Donnerstag, 9. August 2007

Die neuen Schweigsamen

Es gab in Bad Windsheim einmal eine Zeit, in welcher jeder alles Mögliche in der Öffentlichkeit erzählen konnte, ohne Gefahr, dass jemand die Inhalte dieser gedanklichen Ergüsse auf den Prüfstand stellen würde. Glücklicherweise sind diese Zeiten mittlerweile vorbei.

Selbstverständlich darf immer noch jeder alles sagen, was er möchte (in letzter Zeit nimmt die Zahl dieser mitteilungsbedürftigen Leute ja noch zu), aber deren Aussagen werden in letzter Zeit auch immer wieder hinterfragt.

Neben den eher redseligen Zeitgenossen gibt es allerdings auch einige Schlüsselfiguren der Stadt, von denen man schon lange Zeit gar nichts mehr gehört hat und die früher weitaus aktiver zu vernehmen waren. Wir haben uns daher mal Gedanken gemacht, um wen es in letzter Zeit merkwürdig still wurde:

Reinhold Krebelder

Herr Krebelder, seines Zeichens 3. Bürgermeister der Stadt Bad Windsheim, hat sich in der Zeitung immer lautstark für die Belange der Dorfbevölkerung und für die Interessen des Bürgermeisters eingesetzt. Dieses Engagement ging sogar soweit, dass er am Aschermittwoch die Frage stellte, in welcher „Bananenrepublik“ wir eigentlich leben, in welcher jeder schreiben darf was er möchte. Nach dieser Aussage ging ein Aufschrei durch die Stadt und manche zweifelten schon am Demokratieverständnis des Herrn Krebelder. Denn genau dies macht eine Demokratie aus, dass man eben alles sagen darf was man möchte (dies nennt man Meinungsfreiheit), solange man nicht jemanden beleidigt. Nach einer Bedenkzeit von etwa 2 Wochen hat es Herr Krebelder auch erkannt, dass er da irgendwas Falsches in der Presse verbreitet. So schrieb er dann einen Leserbrief in dem er erklärte, dass die Presse dieses Zitat völlig falsch dargestellt und aus dem Zusammenhang gerissen hat. Dieser Leserbrief war eines der letzten Lebenszeichen des Herrn Krebelder. Er ist nicht einmal mehr dann in der Zeitung, wenn er jemandem zum Geburtstag gratuliert (was ja verstärkt zu seinen Aufgaben zählt, da er dafür bekanntlich auch mehr Geld von der Stadt bekommt). Man erzählt sich sogar, dass er der Presse absichtlich aus dem Weg geht, nur damit er seine Meinung (also Bomfis Meinung) nicht darlegen muss.

FAZIT: Eigentlich Schade, da seine letzten Kommentare immer für einen Lacher und Aufreger gut waren.

Hans Wild

Unser Hansi hat in letzter Zeit auch eine unheimliche Verwandlung durchlebt. Im Mai letzten Jahres noch so krank, dass er alle Ämter niederlegen wollte und kurze Zeit später so gesund, dass man sogar noch einen zweiten Aufsichtsratsposten wahrnehmen konnte (dafür musste Herr Spieler gehen, welcher für Herrn Wagner gestimmt hat). Aber eines hatte sich nicht geändert: Immer wenn es irgendwo etwas zu feiern gab, da war unser Hansi anzutreffen. Er schwang seine immer etwas verworrenen Parolen, egal ob diese jemand hören wollte oder nicht. Dies war unserem Hansi aber schon immer egal.

Aber in letzter Zeit hört man auch von ihm nicht mehr sehr viel. Es wurden schon die verschiedensten Geschichten darüber erzählt. Manche meinen, dass er immer noch dabei ist, den Artikel über sich zu lesen (da aber so viele Fremdwörter in diesem Artikel verwendet wurden, kann dies noch etwas länger dauern). Andere wiederum erzählen sich, dass er im Atlas nach Lummerland sucht, es aber nirgends finden kann. Einer dritten Gruppe sind die Gründe für das Warum eigentlich egal, aber sie sind froh dass es so ist. Die einzigen die wirklich noch unter ihm leiden müssen, sind wahrscheinlich seine Freunde in einer gewissen Kneipe, die er immer noch regelmäßig besucht.

