in seinem Amt nach dem Rechten zu sehen (hier sind nicht die Rechten gemeint, wobei auch hier ein wachsames Auge angebracht ist).

Dienstag, 24. Juli 2007

Die Andersgleichen

Glücklich, wer auf einigen der Bad Windsheimer Supermarktparkplätze einen Parkplatz ergattern oder diesen wieder verlassen konnte, ohne vorher erst einmal minutenlang in einem Anfahrts- oder Abfahrtsstau gesteckt zu haben. Es gibt dabei solche und solche, wie wir Franken sagen. Allerdings stellen wir fest, daß nicht nur die Zu- und Abfahrten jeweils recht unterschiedlich problematisch sind sondern auch die damit verbundenen Genehmigungsauflagen der Märkte von Seiten der Stadtverwaltung eine manchmal abstrus anmutende Ungleichbehandlung von Investoren durch die Stadt beweist.

So hat man der Uffenheimer Firma VVB (das ist die mit den in Bad Windsheim bestens bekannten Steuerberatern Dr.Hahn und Lehmann) also laut Eingeständnis von Stadtbaumeister Thomas Geismann und Gerhard Gerhäuser vor dem Bau des Handelshof-Areal nicht den Bau einer Abbiegespur des stark frequentierten Einkaufszentrums abverlangt und hält dies heute nachträglich für einen verkehrpolitischen Fehler. Zerknirscht von so viel Selbstkritik wäre die Stadt nun sogar bereit, auf eigene Kosten eine Abbiegespur errichten zu lassen und geht von einem Kostenaufwand von etwa 15.000 Euro aus.

Die VVB regt jetzt selbst den Bau einer Abbiegespur an, nicht jedoch, weil man sich dort wenigstens moralisch verpflichtet sehen würde, sondern weil man das Areal an der Westheimer Straße auf dem zuletzt eine Schreinerei stand anders nutzen möchte. Wie die Nutzung aussehen soll, darüber sind Stadtbaumeister und die Stadträte angeblich noch nicht informiert. Durchgesickert ist jedoch, daß die VVB rund 17.000 Euro für eine Abbiegespur zuschießen würde, wenn die Stadt im Gegenzug bei der erforderlichen Genehmigung der Nutzungsänderung einen positiven Beschluss fassen würde. Na, auch nicht garantiert. Eher vielleicht - je nachdem wie kooperativ sich die Stadt bei der Nutzungsänderung zeigt. Diese Abbiegespur wäre dann die, nennen wir es mal, größere Lösung und wir verwetten unsere übersichtlichen Gehälter als Blog-Redakteure, daß der Betrag überhaupt nicht ausreichen wird, diese Verkehrslösung zu realisieren.

Die VVB möchte sich also erst einmal die Nutzungsänderung absegnen lassen und dann schießen sie – vielleicht - einen Teil der Kosten zu, die eigentlich schon ursprünglich beim Bau des Handelshof-Areals erforderlich gewesen wären.

Angesichts der Schikanen und Blockaden bei der Planung des „großen“ Projektes der Edeka in der Raiffeisenstraße muss man sich dann über so viel Narrenfreiheit anderer Investoren wundern. Dies gilt ja auch für die hier im Blog schon früher beschriebene Belastung mancher Handelsunternehmen in Bad Windsheim mit beispielsweise Erschließungsgebühren und Grundstückspreisen, die z.B. dem Investor am Schießwasen dagegen überhaupt nicht drohen und noch immer eine Toprendite ergeben sollen, obwohl dieser auch noch massive Umplanungen und Neubauten von Fußballverein und Schützengesellschaft sponsern muss.

Zurück kommend auf das Ansinnen der VVB müssen wir uns allerdings die Frage stellen, weshalb der Bürgermeister sich tatsächlich darauf einlässt, den Stadtrat mit einer solchen „Investor-Bedingung“ zu konfrontieren: Nutzungsänderung genehmigen, egal wie - und vielleicht schüttelt die VVB dann das Bäumchen. In jedem anderen Ort hätte das Stadtoberhaupt solch einen Vorschlag von sich gewiesen und das Begehren in dieser Form im Vorfeld zurück gewiesen.

