Freitag, 3. August 2007

KERWA unter Strom - auf neuen (Ab)-Wegen

Die Windsheimer Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom Findungsprozess für ein neues „KERWA-Areal“.

Dass bzw. ob man überhaupt ein neues Kerwa-Areal benötigt, steht freilich noch in den Sternen. Wer außer Herrn Bürgermeister Eckardt überhaupt das Filetgrundstück am Schießwasen einer neuen Verwendung zuführen möchte, lässt sich wahrscheinlich an einer Hand abzählen. Dass wir Bürgerinnen und Bürger tief in die Tasche greifen sollen, dürfte dagegen klar sein. Angeblich sind auch einzelne Anwohner des Schießwasens fest entschlossen, die für sie dann sehr viel höhere Belastung gerichtlich verhindern zu wollen. Spannend ist in diesem Zusammenhang, was der Bürgermeister der Öffentlichkeit überhaput an Fakten präsentiert. Wir erinnern nochmals an seine wiederholt vorgebrachten, falschen Aussagen, wonach die Kirchweih am Parkplatz des Freilandmuseums stattfinden könnte. ( http://windsheimer-geschichten.blogspot.com/2007/07/millionengrab-kerwa-neues-vom-lgenbaron.html ) Wenn nun schon der Schießwasen als Supermarktstandort möglicherweise Schauplatz gerichtlicher Auseinandersetzungen sein wird, dann sollte man doch meinen, dass es der Verwaltung gelingen würde, eine neuen „Kerwaplatz“ aufzutreiben, der keine zusätzlichen Scherereien verursacht.

Doch weit gefehlt. Einmal völlig ungeachtet der geradezu unverschämten Behauptung, ein neuer Festplatz ließe sich für € 145.000 erstellen (der Stadtbaumeister hat diese Zahl noch einmal bekräftigt und ein interessantes Bild seiner Fachkompetenz geliefert) stellt sich nun die Frage nach dem neuen Standort:

Hier die Vorschläge des Arbeitskreises laut WZ:

Östlich der Aisch am bestehenden Standort. Sicher ein an sich geeigneter Standort, der die Stärken und Schwächen des alten Platzes aufgreift. Grundübel dürfte hier jedoch sein, dass die Anwohner dann neben dem Supermarkt auch noch den Festplatz als Nachbarn hätten. Wie die Erschließung für € 145.000,00 realisiert werden soll, steht in den Sternen.
Parkplätze: Fehlanzeige, da der Supermarkt seine Flächen kaum zur Verfügung stellen wird.

Areal Kuhwasen – TV-Platz
Ein ebenfalls reizvolles Areal mit einigen Haken. Dort gibt es sicher bereits befestigte Stellen aber eben bei weitem nicht ausreichend. Zudem wird der Strom kaum von einer noch zu suchenden Trafostation „hinübergebeamt“ werden können. Der Vorsitzende des TV, Hans Jürgen Braun, dürfte sich kaum über die Verwendung des Vereins-Areals freuen, hat doch der Bürgermeister in der Vergangenheit wenig zum guten Verhältnis zum Vereinsvorsitzenden beigetragen. Und so schön die vorhandenen Alléen sind, so tragen diese doch zu einem merklich kühlen Klima bei, das dem Abendgeschäft kaum dienlich sein dürfte. Und noch ein kleiner Haken, der den Ehrgeiz unseres (Noch)Bürgermeisters wecken dürfte: Das Gebiet gehört zum Einzugsgebiet des Freilandmuseums. Und ob die da ihre Zustimmung geben, ist wohl zweifelhaft.
Parkplätze: Fehlanzeige, da der Supermarkt seine Flächen kaum zur Verfügung stellen wird.


