Samstag, 20. Oktober 2007

FWG bestätigt Blog - Millionen aus städtischen Vermögen für zwei Vereine

Wir mussten uns schon stark die Augen reiben bei der Vorstellung der Zahlen zum Schiesswasen. Denn die Zahlen bestätigen alle Beiträge und Kommentare zum Schiesswasen im Blo. Dies bedeutet, dass die Stadt den zwei Vereinen ca. 2 Millionen aus dem städtischen Vermögen schenkt. Und im Umkehrschluss, dass die Stadt noch weniger finanziellen Spielraum bekommt und mit zusätzlichen erheblichen Kosten umgehen muss. Im Endeffekt werden dies immense Lasten für die Steuerzahler in Bad Windsheim sein. Und dies auf lange Sicht. Schön, wenn man seine Gewinne mal schnell in diverse Projektgesellschaften stecken kann, um dafür weniger aufbringen zu müssen. Aber das können eben nur einige spezielle Kreise mit entsprechenden Informationen. Der "kleine" Steuerzahler hier, die Hausbesitzer und all die Familien die hier leben, werden diese Last noch spüren.

Wortwörtlich heißt es heute in der WZ "…der Wertzu­wachs der Grundstücke durch die Stadt Bad Windsheim, das heißt durch alle Bürger der Stadt abge­schöpft werden, indem an einen pri­vaten Investor verkauft wird“. Abgeschöpft ist da der richtige Ausdruck. Und weiter "Der Erlös aus dem Grundstücksverkauf verschaffe zudem der Stadt finan­zielle Spielräume zur Förderung des Breitensports und weiterer kommu­naler Aufgaben." Viel bleibt nicht von kommunalen Aufgaben zu machen, wenn man einmal die Summen zusammenrechnet.

Und es kommt noch dicker: Durch die Deckelung des Beitrags zur Busanlage und Erschliessungsstrasse für den Projektentwickler TBW auf 190.000,- Euro werden noch zusätzliche Kosten für die Stadt entstehen. TBW hat übrigens in anderen gleichartigen Fällen seine Zusagen überhaupt nicht eingehalten). Hinzu kommen der Kreisverkehr und das gerne unter den Tisch fallende Thema Hochwasserschutz. Hier muss die Stadt den Kleingartenbesitzern deren Grundstücke erwerben bzw. Ersatz inkl. Wertausgleich finanzieren. Und die Kosten für die Infrastruktur "Großer Boden" sind massiv schöngerechnet und werden ebenfalls nicht ausreichen. "Der Stadt darf dies nichts kosten" verlautete es vom Bürgermeister zu diesem Thema noch vor gut einem Jahr. Und jetzt?

Süffisant ist zu vermerken, wie der Verkehrswert des Grundstücks in der Vorstellung durch den Bürgermeister nach unten gedrückt wird. Einmal ist das Grundstück integriert, dann wieder peripher. Ja was nun? Sicher ist doch wohl, dass es ein Schokoladengrundstück ist und damit erheblich mehr Wert! Gerade wenn man als Supermarktbetreiber ein solches Grundstück will.

Was uns allerdings verwundert: Sitzen die beiden Vereine auf insgesamt 2,3 Millionen Euro? Und dann reicht es nicht einmal für die notwendigsten Reparaturen an den Duschen? Herr Hendel, Herr Allraun, nun sind Sie doch ziemlich in Erklärungsnot. Vom Bürger hier Millionen einfordern, den "Bettler" spielen und gleichzeitig Vermögen horten? Da geht was nicht zueinander. Offensichtlich gibt es da ganz andere - persönlichere? - Interessen. Denn auch hier ist nichts transparent.

Zudem profitierte der Schützenverein von dem Miteinander mit der Kirchweih. Diese beiden Dinge stehen auch im Bezug zueinander. Eine Splittung wird die Mitgliederabwärtsspirale des hiesigen Schützenvereins noch weiter beschleunigen und langfristig sieht es angesichts der Lasten, die dann auf diesen Verein sind, überhaupt nicht gut aus. Dem Herrn Hendel sei Dank.

Generell stellt sich weiter die Frage, ob ein Entree mit rückwärtigen Supermarktansichten, einen Fast Food Tempel und Parkplatz eine "Aufwertung" ist. Gerade für eine ehemalige Reichsstadt. Die Busanlage überhaupt für die Anzahl der Schüler ausreicht. Wo die Schüler parken sollen, wo die LKW`s. Wo und mit welchen Kosten die Kirchweih stattfindet. Alleine eine Trafostation verschlingt ja schon 80.000,- Euro. Bleiben rund 60.000,- Euro für die Platzherstellung(!). Vom Todesstoß für den innerstädtischen Handel mal ganz abgesehen.

Viele Fragen aber mittlerweile auch einige klare Antworten die nur ein Nein zu diesem Wahnsinn zulassen.