Wir machen uns wirklich Sorgen, was unseren Bürgermeister dazu veranlasst, so zu agieren! Ist das ein Blackout, wie er nach Jahren der Amtszeit schon einmal (oder öfter) auftreten kann? Wird der Mann vielleicht genötigt? Oder haben ihm die Herren Steuerberater in den letzten Jahren schon so viele gute Vorschläge unterbreitet, daß er in deren Ansinnen quasi grundsätzlich nichts Verfängliches entdecken konnte? Schließlich arbeitet man ja schon seit Jahren vertrauensvoll und eng zusammen und hat gemeinsam zum Beispiel für ihre Gesellschafter so lukrative Konzepte wie die Stadtentwicklungsgesellschaft konstruiert.

Wie immer müssen wir allerdings auch den Kopf darüber schütteln, daß der Stadtrat das Spiel mitmacht. Sicher gibt es Widerstand, z.B. aus den Reihen der SPD/UB und vereinzelt auch aus den anderen Parteien. In der Summe scheinen einige Mitglieder im Stadtrat jedoch einem solchen Ansinnen unkritisch entgegen zu stehen. Unkritisch? Wir denken noch über ein anderes Wort dafür nach und sind gespannt auf die weitere Entwicklung am Donnerstag im Stadtrat.

Samstag, 21. Juli 2007

Millionengrab KERWA – Neues vom Lügenbaron

Wer die WZ vom 20. Juli gelesen hat, ist sicher über den Titel „Wenig neue Erkenntnisse“ gestolpert. Ursächlich für eine neuerliche, unbefriedigende Diskussion rund um einen neuen Festplatz war ein Schreiben des Geschäftsführers der KKT Heger an seinen dreifachen Dienstherren und Gebieter Bürgermeister Wolfgang Eckhardt.

Obwohl Eckardt für die Zeit unmittelbar nach dem Landkreistag (dieser endete am 23. Mai!) Gespräche mit den Schaustellern und sonstigen Beteiligten der Kirchweih wiederholt angekündigt hatte, fand wohl kein Gespräch statt.

Heger nahm die definitive Absage des Bezirks, den Parkplatz am Freilandmuseum für die Kirchweih zu verwenden, zum Anlass, sich selbst abzusichern und den Bürgermeister schriftlich aufzufordern, der KKT mitzuteilen, wo die Kirchweih ab 2008 stattfinden sollte.

Insider schmunzeln schon deshalb, weil Heger letztlich zum Ausdruck brachte, dass die Eckhardt’schen Schummeleien nun ein Ende haben müssten. Der Bürgermeister hatte ja wiederholt - trotz einer schriftlichen Absage des Bezirks aus dem Sommer 2006 - behauptet, dass der Bezirk den Parkplatz zur Verfügung stellen würde.

Dass Bomfi die Öffentlichkeit mit Halbwahrheiten und Lügen täuscht, ist leider nichts Neues. Es überrascht jedoch sehr, dass sich nun sein Ziehsohn Heger nun schriftlich von ihm abwendet. Offenbar ist Heger wenig begeistert, dass der Aufsichtsratsvorsitzende der KKT (Bomfi) den Geschäftsführer und die Aufsichtsräte am 24.5.2007 abermals anlog, als er sagte, dass die Kirchweih 2008 am Freilandmuseum stattfinden würde.

Herr Bürgermeister, wenn Sie den Festplatz zum Supermarkt-Zentrum umbauen, den Vereinen neue Immobilien spendieren wollen – dann sagen Sie uns Bürgerinnen und Bürgern doch endlich mal, was das alles kostet!

Denn dann brauchen wir nicht nur einen Kreisverkehr, nein, wir brauchen einen neuen Festplatz. Soll diese Stadt ohne Kirchweih, Zirkus u.v.m. leben?

Sagen Sie uns doch endlich, wo der neue Festplatz gebaut werden soll und was das alles kostet!

Wenn man bedenkt, dass alleine nur die Stromversorgung kaum weniger als € 100.000 kostet (siehe auch http://windsheimer-geschichten.blogspot.com/2007/02/bomfix-und-die-strom-trix.html und http://windsheimer-geschichten.blogspot.com/2007/03/kkt-und-das-geschwtz-von-gestern.html ), dann wird einem Angst und Bange.

