Samstag, 16. Juni 2007

Bomfis Nebenjobs – Synergieeffekte der besonderen Art

Nach dem Trubel über die leider immer noch bestehende Bürgschaft der Stadt, für eine private Gesellschaft, tauchen weitere Fragen rund um diese Firma auf.

Bürgermeister Wolfgang Eckardt geht in seiner Eigenschaft als Tausendsassa der Stadt vielen Aufsichtsratsposten nach. Dass er während dieser Zeit kaum seinen Amtsgeschäften nachkommen kann, stets außer Frage. Das bezahlen wir Bürger mit erhöhten Aufwandspauschalen für seine beiden Stellvertreter Gerhäuser und Krebelder. Erste Position auf der Soll-Seite unserer Kostenrechnung.

Während immer mehr Mitarbeitern privates Telefonieren verboten wird und dies durchaus zu einer Kündigung führen kann, hat die Projektentwicklungsgesellschaft ihren Amtssitz doch tatsächlich im Rathaus. Wir können davon ausgehen, dass hierfür kein Büro angemietet worden ist, was im Hinblick auf die Raumnot im Rathaus auch schwer möglich wäre. Also ist man sozusagen Untermieter im Bürgermeisteramt. Einen Pachtvertrag scheint es nicht zu geben und somit keine Einnahmen für die Stadt. Zweite Position auf der Soll-Seite unserer Kostenrechnung.

Eine eigene Telefonnummer konnte trotz intensiver Recherche nicht gefunden werden. Folglich muss davon ausgegangen werden, dass der Bürgermeister mit seinem Diensttelefon die Geschäfte führt. Macht eine dritte Position auf der Soll-Seite unserer Kostenrechnung.

Dass der Bürgermeister seine Briefe höchst persönlich schreibt, darf wohl als unrealistisch bezeichnet werden. Wenn nun die Sekretärin Frau Schlosser die Briefe für des Bürgermeisters Firma schreibt, wäre dies die vierte Position auf der Soll-Seite unserer Kostenrechnung.

Wenn des Bürgermeisters Firma eine Gesellschafterversammlung abhält, dann geht man natürlich nicht ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das von der Vermietung von Räumen und der Bewirtung von Gästen lebt. Man mietet sich im Kur- und Kongreßzentrum ein, welches sich in 100 % igem Besitz der Stadt befindet. Dass es hier keine Rechnungen gibt, ist zu vermuten. Also, fünfte Position.

Kommt es gar zu einem Pressetermin, wie unlängst geschehen, so findet der Pressetermin im Rathaus statt. Dass man den Journalisten und den Besuchern Getränke anbietet, versteht sich von selbst. Nur wird das auch bezahlt? Eben nicht, und somit die sechste Position.

Bei Gesellschafterversammlungen dieser Projektentwicklungsgesellschaft wird ein Protokoll geschrieben. Da die Firma ja keine Mitarbeiter hat, schreibt wohl ein städtischer Mitarbeiter das Protokoll. Wenn wir Bürger nur eine Kopie bei der Stadt benötigen, müssen wir das bezahlen. Bei Bomfis Firma ist das offenbar anders. Und fürs Versenden von Protokollen und Einladungen hat der Bürgermeister ganz sicher eine eigene Portokasse.

Unsere Leser mögen der Meinung sein, dass das alles „Peanuts“ sind. Aber da kommen locker auch ein paar Tausender zusammen. Und die Bürgschaft der Stadt zugunsten der Projektgesellschaft über € 150.000 spart der Firma von Bomfi und seinen Freunden noch ein paar Tausender mehr an Zinsen. Drei Prozent Zinsersparnis machen pro Jahr satte 4.500 € aus.

Da kann sich der Bürgermeister noch so lange hinstellen und plärren, es wäre alles legal. Interessant ist ja sein unbeschreiblicher Geltungsdrang: Er unterschreibt immer hübsch mit Wolfgang Eckardt, Geschäftsführer und 1. Bürgermeister.