Für die Gäste das Beste
Für praktisch alle Windsheimer ist er untrennbar mit der Stadt verbunden. Er gehört einfach zum Stadtbild und für jeden Bürger gilt er als eines der Aushängeschilder beim Aufzählen der Windsheimer Attraktionen: Der Kurpark!
Die Web-Enzyklopädie Wikipedia vermerkt auf ihrer Seite über Bad Windsheim bei den Sehenswürdigkeiten: „Kurpark: ca. 30 ha groß, Oase der Erholung und Entspannung, sehenswerte Allee“ und auf der Homepage der Stadt Bad Windsheim spricht man wörtlich von einem „einmaligen Erholungsgebiet mit einer imposanten, über 100 Jahre alten, Kastanienallee“.
Eine Stadt, die von sich behauptet ein touristisches Kleinod zu sein und seinen Gästen nur das Beste bieten zu wollen dürfte also nichts mehr im Sinn haben, als dieses Vorzeigeobjekt zu hegen und zu pflegen. Leider scheint der Fokus der Tourismus-Experten und der Stadtführung nicht nur etwas unscharf zu sein wenn es um den Kurpark geht. Der Kurpark ist wohl eher völlig aus der Beobachtung und Priorität verschwunden.
Wir haben nach ein paar Exkursionen durch den Park den Eindruck, als würde der traurige und teils gefährliche Zustand der Wege schon alleine dafür sorgen, dass die Kurgäste erfolgreich von einer Überquerung der Bahnlinie abgehalten werden. In der Stadt warten dann zwar weitere „Gefahren“ wie unübersehbare Krater und Schlaglöcher und ungezügelter Fahrzeugverkehr in den Gassen der Stadt, aber so weit sollen es speziell die Klinik- und Reha-Patienten ja scheinbar auch gar nicht schaffen.
Letztere sind übrigens kräftig am Motzen und Meckern und als wir mit der Kamera unterwegs waren wurden wir einige male angesprochen, daß es eine Schande sei, wie die Wege im Park vernachlässigt würden. So etwas sei einer Kurstadt unwürdig. Scheinbar waren die Verantwortlichen für Stadt und Touristik schon lange nicht mehr selbst im Kurpark und beschränken sich stattdessen auf des Pendeln mit Dienstwagen zwischen Therme und Rathaus. Dann wäre es zumindest angemessen, die für die Instandhaltung der Wege zuständigen Mitarbeiter auf Zack zu halten und Ihnen auch die Mittel zu bewilligen, wenigsten die Hauptwege in einem halbwegs ansehnlichen Zustand zu bewegen.
Woran liegt es, Herr Bürgermeister, dass hier so ein Ungleichgewicht besteht zwischen hochglanz-vermarkteter Therme und dem Kurpark-Elend? Oder ist der Ausbesserungs-Etat nach dem Desaster mit dem Radwegbau nach Ickelheim völlig aufgebraucht? Wer sich Dreamland-Luftschlössern umgibt und dabei nebenbei nochmal 20 Millionen Euro investieren will, hat sicher für die irdischen Kurparklöcher keinen Platz im Kopf, vermuten wir.