Mittwoch, 14. März 2007

Amigo Bomfalez

Wir wurden gebeten, ein paar Fakten bekannt zu machen die zeigen, daß die Amigo-Strukturen in Windsheim beileibe nicht nur auf die bekannten quasi-privatisierten Gesellschaften der Stadt wie Franken-Therme, KKT, Stadtentwicklungsgesellschaft, Stadtwerke u.s.w. einwirken.

Auch genügt es nicht, Bauprojekte und deren Finanzierung zu durchleuchten oder herauszufinden, warum und zu welchem Vorteil z.B. Dreamland entwickelt, Trafostationen gebaut, die Stadtentwicklung im Zentrum vernachlässigt und andere Bauprojekte verhindert werden.

Weshalb Grundstücke in bester Lage verschenkt werden und gleichzeitig die Entwicklung anderer Objekte nicht nachvollziehbar Veränderungssperren unterworfen werden.

Das Mobben von Menschen in verschiedenen Leitungsebenen und der Umgang mit Hire-and-Fire-Methoden sind ein nächstes Thema. Und zwar genau so wie die Ignoranz von Beschlüssen des Stadtrates die irgendwann einmal ignoriert oder negiert werden, weil die doch eigentlich vom Lauf der Dinge überholt werden und dadurch nichts mehr gelten. Somit darf man dann auch gerne noch das Vorführen des Stadtrats als eigenes Kapital sehen.

Letztes i-Tüpfelchen des Ganzen ist dann das Mobbing von Existenzen in vielerlei Hinsicht, sei es durch die Bevorzugung von bestimmten Personen bei lukrativen Projekten und Geschäftsmöglichkeiten, sei es schlicht durch Verhinderung (man könnte auch von Sabotage reden) von guten Ideen, die man selbst zwar im Moment noch nicht verwerten kann, deren Realisierung man aber auch gerade keinem anderen gönnt.

Irgendwie kamen uns genau diese Gedanken in den Sinn, als wir wieder einmal eine der vielen Hintergrundinformationen studierten, die uns regelmäßig erreichen. Einen Vorgeschmack darauf konntet Ihr in unserem Blog bereits durch rege Kommentare nachlesen. Es geht um die Musikschule Thoma. Und Herr Thoma ist nicht irgendein Musiklehrer. Er war Mitglied der Windsheimer Sänger und somit eine Kollege des Bomfivaters Fritz. Und das kann, je nach amigo-technischer Wetterlage, ein Riesenvorteil sein – oder auch – wie in seinem Fall - ein Riesenproblem. Auf jeden Fall finden wir es mehr als erstaunlich, was man sich einfallen lässt, um ihm nach seinem Ausscheiden bei den Windsheimer Sängern Prügel zwischen die Beine zu werfen:

Seit über 20 Jahren Jahren betreibt Werner Thoma mit seiner Frau eine privat geführte Musikschule in Bad Windsheim. Beide sind staatl. gepr. Musiklehrer und besitzen seit 2006 das Zertifikat des Tonkünstlerverbands Mittelfranken (in Zusammenarbeit mit dem bayr. Kultusministerium). Finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit erhielten Sie dabei weder von der Stadt noch vom Landkreis.

Noch während seiner Zeit bei den Windsheimer Sängern schlägt Musiklehrer Thoma dem Bürgermeister vor, eine städtische Musikschule ins Leben zu rufen mit dem Schwerpunkt der Förderung sozial schwacher Musikschüler. Nicht zuletzt als Kontrapunkt zur Kreismusikschule, die mehr nach dem Gießkannenprinzip vorgeht. Der Bürgermeister lehnt das ab.

Als der Musiklehrer dann bei den Windsheimer Sängern aussteigt, werden in der Stadt Flyer ausgelegt, die für den Aufbau eines symphonischen Blasorchesters inkusive Unterricht in sämtlichen Instrumenten werben. Diese Flyer tragen das Stadtwappen von Bad Windsheim. Interessant auch deshalb, weil genau diesen Unterricht auch die private Musikschule Thoma anbietet. Nach knapp zwei Jahren verläuft das Projekt im Sand.

Anfang 2006 dann positive Publicity für den Bürgermeister: Eine private Musikeinrichtung bedankt sich für die Unterstützung durch den Bürgermeister. Die private Musikeinrichtung heißt natürlich nicht Herr Thoma. Dem wird auf Nachfrage durch den Bürgermeister mitgeteilt, daß die Mittel im Umweg über einen Windsheimer Männerchor als Nachwuchsförderung an die besagten Betreiber geflossen seien.

Auch dieses Nachwuchsprojekt scheitert, denn es findet sich kein einziger Sänger für diesen Männerchor. Dies, obwohl der Vorstand des Männerchors im Vorfeld gewarnt war, daß man hier nur als trojanisches Pferd diene und die Mittel verpuffen würden – zum Schaden des Vereins (der tatsächlich aus der Aktion mit einem Minus-Betrag herausging).

Kurz darauf erhielt die Familie Thoma von dem Betreiber des Nachwuchsprojektes einen ausführlichen Droh- und Schmähbrief mit allerhand persönlichen Beleidigungen und der Androhung von rechtlichen Schritten.

Im September 2006 tritt dann eine weitere Konkurrenz für den auf eigene Rechnung arbeitenden Thoma auf. Neben dem privaten Betreiber tritt nun die Musikschule im Landkreis auf den Plan. Landkreisweit unterstützt mit richtig viel Geld (€100.000) und an einem Standort mit interessanten Mietkonditionen (Vermieter: Wild).

Was uns aufstößt: Ein begrenztes Einzugsgebiet an potentiellen Musikschülern durch regionale (Bevölkerung) und demoskopische (geburtenschwache Jahrgänge) Gründe. Dennoch keinerlei Koordinationsangebote zwischen neuer Musikschule und privater Musikschule. Im Zweifel fördert der Bürgermeister eben das Projekt und damit die Musikschule, die ihn politisch weiterbringt – auch wenn er damit eine private Existenz gefährdet. Wenn man einem Nicht-Nachläufer damit noch vor den Bug schießen kann - umso besser. Private Initiative und Investition ist gut, so lange sie dem Bomfi und seinen Amigos gut tut. Was soll’s. Haben wir eben bald alles in der Stadt verbomft!?