Samstag, 3. März 2007

Die Lunte brennt nun...

Die Schützen haben sich dem Erwartungsdruck nicht gebeugt und dem Neubau der Schießanlage zugestimmt. 57 Ja- und 14 Nein-Stimmen sorgten für ein recht eindeutiges Votum.

Bei unkritischer Betrachtung handelt es sich für die Schützen um eine harmlose Entscheidung, bei der man nur gewinnen könne, so meint man: Platzt das Projekt, dann schießt man eben in der alten Schießhalle weiter. Wird am Schießwasen letztendlich doch gebaut, dann liegen bis dahin die Bankbürgschaften vor und durch das Finanzierungsmodell der Schießanlage wären die Kosten auf den ersten Blick gedeckt. Den +/- 120 überwiegend nicht mehr so ganz jungen Mitgliedern der Schützengesellschaft stünde dann eine 1 Million-Euro-Schießanlage modernster Art zur Verfügung. Das Projekt kann bei Fristeinhaltung nicht vor November/Dezember 2007 realisiert werden.

Die Finanzierung soll wie folgt gestaltet werden:
650.000 Euro zahlt der Bauträger, wobei der Betrag nach der notariellen Auflassung zuerst einmal an die Stadt überwiesen werden soll (Warum eigentlich? Hat das steuerliche Gründe? Vielleicht kann uns da mal jemand aufklären). Der Bauträger selbst ist nach wie vor unbekannt. Kennen wir unseren Mr X vielleicht schon aus anderen Projekten in Bad Windsheim?

Weitere 200.000 Euro gibt der Bauträger der Schützengesellschaft als zinsloses Darlehen über 10+ Jahre Laufzeit. Im etwa gleichen Zeitraum schießen die Schützenverbände in mehreren Raten den gleichen Betrag zu, so daß das Darlehen für die Windsheimer Schützen neutralisiert, sprich zurück gezahlt wird.

Die restlichen 150.000 Euro erhalten die Schützen dann noch einmal vom Bauträger wegen sogenannter gemeinsamer Synergieeffekte (gemeinsame Baumaßnahme mit dem FSV Bad Windsheim).

Die vielen anderen offenen Fragen zu diesem Projekt (siehe Beiträge „Die drei ??? und Mr X“ sowie „Supermarkt – Schießwasen“) tangieren sie natürlich erst mal nicht. Soll sich erst mal jeder selbst der nächste sein.
Dennoch bestehen auch für die Schützen im Fall eines Baustarts noch hohe Risiken, die sie bei der Abstimmung nicht abwägen konnten oder schlichtweg ignoriert haben.
Ein einziges Beispiel: So ist z.B. nicht bekannt, wie das Ergebnis der Bodenproben am Schießwasen ausgefallen ist und ob das Gelände den Baumaßnahmen im geplanten Umfang standhält. Sobald der Baustart der Schießanlage begonnen hat, sind die Schützen für zusätzliche Risiken im Verlauf der Baumaßnahme selbst verantwortlich. Mit anderen Worten: Kostet die Baumaßnahme nur 5-10% mehr als geplant (und welche Baumaßnahme tut dies heutzutage nicht) dann redet man konkret über 50.000 bis 100.000 Euro Mehrkosten, die die Schützengesellschaft zu finanzieren hätte. Oder hat sie noch einen Trumpf in der Hand und jemand deckt ihr Risiko?

Davon abgesehen ist bekannt, daß der Projektentwickler Gerlach TBW schon ein paar Mal Projekte zu gestalten versuchte, die sich dann letztlich als Luftblase entpuppten. So geschehen in Bergtheim und Zellingen, beides Orte im Umland von Würzburg. Auf die Fragen diesbezüglich wurden von den Projektentwicklern keine Auskünfte gegeben, so daß diese weiterhin im Raum stehen.

Über den Bauträger selbst darf weiter spekuliert werden, hierzu wurde nicht mitgeteilt. Mr X bleibt im Verborgenen.

Auch dieses Projekt verfolgen wir mit Argusaugen und laden zu Eueren Kommentaren ein!