Montag, 6. August 2007

Allraun's letzter Strohhalm ?

Eine Menge Kommentare zur „Projektentwicklung Schießwasen“ erreichten uns nach der Veröffentlichung des Pressegespräches in der WZ vom 3.8.2007, in dem Wolfgang Eckardt, Horst Allraun und Horst Hendel Ihre Sicht zum aktuellen Stand der Dinge darlegten.

Speziell die Aussagen von Horst Allraun entlarven dabei die Sichtweise der von der Realisierung des Projektes Begünstigten sehr deutlich. Wir zitieren:

„Das FSV­Konzept steht komplett.“ Die Realisierung des Projektes sei „überlebensnotwendig“ für den Verein. Nach den „desaströsen Achtzigern“ sei es mittlerweile ge­lungen, den FSV sportlich auf ei­nem sehr guten Niveau zu stabilisie­ren und zugleich zu entschulden. Andererseits habe der Verein mit seinen aktuell 16 Fußballmann­schaften (davon 13 im Schüler- und Jugendbereich) einen „Investitions­stau“. Horst Allraun drückt seine Einschätzung der Lage so aus: „Ent­weder wir ziehen das Projekt durch oder es muss sich in Bad Windsheim künftig ein anderer Verein um die Belange des Fußballs kümmern.“ Unisono weisen Horst Allraun und Horst Hendel Gerüchte, wo­nach sie nicht mehr miteinander re­den würden, weit von sich. Ihr ge­meinsames Interesse sei dieses: „Wir tun ehrenamtlich etwas für das Allgemeinwohl unserer sport­lich engagierten Mitbürger“ (All­raun). Wichtig sei ihnen, „dass unse­re Sportarten dauerhaft eine reelle Lebenschance und Zukunftsfähig­keit haben“. Die Familien der Mit­glieder eingerechnet, „hängen rund 2000 Bürger am FSV und den Schüt­zen“, so Allraun. In den Gegnern des Schießwasen-Projektes sieht er „politisch kleine Lichter, die viel­leicht etwas größer werden wollen“ oder aber „Einzelegoisten, die per­sönliche Vorteile im Sinn haben“.

2000 am FSV (und den Schützen) hängende Bürger sind schon etwas dick aufgetragen, Herr Allraun. So beantworten Sie uns doch einmal folgende Frage:

Wie steht es im Klartext um die finanzielle Situation des FSV?

Wie viele aktive und passive Mitglieder hat Ihr Verein genau (bitte jene, die seit geraumer Zeit keine Beiträge mehr bezahlen können oder wollen, abziehen).

Auf welches Interesse stößt die aktuelle Entwicklung denn bei Ihren Mitgliedern? Bei der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung waren ja, zieht man die Spieler nach dem Training und die zu Ehrenden ab, herzlich wenig Leute da.

Wenn man eben diese Realisierung als Überlebensmaßnahme des FSV sieht muss man Stadtführung und Stadtrat mit Nachdruck die schon mehrmals in diesem Blog aufgeworfenen Fragen stellen:

Warum sollte die Stadt ihr Tafelsilber derartig unter Wert für einen am Rande der Überlebensfähigkeit stehenden Verein verscherbeln?

Warum wird hier eine unfaire Ungleichbehandlung gegenüber anderen Vereinen (z.B. gegenüber dem TV1860) angestrebt und Kritik an dieser Praxis von Stadt und Landrat im Keim erstickt?

Wer darf sich hier im Windschatten der Entwicklung zweier Vereine als Investor das jetzige Schießwasen-Gelände zum einem Schnäppchenpreis einverleiben und bürdet der Stadt umfangreiche weitere Folgekosten (Verkehrsinfrastruktur etc.) auf?

Wir freuen uns auf Euere weiteren Kommentare!