Nehmen wir mal an, man benötigt ein Areal von 5.000 qm für den Festplatz. Bei 100 Euro für den Grund weitere € 500.000. Erschließen muss man solch ein Areal auch noch. Fahrgeschäfte benötigen einen statisch stark belastbaren Grund. Eine weitere halbe Million Euro für die Bodenbefestigung ist eher konservativ gerechnet. Ach, Parkplätze brauchen wir auch noch. Alles in allem wird ein neuer Festplatz deutlich mehr als eine Million kosten – von der Problematik, einen geeigneten Grund überhaupt finden zu können.

Wie sagt der offenbar nicht mehr bei Sinnen befindliche Bürgermeister auf die völlig berechtigten Fragen der SPD und WIR-Fraktionen wörtlich: „Wenn man etwas problematisieren will, findet man immer ein Haar in der Suppe“.

Herr Bürgermeister Eckardt: Wenn siebenstellige Summen für Sie „Haare in der Suppe“ sind, dann treten Sie die Interessen der Bürgerinnen und Bürgern mit Füßen. Sie fordern – und dies ist ein klarer Wortbruch zu Ihren Wahlversprechen - eine Straßenausbaubeitragssatzung, obwohl Millionen für Ihre eigenen Projekte demnach nur Haare in der Suppe sind. Ganz offenbar leidet dieser Bürgermeister an Realitätsverlust.

„Schaden vom Volk abzuwenden“ – das ist Teil jeder Vereidigungsformel von Politikern.
Wer bewahrt uns aber von Politikern wie diesem Bürgermeister, der den Bürgerinnen und Bürgern finanziellen Schaden zufügen möchte?

Es wird spannend, zu verfolgen, wie sich die Opposition in der weiteren Debatte verhalten wird. Gelingt es CSU, SPD und W.I.R., diesen Bürgermeister zu stoppen?

Sonntag, 15. Juli 2007

Neues Geblubber aus der Franken-Therme

Die Windsheimer Zeitung vom 14. Juli 2007 berichtet ausführlich über die Steigerung der Besucherzahlen und die Erfolgsgeschichte der Frankentherme Bad Windsheim. Der Geschäftsführer Siegfried Heger geht darin davon aus, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr von 270.000 auf 350.000 steigen werden.

Jeder aus Bad Windsheim und dem Landkreis (Bauherr und Eigentümer der Immobilie sind die Stadt Bad Windsheim und der Landkreis) freut sich, wenn die Therme Gewinn erzielt und erfolgreich arbeitet.

Dennoch erhalten wir häufig Mails mit allerhand kritischen Tönen, was das Management der Therme betrifft. Die zwei Hauptthemen darin: Die Personalpolitik der Therme und der Instandhaltungs-Zustand der noch sehr jungen Anlage.

So sollte man sich vor Augen halten, um welchen Preis die Therme derzeit geführt wird. Gestiegene Besucherzahlen, weniger Personal: Auffallend viele Mitarbeiter bewerben sich an anderen Orten. Vielen stößt sauer auf, dass der Bürgermeister Eckardt wie der Hausherr auftritt und Mitarbeiter ausfragt.

Andere Mitarbeiter, deren Arbeitsleistung wir nicht bewerten möchten, hat man rausgeworfen - für teures Geld, übrigens. Man wollte die alte Führung austauschen und das hat einen Haufen Geld gekostet. So hat Wagner noch bis über Monate hinaus sein volles Gehalt bekommen, weil man eben keinen Grund für eine echte Kündigung fand. Und auch der Cheftechniker hat sein Gehalt noch bis in den Mai hinein voll erhalten, weil ein Schlüssel in der falschen Jackentasche eben selbst in der Krebelder’schen Bananenrepublik nicht für eine fristlose Kündigung gereicht hatte.

In den letzten Wochen haben wir vermehrt Zuschriften erhalten, die einen gewissen Instandhaltungsstau der Therme bemängeln. Herr Heger spricht von „kaum unvorhergesehenen Reparaturen“: Das ist eine schöne Formulierung, betrachtet man z.B. den Zustand des hochkonzentrierten Beckens betrachtet. Wenn man dringend notwendige Instandhaltungsreparaturen nicht durchführt, spart man auch die damit verbundenen Ausgaben. So rechnet eben ein Stadtkämmerer und kein Geschäftführer mit Weitblick und Kompetenz.

