Samstag, 2. Juni 2007

Die Amigos des Bomfi - Dr. Stefan Eckardt

Des Bürgermeisters Bruder Dr. Stefan Eckardt, ist ein echter Eckardt. Einer der es schon mit der Muttermilch aufgesogen hat, dass es sich ganz gut leben lässt, wenn man den Staat mit Schläue benutzt, solange man ihn brauchen kann.

Wie seinen Bruder hat es ihn nach dem Abitur zum Militär getrieben. Man braucht dann nicht das gute Familiengeld und Windsheimer-Sänger-Geld in die Hand zu nehmen, um die Ausbildung der Söhne zu finanzieren. Das übernimmt dann die Bundeswehr. Dort Zahnarzt geworden, stellt unser Stefan plötzlich fest, dass es zwar nett ist, beim Bund Zahnarzt zu werden. Aber es ist nicht sehr lukrativ und lustig, beim Bund Zahnarzt zu sein.

Also hat er sich etwas einfallen lassen, um aus der lästigen langjährigen Verpflichtung heraus zu kommen. Krankheiten sind in solchen Situationen ein praktisches Mittel. Und so war er also krank - und zwar psychisch. Schwer nachvollziehbar, aber wirkungsvoll! Damit ist der fertige Zahnarzt ganz schnell aus seinem Teil der Verpflichtung heraus gekommen, nämlich dem Bund einen Teil der Ausbildungskosten zurückgeben zu müssen. Nach Übernahme einer Zahnarztpraxis in der freien Welt allerdings wurde er dann rasch wieder pumperlgsund.

Stets ehrgeizig bis zum Äußersten, gesellt sich bei ihm noch eine gehörige Portion Raffgier hinzu. Selbst Medizinerkollegen staunen über so manche Behandlungsabrechnung, die entsprechende Spielräume bis zum Anschlag nutzt.

Stirbt ein Kumpel aus alter Ofenbänkleszeit - her mit der Rechnung für die Traueranzeige! Stefan kann sie für seine Steuererklärung brauchen.

Bad Windsheim musste ja zur Messe nach Dubai, weil der Bruder da mal gerne hinfährt. Da braucht keiner zu diskutieren, ob das Sinn macht, aber selbstverständlich ist, dass die Materialien für die Zahnarzt-Praxis (man ist ja gut in Implantaten) auch dabei sind. Natürlich in den Kisten der KKT und damit per kostenloser Luftfracht.

Zum Ausgleich kauft unser Doktor Plastikenten für die Aisch oder stiftet Gummitiere fürs Freibad, auf denen doch glatt ‘Danke Bomfi’ steht. Dankbar sollten wir auch dafür sein, dass in der Dresdener Straße ein Haus entstand, für das bebauungsseitig alles so gerichtet wurde, dass es zum Schluss gepasst hat. „Was kümmern uns Bauvorgaben, mein Bruder ist doch der Bürgermeister!“

Stefan Eckardt ist die wichtigste Schnittstelle von Bomfi zur FWG - oder soll man richtigerweise sagen die einzige? Stefan der echte Ratgeber des Bomfi -- und das heißt was!

So entstehen tolle gelbe Schilder am Stadteingang, das hat Herr Doktor doch glatt einmal in einer anderen Stadt gesehen: „Bomfi, das brauchen wir!“. Und der gibt dann auch sofort Gas - wochenlang gibt es in der Stadtverwaltung kein anderes Thema mehr. Stefans Idee wird zum sensationell wichtigen Popanz aufgeblasen, eine Superidee die sofort umgesetzt werden muss. Das ist er seinem Zahnarztbruder schuldig. Kein Einwand wird mehr gehört, das Ding wird einbetoniert in die Erden auf Ewigkeit, Amen!

Schade, ein Telefonat hätte gereicht und Bomfi hätte erfahren, dass das Schild in der anderen Stadt nur kurze Zeit für eine Tagung stand und dafür genehmigt war. Klar, dass das Straßenbauamt natürlich interveniert und der Beckstein auch nicht geholfen hat. So wird’s jetzt alle paar Tage umgesetzt und neu beklebt.

Eigentlich eine kleine provinzielle Angelegenheit, könnte man denken, das ist aber nicht so. So funktioniert seit geraumer Zeit der Bürgermeister und mit solchem Mist werden dann Heerscharen von Leuten beschäftigt, als ob sie nichts Wichtigeres zu tun hätten.

Das Beispiel steht aber - und das ist das Fatale - im Kleinen für das Große, denn wo Bomfi agiert, hat Stefan zusammen mit anderen Akteuren des Neumühlenweges garantiert die Finger drin. Er kennt sich nämlich aus, er weiß alles und er erhält alle Informationen aus erster Hand, die andere Stadträte selbst auf Anfrage gar nicht kriegen.

Nicht umsonst ist unser Dr. Stefan auch Gesellschafter in der GmbH & Co. KG „Gemeinsam zum Erfolg - Stadtentwicklung Bad Windsheim“, einer privaten Abschreibungsgesellschaft, in der sein Bruder Wolfgang Eckardt die Zügel in der Hand hat und die – zumindest derzeit noch – von der Stadt Bad Windsheim mit einer Bürgschaft ausgestattet ist.

Das alles hat Methode, es dient dem Eigennutz und ist nicht anderes als „Vetterleswirtschaft“. Nicht umsonst war es jahrzehntelang nicht möglich, dass direkte Verwandte zusammen in einem Stadt- oder Kreistag saßen. Da ist einem völlig schleierhaft, warum diese weise Regelung doch wieder aufgehoben wurde.

Für die Brüder Eckardt war und ist das aber sicher eine feine Sache und deshalb wird es Zeit, dass wenigstens nach 12 Jahren mit diesem unseligen Spiel Schluss ist.