Mittwoch, 21. November 2007

Energiepreise der Stadtwerke Bad Windsheim - So viel Teuer muss nicht sein!

Überall sorgen die steigenden Energiekosten für ein Stöhnen bei den Verbrauchern. So wie die Tankstellen im seltsamem Gleichklang Preise (häufig) erhöhen und (selten) reduzieren, nutzen die Energieanbieter rundum die Gunst der Stunde, ihre Abgabepreise für Strom, Gas und Wasser auf ein neues Niveau zu hieven - auch wenn dieses dann nicht selten höher liegt, als die gestiegenen Kosten rechtfertigen würden.

Die Stadtwerke der Stadt Bad Windsheim, ein 100 %iger Eigenbetrieb der Stadt Bad Windsheim,
beliefern die Bürgerinnen und Bürger mit Strom, Gas und Wasser. Das Abwasser, ohnehin besonders teuer durch unsere überdimensionierte Kläranlage, berechnet die Stadt an sich.

Gab es noch vor einigen Jahren Bestrebungen, die Stadtwerke einem großen Energielieferanten anzuschließen, so entschloss man sich von Seiten der Stadt, die Stadtwerke in der bisherigen Form beizubehalten. Sozusagen als heimisches Bollwerk gegen die Energie-Riesen. Dass Energie an sich teurer wird, ist bekannt und vielleicht auch nicht mal so verkehrt. Wer würde sonst sein Haus dämmen, wenn das Gas billig ist? Ein hoher Wasserpreis verhindert vielleicht das eine oder andere unnötige Gartenwässern im Hochsommer. Und wer hätte schon Energiesparlampen im Einsatz, wenn der Strom (fast) nix kosten würde.

Doch man sollte sich Augen führen, daß die Energie, die wir von den Stadtwerken Bad Windsheim beziehen nicht teuer wird, denn sie ist es schon. Es ist also kein erzieherischer Effekt, wenn jetzt die Preise angezogen werden nach dem Motto: Baut Energiesparlampen ein und Ihr zahlt unterm Strich nicht mehr.

Die Stadtwerke verfolgen grundsätzlich ein ganz anderes Ziel. Es geht darum, Gewinne zu erwirtschaften. Gewinne als Quasi-Monopolist unter dem Deckmantel mit lokalpatriotischer Tarnfarbe. Bad Windsheimer Strom und Bad Windsheimer Wasser für Bad Windsheimer Bürger und Unternehmen.

Da liegt die Frage nahe, was die Stadtwerke Jahr für Jahr mit ihren Gewinnen machen: Mal fliessen Gelder ins städtische Freibad (löblich), mal werden Gelder für städtische Dienstautos verwendet (fragwürdig) und dann, wie im letzten Jahr geschehen, werden € 50.000,00 in eine Abschreibungsgesellschaft namens "Gemeinsam Zum Erfolg GmbH & Co. KG" gesteckt (in unseren Augen skandalös). Ja ist es denn Aufgabe der Stadtwerke und somit - da die Stadtwerke ein Eigenbetrieb sind - Aufgabe der Stadt, Geld in eine solche private Gesellschaft zu pumpen? Wir meinen: Uns Bad Windsheimern wird das Geld aus der Tasche gezogen, um es in wesensfremde und fragwürdige Firmen zu investieren.

Wir sagen: Schluß damit! Solange ein Geschäftsführer mit dem sicher bestehenden Rückenwind des Werkausschusses, dem Kontrollorgan des Stadtrats, unser aller Geld ausgibt, besteht kein Anlass, aus lokalpatriotischen Gründen Kunde dieser Stadtwerke zu bleiben.

Wir werden Ihnen in den nächsten Tagen detailiert eine Übersicht über die Energiekostenentwicklung der letzten Jahre liefern und Ihnen zeigen, dass wir als Kunden keinesfalls ohnmächtig gegen Preiserhöhungen sind.

Geschenkt bekommen wir Strom und Gas woanders natürlich auch nicht. Aber wenn ein Wechsel zu einem anderen Anbieter nur dazu führt, eine Preiserhöhung von 10% auszugleichen, so haben wir 10% gespart. Und davon können wir viele Energiesparlampen kaufen.

Schon wiederholt wurde im Blog moniert, dass die Stadt Bad Windsheim bzw. der Noch-Stadtrat allen ernstes Photovoltaik-Anlagen in der Altstadt verbietet. Ist doch klar: Jeder selbst erzeugte Ökostrom schmälert den Gewinn der Stadtwerke. Und außerdem sind die zwei Sozi-Stadträte, Lunz und Gröbel, in diesem alternativen Energiesektor tätig. Und die dürfen ja nicht auch noch Geld verdienen. Eine solche zukunftsfeindliche Einstellung zu erneuerbaren Energien finden wir völlig inakzeptabel. Ein weiterer Grund, sich über Alternativen schlau zu machen. Dazu werden wir beitragen!