Altstadtkirchweih
Eine Kirchweih in der Altstadt hat zweifellos ihren Flair, auch wenn auf den klassischen Biergarten verzichtet werden müsste. Doch völlig ungeklärt ist, welche Fahrgeschäfte überhaupt in die Innenstadt verlegt werden könnten und woher hier der Strom kommen soll. Ferner dürfte bei dieser Lösung der Widerstand von Anwohnern aufgrund der Vielzahl von direkt Betroffenen erheblich größer sein. Man darf letztlich auch nicht vergessen, dass eine großflächig auf die Altstadt verlegte Kirchweih ohne ein angemessenes Besucheraufkommen eher „verloren“ wirken würde.
Parkplätze: nur bedingt vorhanden

Schulzentrum / alte Stadthalle
Ein Platz ohne Flair, aber mit vielen Kostenvorteilen. Die Plätze sind allesamt befestigt und eine Trafostation steht auch zur Verfügung. Sofern die Kirchweihzeit nicht in die Schulzeit fällt, sind Komplikationen den Platz betreffend nicht zu erwarten. Die Bürger dürften für diese Lösung sicher am wenigsten tief in die Tasche greifen müssen.
Parkplätze: Fehlanzeige!

Neubaugebiet rund ums Dreamland
Ein verspäteter Aprilscherz. Außer perfekter Prunkstraßen keine befestigten Flächen und sicher der Todesstoß für die größte Schnaps-Idee unseres Bürgermeisters namens Dreamland.
Parkplätze: Fehlanzeige

Ehemaliges Überlandwerk
Zugegeben, Strom wäre reichlich vorhanden und auch die Standfestigkeit des Bodens gewährleistet. Sonderlich viele Anwohner würden sich kaum gestört finden. Doch gehört das Gelände (wie fast alle genannten Alternativflächen) schlichtweg nicht der Stadt. Und für eine mögliche Übergangslösung wäre jeder Cent vergeudet.
Parkplätze: Fehlanzeige, außer es gelingt dem Bürgermeister, noch das Betriebsareal von Frankenbrunnen in seine Regentschaft einzubeziehen.

Residenzquelle-Areal Külsheimer Straße
Eingebettet zwischen Eisesngießerei, alte Fabrikhallen, einer hübschen Fundgrube, einem Lärmschutzwall und sonderliche Gerüche die hässlichste aller möglichen Varianten. Zugegeben, Parkplätze wären ausreichend vorhanden, nur würden die Besucher sicher ausbleiben. Und die angrenzenden Kliniken und Hotels würden sich über die Beschallung sicher richtig freuen. Strom und befestigte Flächen wären immerhin vorhanden – na prima.
Parkplätze: vorhanden

Parkplatz am Freilandmuseum
Irgendwie scheint hier das Narrenwecken am Laufen zu sein. Man muss schon ziemlich irre sein, nach all dem Trara nochmals diesen Platz in die Planungen einzubeziehen.
Parkplätze: Fehlanzeige, da der Parkplatz ja der Festplatz wird…..


Wir fragen uns, ob die Planungen überhaupt nötig sind. Es steht völlig in den Sternen, ob das Projekt „Schießwasen“ tatsächlich realisiert werden kann. Ferner dürfte spätestens am 03. März das Projekt ad acta gelegt werden. Niemand spricht über die Kosten. Dass € 145.000 ausreichen, ist schlichtweg ungalubwürdig.

Wir fürchten eher, dass der Bürgermeister, den die Meinungen Dritter sonst nun wirklich nicht interessieren, lediglich auf der Suche nach einer „Basis“ ist, deren Kooperation er dann als Zustimmung zum Gesamtobjekt Schießwasen auslegt. Will heißen, Bomfi wird sich früher oder später hinstellen und sagen: auch die Schausteller wollen nicht mehr auf den Schießwasen.

Nachtigall, ich hör dir……

Ein Zitat der WZ noch zum Abschluss: „Die gesicherte Stromversorgung soll bei allen Überlegungen von vornherein eine zentrale Rolle spielen, forderte Ismene Dingfelder (SPD/UB), was auch der Fall sein werde, wie ihr Wolfgang Eckardt versicherte. Für Elisabeth Döbler¬Scholl (CSU) war dies neu, denn genau das Anliegen Dingfelders sei schon immer auch das ihre gewesen - nur als sie dies vorgebracht habe, sei sie „abgebügelt“ worden.“ Schlimmer noch: der Bürgermeister „verkauft“ die bestehende Trafostation an die Investoren Schießwasen und stellt sich gleichzeitig hin und sagt: Rund ums Schießwasenareal haben wir schon eine perfekte Stromversorgung durch die Trafostation.
Ah ja, Herr Bürgermeister. Und die Erde ist eine Scheibe und wir sind alle ziemlich dumm.