CSU auf Karambolage-Kurs - Strategie aus dem Rathaus oder dummer Zufall?
Mittlerweile sind ein paar Tage nach der Nominierungsveranstaltung der CSU vergangen und noch immer sind die Ergebnisse der Sitzung ein heisses Stadtgespräch. Die Windsheimer Zeitung hat in ihrem Artikel und in ihrem Kommentar am Samstag offensichtlich die gleiche Erkenntnis wie wir gewonnen: Was die CSU da abgeliefert hat, kann als Thema nicht fertig sein. Dieter Hummel hat Bomfis langen Arm an seinen Kragen gelassen und zum Abschütteln wird es nun recht knapp, so wenige Wochen vor der Wahl.
Wenn man die Kandidatenliste der CSU für die Stadtratsswahl betrachtet, fallen einem sofort zwei Punkte auf:
Erstens das fehlen prominenter Namen, nach dem Heunisch-Grotz, Rauch, M. Gerhäußer und B. Malcher nicht mehr zur Verfügung standen.
Zweitens die Nominierung Gerhard Gerhäusers und Rainer Volkerts auf Plätzen zwei und drei, bei gleichzeitigem Fehlen von Braun und Helga Strauß. Als stellvertretende Ortsvorsitzende musste insbesondere Helga Strauß fast zwingend auf der Liste erscheinen.
Man kann davon ausgehen, dass Hummel, Döbler-Scholl, G. Gerhäuser und Volkert mit großer Wahrscheinlichkeit einen Stadtratssitz erreichen werden. Dahinter schaut es schon deutlich weniger gut aus. Hier können sich wohl Gurrath und Helm noch berechtigte Hoffnungen machen, danach sieht es eher zappenduster aus.Die CSU hatte bisher 8 Sitze und wir schätzen mal, wenn sie im neuen Stadtrat 6 Sitze erreicht, wird sie ihr Potenzial wohl ausgeschöpft haben.
Es verwundert einen schon, dass man nicht eine einvernehmliche Lösung finden konnte. Die Firma Gerhäuser hätte ihren Einfluss doch fast genauso mit der Nominierung von Georg Gerhäuser sichern können. In diesem Fall hätten wohl auch Braun und H. Strauß keine Probleme gehabt zu kandidieren. Volkert hätte sich demonstrativ mit dem letzten Platz zufrieden geben können, und an der Nominierungsversammlung hätte eitel Sonnenschein herrschen können.
Mittlerweile ist ja bekannt, dass Gerhard Gerhäuser noch nachträglich und mit weiterem erheblichen Gesichtsverlust von der Liste fliegen würde, falls er verurteilt wird und sein Amt als Zweiter Bürgermeister abgeben muss.
Warum versuchte man es also nicht mit dieser durchaus machbaren, einvernehmlichen Lösung? Ganz einfach: Mit einer solchen, einvernehmlichen Lösung wären die CSU und Dieter Hummel eben nicht beschädigt worden und gleichzeitig hätten sich auch die Wahlchancen von W. Eckardt nicht erhöht. Man kann also Gerhard Gerhäuser und W. Eckardt zu dieser strategischen Meisterleistung vorerst durchaus gratulieren.
Der offenbar zwecks Demontage Hummels vorgeschickte Lehmann sollte wohl noch weitere Negativeffekte auslösen. Das von ihm kritisierte Fehlen von Visionen wurde wohl durch die Befürchtung ausgelöst, dass unter einem eventuellen Bürgermeister Hummel wohl der Informationsfluss zum Vorteil bestimmter Amigos gekappt werden könnte?!
Was ist nun wohl, falls Gerhard Gerhäuser wegen Verurteilung von der Liste fliegt? Nimmt damit der Gerhäusersche Einfluss rapide ab? Eigentlich auf den ersten Blick doch eine Fehlplanung, die man durch eine Nominierung Georg Gerhäusers ausschließen hätte können. Stimmt doch, oder???? Aber halt, da sind ja noch die Ersatzleute, die im Falle des Falles nachrücken, ...und wer rückt dann in diesem Fall nach???
Exakt, erraten, genau der Georg Gerhäuser, na so ein Zufall aber auch! Durch die Hintertür dann also wieder einer aus der Firma Gerhäuser. Als weitere Möglichkeit bleibt noch ein organisierter "freiwilliger" Verzicht eines anderen Kandidaten, und es wären dann im Extremfall gleich drei Gerhäuser auf der Liste.
Die Strategen haben glänzend gearbeitet, Dieter Hummel und die CSU-Vorstandschaft haben sich erst mal nach Strich und Faden austricksen lassen. Ein wichtiger Etappensieg für Bomfi, zumindest vorläufig!
Letztendlich wird es diesem lupenreinen Demokraten Bomfi nichts nützen. Spätestens bei einer Stichwahl wird er deutlich unterliegen. Packen wir es an, es gibt viel zu tun!