Und das führt uns letztlich zur wundersamen Verbesserung der Gewinnlage der Therme. Denn: Es ist recht einfach, im ersten Jahr "rote" Zahlen zu bilanzieren, wenn man Gelder verschiebt für zweifelhafte Leistungen (überhöhte Energierechnungen, "Vorleistung" der KKT-Leute, Mehrkosten durch nicht brauchbare Solelieferungen durch den Verpächter u.v.m.).

Hinzu kommt, dass ein mehrere Hunderttausend Euro großer Umsatz aus noch nicht eingelösten Gutscheinen in der Kasse schlummert. Dieser gehört, so lange die Gutscheine noch nicht in Eintrittskarten eingetauscht werden, steuerrechtlich in der Tat nicht zum Thermenumsatz und erhöht somit die Umsatzzahlen jetzt und in der Zukunft.

Man stelle sich nur einmal vor was passiert, wenn ein Autohersteller ein Erfolgsmodell präsentiert und die Kunden zu Tausenden das Auto bestellen und bezahlen (ergo: anzahlen), jedoch z.B. ein Jahr warten, bis sie das Auto geliefert bekommen. Welcher Autohersteller würde da nicht von Anfang an vom großen Erfolg dieses Produkts sprechen.

Der in PR-Arbeit völlig überforderte Geschäftsführer prahlt aber förmlich mit Verlusten aus dem ersten Jahr, weil er doch diese Anzahlungen nicht verbuchen darf. Wir finden das einfach nur peinlich. Sagt Heger uns denn, ob der Besuchersprung 2007 nicht vielleicht aus der Einlösung dieser Gutscheinschwemme resultiert? In diesem Fall wäre die Folge: Positives Ergebnis, aber kein Cash in der Kasse. Na herzlichen Glückwunsch!

Eine weitere Aussage: Der Januar 2007 war besser als 2006. Nun, es wäre ja schlimm, wenn das nicht so wäre. War in den ersten zwei Monaten 2006 nicht der Salzsee komplett ausgefallen (Ihr wisst schon, der kalte Tümpel, der dringend überbaut werden muss - so jedenfalls ein überspitztes Zitat des Herrn Geschäftsführers Heger)?

Auch eine interessante Aussage des Geschäftführers: „Es würden aber auch die ausgeweiteten Werbeaktivitäten Früchte tragen“: Wir meinen: Die beste Werbung ist immer noch die, die kein Geld kostet: PR.

Der ausgewiesene Zahlenfachmann versteht es, auch in überregionalen Medien kostenlose PR zu machen. Leider mit dem falschen Thema: Statt dass er den Besuchern nach der Einweihung der Kuppel über dem Salzsee sagen wird, dass danach alles noch besser für die Gäste sei, geht Herr Heger fast ein Jahr vorher in die Presse und moniert, dass das hochkonzentrierte Becken überfüllt und der See zu kalt ist. Deshalb plant er die „Einhausung“ des Salzsees.

Die Folge daraus sind verunsicherte Besucher, die keine Lust haben, auf der einen Seite eine Baustelle vorzufinden und auf der anderen Seite wie die Ölsardinen im überfüllten Innenbecken liegen.

Jeder angehende Marketingfachmann lernt bereits im ersten Ausbildungsjahr, dass man Verbesserungen dann anpreist, wenn sie realisiert sind. Als Stadtkämmerer hat Herr Heger diese Vorlesung leider nicht besucht. Auch eine englische Homepage sucht der Besucher noch immer vergebens. Vielmehr darf man sich eine PDF-Datei downloaden.

Erfolg trotz Heger? Der Besucheransturm der Therme ist nicht dem Geschäftführer Heger zu verdanken. Vielmehr ist es erstaunlich, dass die Anlage trotz dieses Chefs funktioniert.

Wir fragen uns, ob man nicht endlich mal ehrlich sein kann und die Fakten auf den Tisch legt: Die Therme läuft vom Tag der Eröffnung über Plan, man hat, sagen wir mal, sogar eine Million Euro an "Kundenbonus-Anzahlungen" - ein wirklicher Vertrauensbeweis - erhalten.