FAZIT: Hoffentlich hält er sich auch weiterhin an sein selbst auferlegtes Redeverbot.

Thomas Laue

Für manche, die es noch nicht wissen: Das ist der neu gewählte erste Vorsitzende der FWG. Herr Laue hatte bis jetzt im politischen Leben von Bad Windsheim ganz genau einen einzigen Auftritt und zwar bei seiner Wahl zum Vorsitzenden. Bei seiner Antrittsrede stellte er, an der Seite von Bomfi, sehr gewagte Thesen auf und bekam dafür auch die Quittung in der Zeitung und im Blog präsentiert. Seit diesem Zeitpunkt hat man von Herrn Laue ebenfalls nichts mehr gesehen oder gehört. Für einen großen Wahlkampfmanager ist dies nicht unbedingt das Beste. Aber vielleicht hat er ja gerade keine Zeit, da er sich um die Web-Seite der FWG kümmern muss (welche immer noch auf dem Stand von 2002 ist).

FAZIT: Etwas mehr zu hören, wäre nicht schlecht, da man ihn im Moment noch nicht einschätzen kann.

Rainer Volkert

Das letzte Mal, dass sich unser Edelreservist zu Wort meldete ist ebenfalls schon etwas länger her. Seinen letzten großen Auftritt hatte er in der „Alten Schule“. Dort wollte er, in Zusammenarbeit mit Herrn Gerhäuser dem Herrn Hummel den Vorsitz der CSU entreißen. Aber leider hat dieses Manöver nicht so recht geklappt und somit musste unser Rainer viele Prügel einstecken.

Welche Kritiken ihm allerdings mehr wehtaten, die der Zeitung, des Blogs oder die von seinen CSU Kollegen, das wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben.

Aber nicht nur seine Freunde aus der CSU stellten sich gegen ihn. Auch die Freunde aus dem Wagnertanz haben ihn nicht mehr gewählt, worauf er diesen wutschnaubend verließ. Seit diesem Zeitpunkt wurde es auch um unseren Rainer mächtig still. Er kochte zwar immer noch die Schweinsköpfe am Altstadtfest (vermutlich weil es keiner so gut kann wie er) aber dies war nicht einmal eine Schlagzeile im Blog wert. So wie es aussieht, versucht Rainer Volkert sein letztes halbes Jahr im Stadtrat mit Anstand zu Ende zu bringen und nicht mehr aufzufallen.

FAZIT: Schweigen Sie bitte weiter!

Dieter Hummel und die gesamte CSU

Bis auf die Ankündigungen in der Zeitung von diversen Treffen hört und sieht man von der gesamten CSU nichts mehr. Entweder ist jeder, der in der CSU etwas zu sagen hat ist ausgewandert oder der Emanzipationsprozess von Gerhäuser und Volkert dauert doch wesentlich länger als gedacht. Nur irgendwann sollte sich die stärkste Fraktion im Stadtrat auch mal wieder in der Öffentlichkeit zeigen und ihre Meinung vertreten. Es gab ja schon gute Ansätze, welche unbedingt ausgebaut werden müssen. Es wäre auch schön, wenn einmal ein Vorschlag aus der CSU selbst kommen und diese nicht immer nur die Vorschläge der SPD aufgreifen würde.

FAZIT: Werdet wieder aktiver in der Stadtpolitik und benennt endlich euren Bürgermeisterkandidaten!

Gerhard Gerhäuser

Bei ihm tritt gerade ein faszinierendes Phänomen der Politik auf. Seit Februar politisch tot, ist er wieder auferstanden aus seinen Ruinen. Er redet zwar nicht mit der Zeitung, aber mittlerweile sind wenigstens wieder Bilder von ihm in diesem Medium. Was aber auffällig ist, es gibt fast keine Bilder von Herrn Herold mit unserm Baulöwen. Aber nachdem die Staatsanwaltschaft ihn ja quasi frei gesprochen hat, ist diese politische Wiederbelebung völlig verdient. Man darf nur nicht an die Vorstrafe oder den hinterhältigen Putsch gegen Hummel denken und schon erscheint Gerhard Gerhäuser als sehr anständiger Mensch, den man sofort wieder wählen würde.

FAZIT: Verschonen Sie uns doch bitte mit Ihrer Scheinheiligkeit! Die Stille tat gut!