Montag, 11. Juni 2007

Splitterhaufen FWG

Bis zum März 2008 noch stellt die FWG den Ersten Bürgermeister. Sie hat sich vor gut zehn Jahren knapp für Wolfgang Eckardt entschieden. Ein damals politisch unbeschriebenes Blatt, das nicht viel wusste, aber weltmeisterlich jeden Satz aufsog und plagiatierte, der ihm nützlich erschien.

Seit dem Millennium traten bei ihm dann zunehmend charakterliche Defizite zu Tage, die er bis dahin scheinbar erfolgreich verstecken konnte. Machtanspruch, Täuschungsmanöver und Bruch von Absprachen am laufenden Band und sowie ein häufig völlig unakzeptabler Umgang mit Mitarbeitern in der Verwaltung und in den quasi-privatisierten städtischen Gesellschaften, gegenüber den Stadträten nicht zuletzt gegen viele Bürger direkt wurden zur Tagesordnung.

Insofern hat er natürlich auch das damalige Verhalten der FWG, die ja zu Zeiten des SPD-Bürgermeisters Otmar Schallers gemeinsam im Schlepptau mit der CSU häufig für Verhinderungen und Verzögerungen sorgte, quasi zu seinem Wahlprogramm gemacht weil er wusste, dass gerade die Ortsteile im Windsheimer Umland ihm für diese Parolen dankbar sein würden.

Unvergessen sind z.B. seine Aussagen auf den Dörfern, dass er die Kongresshalle nicht bauen werde. Genau dies hat er dann gemacht. Er hat die von CSU und FWG verhinderten und verzögerten Pläne zur Kurentwicklung genommen und dann umgesetzt. Dabei darf man nicht vergessen, dass - wenn es nach seiner Partei und der Gerhäusers gegangen wäre - nicht einmal ein Grundstück zum Bau einer Halle oder einer Therme zur Verfügung gestanden hätte.

So ganz wohl war es damals jedoch - so hört man inzwischen immer öfter - gerade den honorigen älteren Mitgliedern der FWG nicht zumute bei der Vorstellung eines Bürgermeister Eckardt. Da gab es schon immer eine Reihe von Leuten, denen die Aussicht auf einen zweifelhaften Charakter an der Stadtspitze ein mulmiges Gefühl bereitete. Aber letztlich überdeckte die potentielle Chance auf einen Machtgewinn für die FWG diese Bedenken.

Inzwischen zeigt sich das ganze Dilemma überdeutlich in Eckardts heutiger FWG. Man muss es so klar sagen, denn mittlerweile ist es „seine“ FWG. Über die Gruppe Wolfgang und Stefan Eckardt und Hans Wild hinaus besteht praktisch bei keinem der Mitglieder noch ein ausreichendes Rest-Selbstbewusstsein, den Bürgermeister und seinen engsten Kreis kritisch zu konfrontieren. So behandelt dieses Trio die FWG mittlerweile wie ihr Eigentum und nutzt sie als politische Basis ihrer verflochtenen Geschäfte.

Natürlich muss der Schein einer funktionierenden politischen Partei gewahrt werden und dazu braucht man weitere Mitglieder als Funktionsträger, die sich um die anfallende Parteiarbeit kümmern: Den FWG-Vorsitzenden. So ist es in den vergangenen Jahren immer wieder gelungen, jeweils für eine gewisse Zeit lang Leute für diese Position zu finden:

H. Popp, ein aufrichtiger, fleißiger FWG-ler, zum bitteren Ende hin abgewatscht und demontiert.

H. Hendel, wohlüberlegt an der Spitze der FWG platziert. Nicht zuletzt auch, um sich durch dessen leitende Funktion in der Schützengesellschaft in Kuschelnähe zu den meist gutsituierten Schützenbrüdern und –schwestern zu bringen. Letztlich auch er demontiert, in Sachen Schießwasen immer nur scheibchenweise informiert und missbraucht, bis er letztlich feststellen musste: Mit den Projektentwicklern habe ehrlicher gesprochen werden können, wenn der Parteikollege Bürgermeister nicht mit am Tisch saß.

Und schließlich J. Gehwald, der aktuelle noch-Vorsitzende. Er hat sich voll eingebracht, Veranstaltungen organisiert, und in vielerlei Hinsicht den Kopf hingehalten. Aber er hat auch eine Eigenschaft, die ihn künftig als FWG-Vorsitzender scheinbar nicht mehr geeignet scheinen lässt: Er ist geradlinig und versucht, sich ein Bild von allen Seiten zu machen, bevor er sich ein Urteil bildet. Ein eigener Kopf in der eigenen Partei: Das Letzte, was ein Bomfi gebrauchen kann.

Die Demontage von Gehwald zeichnete sich bereits ab, als man ihn nach einem Jahr wieder aus der KKT „entfernte“. Diesen Auftrag hatte Eckardt noch dem damaligen Geschäftsführer Emig gegeben und war damit einer Forderung der Gerhäuser-CSU nachgekommen.

Im Gegenzug hatte Gerhäuser ihm nämlich die Unterstützung der CSU für die kommende Kommunalwahl zugesagt und sicher gestellt, dass es keinen eigenen Kandidaten der CSU geben würde. Damals hatte Eckardt allerdings noch nicht gewusst, dass Gerhäuser einige Monate später aufgrund gerichtsnotorischer Raffgier seinen eigenen politischen Niedergang einleiten werden würde.

Opfer der machtgeilen Geschäfte war Gehwald also damals schon und jetzt geht die vollständige Demontage weiter. Es wird auch bereits der Name des zukünftigen Vorsitzenden kolportiert. Er handelt sich um T. Laue und er wohnt, wie Wild und Eckardt, im Neumühlenweg,

Künftig braucht man dann überhaupt keine Sitzungen mehr und kann sich die Mühe ersparen, z.B. die Fraktionskollegin Annette Volkammer uninformiert zu lassen. Die Befehlsausgabe für Fraktion und Vorstand findet dann in der Küche von S. Eckardt statt.

Und noch einen Vorteil hat dieses Konstrukt: Laue ist beruflich in der Eisengießerei verankert. Eine direkte Leitung also von der Gießerei in die FWG-Führung und zurück. Da kann allen Fröschen angst und bange werden.