Ehe der Bürgermeister Eckardt sich wieder in der Öffentlichkeit über die St.Pauli-Bande aus dem Blog beschwert, möchten wir doch feststellen, dass dieser Blog noch nie negativ über die Frankentherme Bad Windsheim berichtet hat. Wenn es um die Therme ging, dann nur um die Art und Weise, wie die Therme geleitet wird. Dieser Blog wird zu keinen Zeitpunkt den guten Ruf der Frankentherme in Misskredit bringen, weil uns allen am Erfolg dieser Therme liegt. Der Bürgermeister Eckardt weiß nur zu gut von manch weiteren Leichen, die noch im Salzwasser liegen und die wir gerne ruhen lassen - zum Wohle der Frankentherme Bad Windsheim.

Eure Kommentare rund um die Therme nehmen wir wie immer sehr gerne an!

Samstag, 7. Juli 2007

Die Kriminalisierung der Opposition und des Blogs

Wer die Windsheimer Zeitung vom 07. Juli 2007 gelesen hat, dürfte entsetzt sein. Stellt der Noch- Bürgermeister Wolfgang Eckardt (FWG Bad Windsheim) doch allen Ernstes die These auf, wonach die Agitation der politischen Opposition (gemeint war hier wohl die SPD) und die Äußerungen im Blog mit einem Bandenkrieg auf St. Pauli vergleichbar wären.

Bandenkriege auf St. Pauli drehen sich in der Regel um rivalisierende Zuhälter- und Drogendealer-Ringe. Auf St. Pauli wurden dutzende Menschen im Zusammenhang mit den Bandenkriegen nicht nur in den 80er Jahren ermordet.

Man muss sich ernsthaft Sorgen um den geistigen Zustand unseres Noch-Bürgermeisters machen. Wer derart verwirrte Äußerungen von sich gibt, sollte besser einen Antrag auf Dienstunfähigkeit stellen. Man stelle sich nur vor, wenn ein verwirrter, offenbar unter Verfolgungswahn leidender Politiker mit Pistolen hantiert und Feste eröffnet.

Dass sich der Bürge(r)meister nicht sonderlich über die außerparlamentarische Opposition in diesem Blog freut, verstehen wir. Wer diesen Windsheimer Blog seit nun mehr als einem halben Jahr verfolgt, der wird feststellen, dass hier lediglich versucht wird, aufzuklären.

Und da es nun mal die leidige Koalition aus Bomfi und der Gerhäuser-CSU mit Unterstützung der Liste-Land ist, die die Kommunalpolitik mehr und mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit praktiziert, ist es nur zu logisch, dass auch diese drei „Fraktionen“ im Lichtkegel dieses Blogs erscheinen.

Für die immer wieder aufgestellte, haltlose These, der Blog würde „Halbwahrheiten“ behandeln, werden wir in den nächsten Tagen Punkt für Punkt Tacheles reden.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Die Altstadtfest-Kommentare

Während Siegfried Heger am Dienstag in der WZ versuchte, das Altstadtfest 2007 wenigstens verbal zu nach-attraktivieren zeigen unsere Kommentare deutlich, daß es sich bei diesem Fest um eine wie die Zeitung schrieb "in die Jahre gekommene Veranstaltung" handelt.

Von ersten Schritten einer Neuausrichtung spricht der KKT-Geschäftsführer -- Wir können allerdings kein wirklich neues Konzept erkennen. Nun, etwas sarkastisch empfehlen wir, die zukünftige Planung einer Vollzeitkraft zu überlassen.

Muss der Besucher zukünftig bezahlen, kann er ein rundes Programm erwarten und Vereine und Darsteller sollten darauf bauen können, daß das Altstadtfest auch eine ordentliche regionale und überregionale Vermarktung erhält.

Oder sollte es beim lokalen Charakter bleiben mit Schwerpunkt auf Essen, Trinken und Musik? Sicher dann nicht als Bezahlfest, oder?

Wir sind gespannt auf Euere weiteren Kommentare. An dieser Stelle fassen wir auch alle bereits eingegangenen Kommentare zusamen, die mit dem Altstatdtfest 2007 verbunden sind.