Dienstag, 26. Februar 2008

Bürgermeister macht sich lustig über besorgte und kranke Bürger

10 Tage vor der Wahl hat sich unser Bürgermeister vollends verrannt. Nach seinem Amoklauf rund um den Schießwasen verkauft er besorgte Bürgerinnen und Bürger nun für dumm. Nach Jahren des Leugnens gestand Eckardt am Donnerstag im KKC, dass es stinkt.

Man muss sich das einmal überlegen: Der Bürgermeister einer Kurstadt sagt, dass es in seiner Stadt stinkt. Nicht nach Landwirtschaft, sondern nach den Gerüchen einer Eisengießerei. Wer dachte, ein Anfang zur Aufarbeitung der Probleme sei gemacht, wurde rasch eines Besseren belehrt. Wurden besorgte Anwohner vor Monaten noch für dumm verkauft, wonach der Gestank doch vielleicht von verwesenden Tieren kommen könnte, läuft dieses Auslaufmodell von Bürgermeister jetzt zur Hochform auf:

Er gibt unumwunden zu, dass es nach Gießerei stinkt und bringt auch gleich den Lösungsvorschlag: Wir mischen dem Gestank einfach einen angenehmen Duft bei. Ganz nach dem Motto: Die verwesenden Kaninchen aus Nachbars Garten duften endlich nach Kamille.

Herr Bürgermeister, sind Sie noch bei Trost? Die geschädigten Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere die Bewohner von Külsheim, leiden unter der Luft. Es geht hier nicht darum, dass man lieber Kamille oder Veilchen riechen möchte. Man hat Angst, dass der Gestank, der ja bislang geleugnet wurde, der aber jetzt plötzlich von Ihnen der Eisengießerei zugerechnet wird, krank macht.

Was sind Sie nur für ein Mensch, der sich über besorgte Bürger derart lächerlich macht? Von uns aus rufen Sie gerne wieder den Staatsschutz, denn Gesundheitsgefährdung ist - noch - schlimmer als die angeblichen Beleidigungen.

Wir hören schon die Bedenkenträger: In der Gießerei arbeiten viele Menschen. Das ist absolut richtig! Aber wenn wir den vollmundigen Ankündigungen unseres Bürgermeisters Glauben schenken dürfen, dann arbeiten im Bereich des Kurwesens ein Vielfaches! Und wenn wir die mathematische Gegenrechnung machen, gefährdet hier im Schnitt 1 Arbeitsplatz in der Gießerei in letzter Konsequenz 4 im Tourismus. Außerdem, Herr Bürgermeister, was sind schon 200 Arbeitsplätze gegen 10 Kranke Bürger oder gegen 1 krankes Kind?

Es geht hier nicht um eine potentielle Gefährdung im Falle eines Unfalles, wie wir es z.B. bei Atomkraftwerken sehen. Es geht hier um die permanente Beeinträchtigung der Menschen in und um Bad Windsheim. Es sei auf unsere Nachbarstadt Burgbernheim verwiesen, in der es noch heute im Stadtrat "Besorgte Bürger" gibt. Die entstanden aus der Angst vor einer Aluschmelze. FWG steht leider nicht für "für weniger Gestank".

Herr Bürgermeister, entschuldigen Sie sich bei den Bürgern für diese Entgleisung! Und, um in Ihren Worten zu sprechen: Ist es nicht auch Eigennutz Ihres Stellvertreters Gerhard Gerhäuser, der Gesellschafter der Gießerei ist? Dürfen Eigeninteressen dreier Gesellschafterfamilien höher bewertet sein als das berechtigte Grundinteresse der Bürger nach Gesundheit?

Und ein an dieser Stelle letzter Einwand (sonst muss Ihre Sekretärin zu viel Text ausdrucken): Waren Sie nicht Bürgermeister, als die Gießerei den Betrieb an der Westheimer Straße faktisch ans Kurgebiet verlagert hat?