Montag, 19. November 2007

Der Betriebsrat - oder: Erster Abgesang auf den Interimsgeschäftsführer?

Am Donnerstag, 5. November fanden in der KKT GmbH die Wahlen zu einem Betriebsrat statt. Dieses Ereignis wirft doch einige Fragen auf, die nicht nur die Zukunft des - mit dem Gehalt eines geringfügig beschäftigten Angestellten dotierten - Doppelgeschäftsführers „Super Siggi“ Heger betreffen.

Die größte Überraschung, die Namen der gewählten Betriebsräte, ist zwar keine mehr. Doch sprechen diese Namen Bände und haben bei der Bekanntgabe wohl kein Lächeln auf das Gesicht von Super-Siggi gezaubert. Die gewählten Damen und Herren sind:

1. Frau Ruth Ackerman
2. Frau Britta Gehwald
3. Herr Philip Schürlein
4. Frau Karin Wagner (Ersatzfrau)

Welche Gründe kann es geben, dass sich gerade diese vier Personen bereiterklärt haben, sich aufstellen und wählen zu lassen?

Ruth Ackermann: Gerüchten zufolge hatte schon der ehemalige und später von Heger beerbte Geschäftsführer Emig die Aufgabe, Frau Ackermann aus der KKT zu entfernen. Ihm ist allerdings seine eigene Entlassung dazwischengekommen, ehe er diesen dringend zu erledigenden Punkt aus seiner Aufgabenliste abarbeiten konnte. Aber kann man wissen, ob dieser Punkt nicht auch nach wie vor auf der "To-do"-Liste von Heger steht, welche von Bomfi vorgegeben wurde und die dieser nun nach und nach abarbeiten muss? Ihre später zugedachte Rolle: Einfach nur Opfer. Kündigungswahrscheinlichkeit: 80 %

Britta Gehwald: Die Ehefrau des ehemaligen FWG-Vorsitzenden Jürgen Gehwald wurde nach dem Rausschmiss von Wagner aus der Therme ebenso entfernt wie ihr ehemaliger Kollege, der Haustechniker Alfred Höfner. Nur liess man Ihr noch die Wahl, ob sie nicht lieber in die KKT zurückgehen mochte. Warum sie nicht ebenfalls gekündigt wurde, weiß wohl nur Bomfi alleine. Anders als bei der Kündigung von Wagner war wohl selbst Eckardt klar, dass er in ihrem Fall nicht die geringste Chance haben würde, eine Kündigung durchzuziehen. Nur welche Zukunft sie in der KKT auf Dauer besitzt, wissen wohl ebenfalls nur Heger und Bomfi. Wenn man allerdings die bisherige Personalpolitik in der Therme als Referenz für Hegers Stil der Mitarbeiterführung nimmt, kann sie sich wohl keine allzu großen Hoffnungen machen. Als Ehefrau eines in Ungnade gefallenen Parteichefs der FWG und langjährige, enge Mitarbeiterin von Günter Wagner gehört sie zum Feindbild schlechthin. Kündigungswahrscheinlichkeit: 90 %

Karin Wagner: Zur Person der Ehefrau des ehemaligen Gschäftsführers Günter Wagner muss man wohl keine weiteren Worte verlieren. Dass sie in der Frankentherme auch nach dem Rauswurf ihres Mannes geblieben ist, grenzt an ein Wunder. Wurde doch von manchem der aktiven „Hinweisgeber“ an Eckardt auch die Person Karin Wagner ins Visier genommen. Sie ist trotzdem geblieben, was Größe zeigt. In der KKT ist sie als Stadtführerin neben dem Geschäftsführer Heger eine Minijobberin. Sie in beiden Firmen zu entlassen wäre wohl selbst für Eckardt & Heger zu abenteuerlich. Kündigungswahrscheinlichkeit: 30 %

Die Wahl von „p.p.a.“ Philip Schürlein zum Betriebsrat stellt uns vor das größte Rätsel dieser neuen KKT-Posse. Denn ein leitender Angestellter kann solch einen Posten laut Betriebsverfassungsgesetz nicht besetzten. Am 10.03. veröffentlichte die Windsheimer Zeitung jedoch folgende Mitteilung: „Philip Schürlein, einer der Stellvertreter von Geschäftsführer Siegfried Heger, wurde die Prokura für die Kur-, Kongress- und Touristik Gmb H übertragen. Den entsprechenden Beschluss fasste der Aufsichtsrat am Donnerstag“. Wozu Heger einen Prokuristen braucht, hat uns eh noch niemand erklären können. Schürlein muss also aus uns noch nicht bekannten Gründen die Fronten gewechselt haben und seinen sicher gut dotierten Prokuristenposten gegen den eines „normalen“ leitenden Angestellten getauscht haben. Hierfür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder will der Prokurist das Spiel seines Geschäftsführers und seines Aufsichtsratsvorsitzenden nicht länger mitspielen und stellt sich bewusst auf die Seite seiner Kollegen. Oder aber die Messer gegen ihn waren bereits gewetzt und sein Job in akuter Bomfi-Gefahr. Also gibt es nur eine Einschätzung: Kündigungswahrscheinlichkeit: 100 %

Unabhängig von der individuellen Kündigungswahrscheinlichkeit:

Warum wurde es eigentlich nach 15 Jahren ohne Betriebsrat nötig, solch eine Institution in der KKT einzurichten. Nicht einmal unter Emig wurde dieser Schritt vollzogen und dieser wurde wegen massiven Beschwerden aus der Belegschaft damals entlassen. Kann man daraus den Schluss ziehen, dass unser allseits beliebter Super-Siggi am Ende eine noch schlechtere Mitarbeiterführung besitzt, als damals Emig? Wenn man die Personalfluktuation in der Therme als Maßstab nimmt, sprich wohl einiges dafür. Auch dort wurde erst ein Betriebsrat etabliert, nachdem Geschäftsführer Wagner entlassen wurde. Wenn man sich dort einmal umsieht, wer von den Initiatoren noch in der Therme arbeitet wird man wohl niemanden mehr finden. Denn entweder gingen diese „freiwillig“ oder wurden entlassen.

Oder liegen die Gründe nicht ausschließlich bei der Geschäftsführung des Interims-Managers Heger, sondern vielmehr in der Tatsache, dass Bürgermeister Wolfgang Eckardt den Posten eines Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem eines operativ arbeitenden Geschäftsführer verwechselt und die Mitarbeiter von Seiten des eigentlichen Geschäftsführers keine Unterstützung erhalten?

Oder ist es auch schon eine Vorsichtsmaßnahme für die Zeit ab März, wenn Eckardt nicht mehr Bürgermeister und somit nicht mehr Aufsichtsratschef ist, sein 2. Bürgermeister nicht mehr in den Aufsichtsräten die Strippen zieht und Heger, ob freiwillig oder nicht, seine beiden Schreibtische geräumt hat? Die Wahrscheinlichkeit, dass Heger auch im Sommer nächsten Jahres noch Chef dieser beiden Firmen ist, bedarf einer mathematischen Grenzwertbetrachtung - so gering schätzen wir diese ein.