Freitag, 7. März 2008

Der absurde Sonnengott

Ein paar Tage haben wir nun gebraucht, ehe wir uns von dem Schock erholt haben. Dem Schock, den wir erlitten haben, weil über 40 % der Wähler ernsthaft weiterhin einen Wolfgang Eckardt als Bürgermeister wünschen.

Nächsten Sonntag ist Stichwahl und wir sollten es den Wählern einfach machen, eine Enscheidung zu treffen. Daher die Wahlhilfe für den absurden Sonnengott.

Beantworten Sie für sich selbst folgende Frage mit JA oder NEIN. Sollten Sie nur ein einziges Mal mit JA antworten, dann wählen Sie Wolfgang Eckardt. Er hat solche Wähler verdient. Antworten Sie ausschließlich mit NEIN, sollten Sie dem Gegenkandidaten Ralf Ledertheil Ihre Stimme geben.


Finden Sie es in Ordnung, dass der Bürgermeister unsere legitimierten Stadträte und die gesamte Bevölkerung für dumm verkauft und uns allen die Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamts vorenthält?

Sind Sie damit einverstanden, wenn ein Bürgermeister seine politischen Gegner u.a. als Dorfdeppen verunglimpft?

Halten Sie es für legal, wenn der Bürgermeister zur Ausschaltung der Opposition einzelne Stadträte ausschließt, in dem er sich mit seinen "Vertrauten" und von der Stadt bezahlten Rechtsanwälten in seinem Dienstzimmer einschließt, während eigentlich Stadtratsitzung ist?

Findet es Ihre Zustimmung, wenn der Bürgermeister sich anonyme Beschwerden zu eigen macht, wenn es um aus seiner Sicht unliebsame Mitarbeiter geht, gleichzeitig aber die Anonymität eines Internets beklagt?

Ist es in Ihrem Sinne, wenn Bürger, die nur eine Frage nach Grundstücken stellen, vom Bürgermeister als kriminell bezeichnet werden?

Gefällt es Ihnen, wenn sich der Bürgermeister über Bürger lächerlich macht, die wegen der Geruchsbelästigung Angst um ihre Gesundheit haben?

Und abschließend: finden Sie es in Ordnung, wenn der Bürgermeister das grundgesetzliche Recht auf Gehör aushebelt?

Diese Liste lässt sich beliebig erweitern. Jeder soll sein Kreuz da machen, wo er möchte, wo er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.

Ob Ralf Ledertheil der bessere Bürgermeister ist, muss er erst beweisen. Dass er die Demokratie, ja, dass er die Grundrechte, die seit 1949 die Grundpfeiler unserer Republik sind, ebenso mit Füßen tritt wie dieser amtierende Sonnengott, ist unwahrscheinlich, weil das Verhalten von Eckardt im negativen Sinne kaum zu toppen sein dürfe.