Samstag, 24. Februar 2007

Aschermittwoch am Samstag

Bei morgendlichen Samstags-Einkauf liefen wir eine Abkürzung durch den Rathausbogen und fanden das Papier in der Rathaustür eingeklemmt. Es muss wohl aus einer Aktenmappe gerutscht sein. Neugierig haben wir es gelesen und dachten, es würde Euch aufheitern.


„Mein Redemanuskript

Liebe Freunde, meine sehr geehrten Damen und Herren,

zunächst möchte ich betonen, dass ich es unerhört finde, dass sich die WIR®-Köpfe erst am Samstag treffen und nicht, wie wir alle am Aschermittwoch. Jetzt schreibt doch die Zeitung heute, dass Samstag ist, also nicht Mittwoch. Ja wo kommen wir denn da hin, wenn jeder schreiben kann, was er will? Wir sind doch keine Bananenrepublik!

Heute ist also Mittwoch und ich bin Bürgermeister. Punkt. Damit müssen die anderen klarkommen. Eine Opposition gibt es ja zumindest am Land nicht. Dem Krebelder werde ich schon noch sagen, wogegen der sein soll: Gegen diese Schmierfinken im Internet.

Die Politikverdrossenheit in dieser Stadt kommt nur davon, dass jetzt auch noch die CSU behauptet, zum Erfolg meiner Arbeit beigetragen zu haben. Der Hummel sagt doch sogar, dass die Urheber der Erfolge verwässert worden sind. Ja, wer mich kennt, der weiß, dass ich mit Wasser nun wirklich nichts zu tun habe.

Ich bin selbst geboren worden, ich war ganz alleine in der Schule, bin persönlich beim Bund gewesen. Ich habe den Marktplatz saniert, ich habe die Leichen gefunden und ausstellen lassen als Mahnmal für die Vergangenheit und die Zukunft. Ich habe die Therme gebaut! Meine Therme! Die lasse ich mir auch nicht wegnehmen.

Es geht keinen was an, wer mein Hackschnitzelheizwerk leitet. Ich baue so viele Trafostationen, wie ich will. Ich habe den Salzsee entdeckt und mir sagt keiner, ob der zu kalt ist. Ich habe die Ausnahmeparkgenehmigungen entwickelt und ich nutze sie ganz alleine.

Wenn ich nicht mehr Händchenhalten will, dann will ich nicht mehr. Und wer damit nicht klar kommt, der muss eben gehen. Ich brauche keine Dienstaufsichtsbeschwerden, weil mir das nichts anhaben kann.

Ich dulde es auch nicht mehr, dass ein Chefredakteur der Windsheimer Zeitung kritisch berichtet. Ich werde mein eigenes Amtsblatt herausbringen. Wenn der Johann seinen Laden nicht im Griff hat, dann muss es eben Joseph machen. Was bilden die sich ein, unter dem Mantel des „Faschingsdienstag“ unglaubliche Dinge wie diese Stellenanzeige zu bringen? Wir suchen keinen Geschäftsführer, wie dort angegeben, der noch dazu zweifelhafte Fähigkeiten mit sich bringen muss. Wir haben schon einen Geschäftsführer. Hier macht man 4 Millionen Arbeitslosen unnötig Hoffnung.

Ich nehme es nicht mehr hin, dass der eine Leserbriefschreiber öfters erwähnt wird, als ich! Wir lassen uns nicht vom Kurs abbringen. Wir werden weiterhin völlig uneigennützig für die Stadt und für unseren Landkreis arbeiten. Das werden wir auch in der kommenden Woche im Kreistag nochmals betonen. Alles was meine Stellvertreter machen, kommt der Stadt Bad Windsheim zugute.

Unseren Schießwasen-Kritikern wird schon noch das Lachen vergehen. Ich werde jeden einzelnen Kritiker im März anlässlich der Bürgerversammlung im KKC ruhig und sachlich, freundschaftlich und fair aus dem Saal werfen. Angeblich haben sich ja schon mehr als 50 Internet-Freunde verabredet, um uns unangenehme Fragen zu stellen.

Und wenn jetzt noch die anderen Stadtratsmitglieder unserem CSU-Freund folgen und erklären, sie hätten nix mit dem Blog zu tun, dann werden wir die eigentlichen Macher schon finden. Nachdem wir den Stadtrat durchleuchtet haben, machen wir weiter. Wir gründen die SOKO „Tintenfass“ und kämmen die ganze Stadt durch. Das muss aufhören, totaler als wir es uns überhaupt nur vorstellen können.

Meine Pläne für die nächsten Jahre habe ich Euch bereits im Internet bereitgestellt. Auch die nächsten Termine sind online. Schaut jetzt nochmal auf die FWG Homepage www.fwg-bw.de . Ganz aktuell treffen wir uns im kleinen Kreis am 27. Februar 2002 20.00 Uhr Gasthaus Hirschen Bad Windsheim und am 28. Februar 2002 20.00 Uhr Gasthaus Quelle Wiebelsheim.

Euch allen einen schönen Aschermittwoch – und denkt dran: Jetzt ist Fastenzeit! Gürtel enger schnallen, PROST!“