Montag, 14. Mai 2007

Gastkommentar: Berolzheimer Jagdszenen

Beschäftigt man sich ausführlich mit der Politik unseres Bürgermeister Herrn Eckardt, muss man hin und wieder verlässliche Eckpunkte aufsuchen und sich vergewissern, daß die uns von Eltern und Lehrern beigebrachten Begriffe für Wahrheit nach wie vor gelten, siehe: http://www.de.wikipedia.org/wiki/Wahrheit . So lässt sich dieser Begriff also bis heute weder verdrehen noch dehnen. Für diese Orientierung muss man dankbar sein in einer Stadt, in der an höchster Stelle scheinbar völlig neue Definitionen dieses Begriffes geschaffen werden.

Uns erreichten in den letzten Tagen viele Mails, auch mit Namen und Absender, die uns baten, die „Windsheimer Filz- und Vetterleswirtschaft“ weiter offen zu legen und sich nicht von Drohungen des Bürgermeisters einschüchtern zu lassen. Wir wüssten auch nicht, seit wann man sich für die Aufdeckung von wahren, wenngleich haarsträubenden, Begebenheiten eine Genehmigung im Rathaus besorgen müsste.

In diesem Sinne geht es weiter und wir möchten eine Schilderung von Richard Müller veröffentlichen, die er als Zuschrift an uns verfasst hat und den wir nun mit seiner Genehmigung als Gastbeitrag veröffentlichen. Wie immer bitten wir um Eueren Kommentar dazu!

Gastkommentar Richard Müller:
Die merkwürdigen Ansichten eines Bürgermeisters auf Abruf

Wenn es um die Person unseres Noch-Bürgermeisters Wolfgang Eckardt geht, wundert mich schon lange nichts mehr. Wie streng sich der Herr Eckardt an die Wahrheit hält, konnte ich in der WZ vom Samstag 11.05.07 im Zusammenhang mit der Angelegenheit Hochseilgarten lesen, in der er das Schreiben der Blogbetreiber an Herrn Schwarz anscheinend falsch zitiert.

Besonders interessant im Zusammenhang mit meiner folgenden Schilderung ist, daß lt. WZ die Aufsichtsräte der KKT GmbH per Fax um ihre Zustimmung zum Hochseilgartenvertrag mit H. Schwarz gebeten wurden. Meine Frage hierzu: Ist eine Zustimmung per Fax überhaupt rechtens, müsste hier nicht die Originalunterschrift vorliegen? Dazu nachfolgendes Erlebnis:

Jagdversammlung am 12.04.06 in Berolzheim. Ich nahm mit Vollmacht eines anderen Jagdgenossen an der Versammlung teil. Die Vollmacht war für die gesamte Pachtlaufzeit eines Ackers von 2002 bis 2012 ausgestellt und original unterschrieben.

Da die chaotischen Aktenverhältnisse der Berolzheimer Jagdgenossenschaft bekannt sind, wurde die Vollmacht der Anwesenheitsliste in Kopie beigelegt - das Original wäre auf Verlangen jederzeit vorgelegt worden. Eine vorgeschriebene Kontrolle der Liste unterblieb fahrlässigerweise.

Nach dem Ende der Veranstaltung, als ich die Versammlung bereits verlassen hatte, stellte Jagdgenosse Wolfgang Eckardt - unser 150.000-Euro-Bürge(r)meister - sachkundig fest, dass eine Vollmacht ohne Originalunterschrift ungültig sei. Jagdgenosse Eckardt zeigte die Vollmacht angeblich triumphierend herum, und erklärte, dass er ja jetzt 15 Zeugen für die illegale Teilnahme des R. Müller hätte. Er bezichtigte mich damit sogar indirekt einer strafbaren Handlung, wo er doch so sehr um die Verfolgung seiner Gegner bemüht ist.

Daraufhin kam der Kassier Geißendörfer doch tatsächlich einige Tage nach der Versammlung zu mir nach Hause, um 8,00 € (in Worten: Acht Euro!!) wegen angeblich illegaler Teilnahme für das Jagdessen einzukassieren.

Herr Geißendörfer wurde von mir dann darauf hingewiesen, dass er doch bitte erst mal seine massenhaft fehlenden Belege beibringen, den Fehlbetrag in der Kasse ausgleichen und doch bitte keine Blätter mehr im Kassenbuch einkleben möchte.

Kassier H. Geißendörfer stand dann noch mehrmals auf der Matte, dampfte dann aber unverrichteter Dinge wieder ab.

Das Landratsamt bestätigte dann exakt meine (R. Müllers) Rechtsauffassung, - die 8 €- Forderung war eindeutig illegal. Herr Eckardt hatte hier voll daneben gelegen.

Jetzt frage ich Sie: Hier in Berolzheim sollte wegen 8 € eine Originalunterschrift vorliegen -- beim Hochseilgarten genügt ein Fax, um Rechtsgeschäfte mit einem jährlichen Pachtzins von mehr als € 15.000,00 zu genehmigen.

Mich wundert in dieser Stadt Bad Windsheim und unter diesem Bürgermeister Wolfgang Eckardt jedenfalls nichts mehr. Herr Eckardt sollte es mit den Gesetzen und Vorschriften jederzeit genau nehmen, und nicht nur dann, wenn’s ihm gerade passt.